tests/19-10-08_audiopti
 

AudiophileOptimizer – Teil 2

11.10.2019 // Roland Dietl

Ich habe es in Teil 1 meines Berichts über AudiophileOptimizer bereits angekündigt: Die Klangqualität eines Windows Systems lässt sich noch erheblich steigern, wenn wir auf eine Version von Windows Server als Betriebssystem zurückgreifen. Wir begeben uns jetzt zu den Wurzeln von AudiophileOptimizer.

Die Idee von Philipp Hobi, ein Windows Server Betriebssystem anstelle des üblichen Windows Client Betriebssystems zu verwenden, war vor einigen Jahren revolutionär und ist auch heute noch zumindest außergewöhnlich. Die dahinterstehende Überlegung ist folgende: Wie Sie gesehen haben, müssen wir unserem Windows 10 System mit AudiophileOptimizer erst einmal eine knackige Schlankheitskur verpassen, um anständige Ergebnisse erzielen zu können. Allerdings gibt es hier Grenzen und aus einem Windows 10 wird niemals der „vollschlanke Supersportler“. Server-Betriebssysteme haben naturgemäß einen ganz anderen Fokus und sind bereits von Haus aus wesentlich schlanker ausgelegt. Für die Audio-Wiedergabe muss man diese Systeme im Gegenteil sogar etwas aufpäppeln. Und das war die Geburtsstunde von AudiophileOptimizer – die Funktionalitäten für Windows 10 kamen erst viel später auf vielfachen Kundenwunsch dazu.

Das Auswahlmenü des ServiceTools
Das Auswahlmenü des ServiceTools

Bevor Sie jetzt aussteigen und aufhören weiterzulesen, weil Sie der Meinung sind, dass ein Windows Server Betriebssystem nur etwas für Spezialisten ist, kann ich Sie beruhigen. Die Installation von Windows Server 2012 R2, Windows Server 2016 oder Windows Server 2019 ist nicht komplizierter als die von Windows 10. Entscheiden wir uns bei der Installation dann noch für die Variante mit grafischer Benutzeroberfläche (Server with a Gui oder Desktop Experience), dann ist die Ähnlichkeit in der Bedienung zu einem Windows 10 System sehr hoch. Die serverspezifischen Teile brauchen uns ja nicht zu interessieren und für alles weitere haben wir AudiophileOptimizer an unserer Seite. Dieser installiert die für die Audio-Wiedergabe benötigen Komponenten automatisch nach, sofern sie nicht bereits vorhanden sind, und das ServiceTool hilft uns in schwierigen Fällen bei der Treiberinstallation. Bleibt der Preis – natürlich ist eine Server-Lizenz teuer. Aber wir High Ender sind ja mitunter schon auch ein seltsames Völkchen: Wir haben kein Problem für Hardware – und sei es nur für ein Kabel – vier- oder gar fünfstellige Beträge auszugeben, aber Software darf nichts kosten. Die Essential Editions von Windows Server sind durchaus erschwinglich, auf dem Gebrauchtmarkt – ja den gibt es auch für Software – lässt sich das eine oder andere Schnäppchen machen und Microsoft stellt uns großzügig eine vollständige Trial-Version für 180 Tage sogar kostenlos zum Testen zur Verfügung. Mit der letzteren Alternative sollte einem Einstieg nichts mehr im Wege stehen.

Auf meinem Sony Notebook habe ich eine dritte Partition eingerichtet und darauf zunächst Windows Server 2012 R2 installiert und zu Beginn diesen Jahres dann auf Windows Server 2016 umgestellt. Doch kaum war alles wieder installiert und optimiert, kam die Nachricht von Philipp Hobi, dass die kommende Version 3.0 von AudiophileOptimizer auch Windows Server 2019 unterstützen werde und ich doch unbedingt diese Version ausprobieren solle. Also alles wieder plattgemacht, Windows Server 2019 installiert, nun mit AudiophileOptimizer 3.0 optimiert und wieder die in Teil 1 genannte Audio-Software aufgespielt, damit alles vergleichbar bleibt. Sie können sich jetzt sicher den dahinter stehenden zeitlichen Aufwand lebhaft vorstellen und verstehen, warum ich solange für den Bericht gebraucht habe. Doch der ganze Aufwand hatte auch eine positive Seite, konnte ich doch – wenn auch mit einem gewissen zeitlichen Abstand – alle drei Server-Versionen miteinander vergleichen. Aktuell habe ich auf der gleichen Hardware mit der gleichen Audio Software die Vergleichsmöglichkeit zwischen Windows 10 Pro einerseits, sowie den mit AudiophileOptimizer behandelten Versionen von Windows 10 Pro und Server 2019 andererseits.


  • JCAT XACT S1

    Alle Streamer sind letztlich Computer. Daran kann auch JCAT-Gründer und -Inhaber Marcin Ostapowicz nichts ändern. Aber er ist der Lage, ein Motherboard zu entwickeln, dessen einziger Zweck die möglichst naturgetreue Wiedergabe von Musik ist. Dieser wohl einzigartige Computer mit seinem Linearnetzteil ist das Herz des XACT S1. Marcin Ostapowicz wuchs als Sohn eines Professors an der Musikhochschule auf und erhielt selbstverständlich eine musikalische Ausbildung, die ihn für den Klang natürlicher Instrumente sensibilisierte. Kein Wunder, dass…
    30.04.2024
  • Quad Artera Pre und Mono

    Das gibt es noch: Bezahlbares High-End. Und zwar in Form des Quad Artera Vorverstärkers und der Mono Endstufen aus der gleichen Serie. Zum Preis von insgesamt 4200 Euro bekommt man eine noble Verstärkerkombi im edlen Design, die es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat. QUAD gab seinem Designer- und Ingenieurteam bei der Entwicklung der Artera Serie eine spezielle Aufgabe mit auf den Weg: Die Qualitäten, die QUAD seit Jahrzehnten zu einer der in…
    26.04.2024
  • Merason Reuss

    Bisher habe ich mit Daniel Frauchiger, dem Chef von Merason, nur eine sehr interessante und angenehme Unterhaltung auf einer High End der letzten Jahre geführt. Jetzt freue ich mich deshalb umso mehr, mit dem Merason Reuss endlich einen seiner „made in Switzerland“ Wandler zu testen. Lange Zeit war der Merason DAC1 das einzige Produkt der kleinen Schweizer Manufaktur. Im Test hat sich Wolfgang Kemper von seiner Musikalität begeistern lassen. Beim Nachfolger DAC1 Mk II hat…
    23.04.2024
  • MUTEC REF10 NANO

    The topic of master clock has been on my mind for some time now. It's fascinating to see what sonic improvements can still be teased with it out of a digital chain. The brand new REF10 NANO from MUTEC is a variant of the outstanding REF10 that concentrates on the essentials at half the price. That's quite an announcement and makes the subject of clocking even more interesting as it already is. I've had two…
    19.04.2024
  • Circle Labs P300 und M200

    Die polnische Hifi-Manufaktur Circle Labs bietet neben dem international gepriesenen Vollverstärker A200 auch eine noch hochwertigere separate Vor- Endstufen Kombination an, die nicht nur etwas mehr Leistung zur Verfügung stellt. Eine außergewöhnlich elegante Optik ist ebenfalls ein Merkmal der drei Verstärker aus Krakau. Nur sehr, sehr selten habe ich etwas so Gediegenes, so ansprechend schön Verarbeitetes in Händen halten und betrachten dürfen wie diese Verstärker aus Polen. Seine Liebe zum Produkt hat das Entwicklerteam diesem…
    16.04.2024
  • AIM NA2, NA6 und NA9

    Es sollte sich zwischenzeitlich herumgesprochen haben: in modernen Streaming-Lösungen, gerade auch mit HiRes-Formaten, spielen die Netzwerkverbindungen eine wichtige Rolle und haben einen nicht unerheblichen Anteil am klanglichen Endergebnis. Der japanische Spezialist AIM bietet dafür drei audiophile Serien von LAN-Kabeln an. AIM kennen Sie nicht? Dann geht es Ihnen wie mir bis vor kurzem. AIM Electronics ist ein Kabelhersteller aus Japan und wurde 1983 gegründet. Der Schwerpunkt des Unternehmens lag im Bereich Datenkommunikationskabel für die Netzwerk-Industrie.…
    12.04.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.