tests/19-08-27_roon
 

Roon Nucleus+

27.08.2019 // Dirk Sommer

Auch in Sachen Netzteil hat der Nucleus-Besitzer die freie Wahl: Die meisten Käufer werden mit dem mitgelieferten Stecker-Schaltnetzteil zufrieden sein. Bei höheren audiophilen Ansprüchen schließt man an die Buchse für den Hohlstecker einfach ein höherwertiges Linear-Netzteil an. Per USB kann man den Nucleus mit einem optischen Laufwerk verbinden und so CDs rippen. Wie mir Christian Rechenbach, der beim deutschen Vertrieb Audiotrade für Roon zuständig ist, berichtete, lassen die Metadaten – wie bei Roon nicht anders zu erwarten – keine Wünsche offen, außer einem: Dass sie auch im Musik-File zu finden wären. Dann könnte man die Files beispielsweise auf einen Stick ziehen und auch im Auto verwenden. Aber die mit dem Nucleus erstellten Dateien enthalten leider keine Zusatzinformationen oder Cover. Die werden nur von Roon angezeigt. Da rippe ich lieber weiterhin mit dBpoweramp respektive XLD, einem feinen optischen Laufwerk wie dem Melco D100-B und meinem Laptop.

Auch auf WLAN und einen eingebauten Wandler verzichtete das Roon-Team beim Nucleus. Er soll einfach die optimalen Voraussetzung für den Betrieb der anspruchsvollen Software liefern, und zwar des Teils, der als Core bezeichnet wird. Zum Betrieb braucht man weiterhin eine der Control Apps etwa auf einem Laptop, iPad oder iPhone und die Outputs, die sowohl ein Rechner, ein Sonos-Gerät, ein Streaming-Device oder auch ein Wandler sein können. Die Geräte kommunizieren per Ethernet über das „Roon Advanced Audio Transport“- oder kurz RAAT-Netzwerk-Protokoll. Die Core-Software läuft natürlich auch auf jedem halbwegs leistungsstarken Computer, bevorzugt einem mit einem modernen Intel Core i3-, i5- oder i7-Prozessor.

Das Betriebssystem und die Roon-Software liegen auf einer SSD. Daher ist der Nucleus+ kurz nach dem Druck auf den Einschalter betriebsbereit
Das Betriebssystem und die Roon-Software liegen auf einer SSD. Daher ist der Nucleus+ kurz nach dem Druck auf den Einschalter betriebsbereit

Im White Paper zum Nucleus führt man aus, dass ein für den Hifi-Markt entwickeltes Gerät nicht auf einer der vielen günstigen Hochleistungs-Plattformen beruhen sollte, die man in modernen PCs findet, da die zwar eine gute Software-Unterstützung durch ihre Hersteller besäßen, aber auch extrem kurze Produktzyklen von bis hinab zu gerade mal sechs Monaten. Bei Nachfolgemodellen seien sogar Änderungen der Bauform nicht auszuschließen. Zudem sei es oft nötig, für neue Generationen der Plattform neue Betriebssysteme zu entwickeln Die weniger leistungsfähige Hardware für Media Server wäre zwar für eine Zeitspanne von bis zu zehn Jahren konzipiert, zuverlässig und kostengünstig, aber deren meist kleine Hersteller mit eingeschränkten Software-Entwicklungsressourcen könnten nur selten die nötigten Treiber-Updates und Sicherheits-Patches bereitstellen. Daher sei auch Media-Server-Hardware für die Nucleus keine gute Wahl. Deshalb hat sich Roon entschlossen, mit Intel zu kooperieren und seine beiden Musik Server auf der Intel-NUC-Platform aufzubauen. Das garantiere eine Hardware, die sich von Generation zu Generation einheitlich verhält, regelmäßig weiterentwickelt werde und sich in einer voraussehbaren Preisstruktur bewege. So erreiche man Zukunftssicherheit für den eigenen Entwicklungsaufwand, da die Abmessungen, das BIOS, der Chipsatz und das Platinen-Layout der Hardware über Generationen gleich sei.

Das Schaltnetzteil gehört zum Lieferumfang, die Investition in ein Linear-Netzteil bringt den Nucleus+ klanglich in noch höhere Sphären
Das Schaltnetzteil gehört zum Lieferumfang, die Investition in ein Linear-Netzteil bringt den Nucleus+ klanglich in noch höhere Sphären


  • Unison Research Simply Italy Black Edition

    Unison Research feiert sich und seine erfolgreichsten Produkte selbst: Der Verstärkerklassiker Simply Italy kommt als Black Edition mit veränderten technischen Details und frischer Optik daher. Wir hinterfragen, ob es sich nur um pures Marketing oder tatsächlich um Neuerungen mit klanglich relevanten Verbesserungen handelt. Der Look der Black Edition zeichnet sich durch eine hochglanzlackierte Frontplatte, dunkel eloxierte Metalloberflächen und ein neues grafisches Design mit geänderter Typographie aus, ganz im Gegensatz zu den nach meinem Empfinden bisweilen…
    25.04.2025
  • Melco S1 und C1-D20 SFP+ Direct Attach Network Cable

    Während der letzten High End plante Melco, das LAN-Switch S1 noch Ende des Jahres auszuliefern. Nun dauerte es mit der Fertigstellung ein wenig länger, einerseits mit der des Produkts, andererseits mit der dieses Berichts. Ich wartete vergeblich auf technische Erklärungen, nutzte die Zeit aber, um die zahlreichen Möglichkeiten des S1 auszuprobieren. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, zuvor ein derart reichhaltig ausgestattetes Switch gesehen zu haben: Neben den sieben RJ45-Anschlüssen für Ethernet-Kabel…
    22.04.2025
  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.