tests/19-06-07_acousticplan
 

AcousticPlan PhonoMaster, PhonoMaster SE und PowerMaster

07.06.2019 // Carsten Bussler

AcousticPlan hat mich aus einer Lethargie befreit. Zur Erklärung möchte ich Westernhagen zitieren, der sein etwas nuscheliges Intro des Openers „Mit 18“ (Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz, WEA Records, 1978) mit der Zeile beendet: „…doch was mir fehlt, ja was mir fehlt, das ist ´ne richtige Dröhnung“ - und genau die bekomme ich hier!

Klar, es klingt natürlich ein wenig reißerisch, im Zusammenhang mit diesen HiFi-Pretiosen der kleinen, feinen High-End-Schmiede AcousticPlan von „Dröhnung“ zu sprechen. Erstens dröhnt hier rein gar nichts und zweitens handelt es sich bei Claus Jäckles PhonoMaster, PhonoMaster SE und PowerMaster um alles andere als tumbe Haudraufs. Vielmehr würde ich von hidden champions sprechen wollen, die trotz (oder gerade wegen!) ihrer bereits relativ langen Existenz endlich aus ihrer Nische hervorgezerrt gehören, um sie einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Lautes Klappern ist eben nicht die Sache eines jeden Herstellers, also muss ich das in diesem Fall übernehmen. AcousticPlans Mastermind hat nämlich womöglich gerade viel Besseres zu tun – zum Beispiel historische Übertrager zu zersägen, um deren konkreten Aufbau zu ergründen; oder vielleicht arbeitet er weiter an seinem Push-Pull-Vollverstärkerprojekt mit der Western Electric 205D…?

Ich schweife ab! Phonovorverstärker stellen eine Gerätespezies dar, die mich von je her reizt. Und da ich mich mit Claus Jäckle sowieso hin und wieder austausche, lag es für mich einfach nah, mal in seinem Portfolio zu stöbern. Und das hat sich mehr als gelohnt, soviel schon mal vorab! Wer sich auf der Webseite von AcousticPlan umsieht, der stößt auf der Produktseite unter dem PhonoMaster-Bild lediglich auf den kleinen Hinweis „SE Version mit MC-Übertrager“. Ein Klick auf das Bild lässt weitere Informationen erscheinen, allerdings ohne einen Hinweis, was sich denn wohl hinter der SE-Version (SE für „Special Edition“) konkret verbirgt. Also gibt es zum Einstieg zunächst folgenden kleinen Überblick:

Drei auf einen Streich: AcousticPlan PhonoMaster, PowerMaster und PhonoMaster SE (von links nach rechts)
Drei auf einen Streich: AcousticPlan PhonoMaster, PowerMaster und PhonoMaster SE (von links nach rechts)

Die beiden PhonoMaster-Varianten – ich nenne sie der Einfachheit halber mal „Standard“ und „SE“ – unterscheiden sich nur in der MC-Verstärkung, die MM-Stufen sind identisch. Die MM-Sektion besteht aus zwei EC86 Röhren pro Kanal. Diese Röhre zeichnet sich durch hohe Verstärkung, geringes Rauschen und minimale Mikrofonie aufgrund ihrer Spanngittertechnik aus. Eine tolle Röhre, die es leider nicht als Doppeltriode gibt. Die Schaltungstechnik ist „historisch klassisch“ mit passiver RIAA-Entzerrung und ohne Überalles-Gegenkopplung. Soweit zunächst nichts Aufregendes, wobei ich es als willkommene Abwechslung verbuche, mal nicht die üblichen Verdächtigen ECC83 und/oder ECC88 vorzufinden. Mangels Verfügbarkeit habe ich bei diesem Test übrigens ausnahmsweise auf Tube Rolling verzichtet.


  • Keces Ephono+

    Nein, ich werde mich ab sofort nicht mehr nur mit günstigen Hifi-Komponenten beschäftigen, auch wenn durch den Test des erschwinglichen Eversolo DAC-Z10 und des Ephono+ der Eindruck entstehen konnte. Denn obwohl Keces der Signalverarbeitung und dem Netzteil je ein eigenes Gehäuse spendiert, ist die Phonostufe für gerade einmal 1.200 Euro zu haben. Ich habe zwar gegenüber Komponenten mit moderaten Preisen genau so wenig Berührungsängste wie gegenüber solchen mit exorbitant hohen – wie sich Anfang des…
    23.12.2025
  • Galion Audio Navy Röhrenvorverstärker

    Wir haben das röhrenbestückte Vorverstärker-Flaggschiff Navy des jungen kanadischen HiFi-Unternehmens Galion Audio unter die Lupe genommen. Der Line-Vorverstärker mit vier Doppeltrioden 12AT7 (ECC81) wartet nicht nur mit hochwertigen Bauteilen auf, sondern er ist das spannende Designprodukt eines high-fidelen Überzeugungstäters. Mir sagte der Markenname Galion Audio bislang wirklich gar nichts. Das junge Unternehmen aus Québec in Kanada wurde 2020 von Thomas Tan, einem passionierten Audiophilen, YouTuber („Thomas & Stereo“) und Content Creator, gegründet. Ziel war, seine…
    16.12.2025
  • Eversolo DAC-Z10

    Meine beiden D/A-Wandler, der DAVE im Arbeits- und der HUGO TT2 im Wohnzimmer, werden serienmäßig von Schaltnetzteilen gespeist. Bei letzterem kommt seit einiger Zeit ein Ferrum Hypsos, bei Chord Electronics Topmodell ein lineares Dreifach-Netzteil zum Einsatz. Ein solches versorgt auch den Eversolo DAC-Z10 – zum Preis von 2.000 Euro. Und nein, es sind keine drei ausgelagerten Stromversorgungen, für die der genannte Preis gilt. Dafür bekommt man das vollständige Topmodell unter Eversolos DACs. Es ist schon…
    09.12.2025
  • Raidho X2.6 Standlautsprecher

    Mit Lautsprechern von Raidho haben wir uns bei Hifistatement schon öfter beschäftigt. Im Fokus standen dabei die Kompaktlautsprecher TD1.2 aus der TD-Serie sowie X1t und X1.6. aus der X-Serie. Diesmal haben wir den Standlautsprecher X2.6 zu Gast, das aktuell größte Modell der X-Serie. Raidho verspricht, mit der X-Serie besonders viel Leistung – sprich Klangqualität – für den aufgerufenen Preis zu bieten. Wobei, „billige“ Lautsprecher – ganz gleich nach welchem Maßstab - hat Raidho noch nie…
    02.12.2025
  • Canor Virtus A3

    Zur diesjährigen HighEnd stellte Canor den Virtus A3 Hybrid-Vollverstärker vor. Der lockt mit einem integrierten Digital-Analog-Wandler und einer diskret aufgebauten Phono-Vorstufe für MM- und MC-Tonabnehmer. Sowohl seine Technik als auch die Ausstattung bieten Ungewöhnliches. Vor allem aber soll er klanglich beeindrucken. Das slowakische Entwickler-Team konnte mich bereits vor einem Jahr überzeugen: Der Vollverstärker Virtus I2 aus der Premium Line musizierte in meinem Hörraum wie keiner zuvor in dieser Preisklasse. Der war ein gestandener Röhren-Vollverstärker. Auch…
    28.11.2025
  • Dan D’Agostino Progression S350

    Dan D’Agostino ist eine Legende im Verstärkerbau. Er folgte wohl nie einer Mode, sondern vertraut bei allen Entwicklungen seinem Gehör und seiner Leidenschaft für den guten Klang. Mehr als 50 Jahre baut er nun schon Verstärker, immer mit dem Ziel, das „Wesen der Musik hörbar zu machen“. Erfüllt auch der S350 diese hoch gesteckten Ambitionen? Die Progression S350 ist die kleinste Stereoendstufe im Gesamtprogramm. Optisch trägt sie alle charakteristischen Merkmale einer echten D’Agostino. Angefangen mit…
    25.11.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.