tests/19-10-08_audiopti
 

AudiophileOptimizer – Teil 2

11.10.2019 // Roland Dietl

Aber die Konfiguration ist spaßbefreit nur auf Kommandozeilenebene über das Tippen komplizierter Befehle möglich, und wenn die Installation einer Anwendung einen kompletten grafischen Desktop erfordert, dann ist das Thema im Core Mode erledigt. Wir befinden uns da im absoluten Expertenmodus. Ohne die Unterstützung von AudiophileOptimizer kommt man hier in keinem Fall weiter. Interessant ist vielleicht am ehesten noch Windows Server 2012 R2, bei dem mit Hilfe von AudiophileOptimizer softwaremäßig zwischen Grafik Mode und Core Mode wechseln kann. Das hat den großen Vorteil, dass man sein System mithilfe der grafischen Benutzeroberfläche vollständig konfigurieren und austesten kann und dann erst in den Core Mode umschaltet. Bei den neueren Server-Versionen 2016 und 2019 gibt es diese Möglichkeit nicht mehr und man muss sich bereits bei der Installation für eine der beiden Varianten entscheiden.

Die Audiophile Shell ist gerade im Core Mode eine große Hilfe
Die Audiophile Shell ist gerade im Core Mode eine große Hilfe

Auf meinem Musikserver mit XEON Prozessor und mehreren linearen Netzteilen sind Windows Server 2012 R2 und Windows Server 2019 im Core Mode installiert. Ja, der Core Mode bringt für mein Empfinden noch einmal eine hörbare Verbesserung. Noch vorhandene Härten und unnatürlicher Glanz sind jetzt vollständig verschwunden. In die Wiedergabe kehrt noch größere innere Ruhe und Leichtigkeit ein, die mir besonders bei der Wiedergabe menschlicher Stimmen sehr gut gefällt. In „Don't know why“ kommt die gefühlvolle Stimme von Norah Jones (Norah Jones: Come Away With Me; 96KHz) so klar, rund und voll und gleichzeitig mit so großer Intensität aus der Mitte der Lautsprecher, dass es einfach Spaß macht. Ein ähnlicher Eindruck ergibt sich bei „Temptation“ in der Interpretation von Diana Krall (Diana Krall: Girl in the other Room): auch hier beeindruckend, wie die charakteristische Stimme glasklar im Raum steht. Interessant ist, dass der klangliche Vorteil des Core Mode von Windows Server 2012 R2 über Windows Server 2016 zu Windows Server 2019 tendenziell kleiner wird. Soll heißen: Eine Windows Server 2019 Installation mit grafischer Benutzeroberfläche kommt klanglich schon recht nah an eine Core Mode Installation von Windows Server 2012 R2 oder Windows Server 2016 heran. Dies ist auch ein klarer Beweis für die These von Philipp Hobi, dass es mit der Deaktivierung von Prozessen allein nicht getan ist, sind doch auf einem Windows Server 2012 R2 im Core Mode signifikant weniger Prozesse aktiv als bei einer Windows Server 2019 Installation mit grafischer Benutzeroberfläche. Vor diesem Hintergrund lautet meine Empfehlung nun ganz klar: verzichten Sie auf den Core Mode und verwenden Sie Windows Server 2019 mit grafischer Benutzeroberfläche. Sie ersparen sich so die ganze Frickelei im Core Mode und damit programmierte Frustrationserlebnisse und sind klanglich trotzdem sehr nahe am Optimum.

Die Alternativen für ein Shell Replacement Teil 1
Die Alternativen für ein Shell Replacement Teil 1

Beschäftigen wir uns lieber mit einer anderen interessanten Optimierungsmöglichkeit: dem Shell Replacement. Was bitte schön, ist das nun wieder? Im Grafik Mode ist der bekannte Windows Desktop Ihre Shell. Im Core Mode ist die Shell die simple Eingabeaufforderung. Anstatt den Desktop oder die Eingabeaufforderung als Shell zu starten, können Sie die Shell durch die Oberfläche Ihres bevorzugten Media-Players, beispielsweise JRiver, ersetzen. Dies hat zum einen Auto-Start-Charakter und spart zum anderen wieder einiges an Ressourcen; gerade im Grafik Mode ist das besonders interessant. Im Extremfall, beispielsweise bei Roon Server, haben wir dann einen leeren schwarzen Bildschirm vor uns. Das Ergebnis ist ein nicht zu verachtender Zugewinn an Klangqualität, den man nicht liegen lassen sollte. Sie können einen solchen Shell-Ersatz mit Hilfe des ServiceTools aktivieren und konfigurieren. 18 verschiedene Shell Replacements stehen auf Knopfdruck zur Verfügung. Wichtig dabei ist, dass das ServiceTool über eine integrierte Prüfroutine verfügt, die sicherstellt, dass Sie keinen Shell-Ersatz konfigurieren können, der nicht funktioniert.


  • Unison Research Simply Italy Black Edition

    Unison Research feiert sich und seine erfolgreichsten Produkte selbst: Der Verstärkerklassiker Simply Italy kommt als Black Edition mit veränderten technischen Details und frischer Optik daher. Wir hinterfragen, ob es sich nur um pures Marketing oder tatsächlich um Neuerungen mit klanglich relevanten Verbesserungen handelt. Der Look der Black Edition zeichnet sich durch eine hochglanzlackierte Frontplatte, dunkel eloxierte Metalloberflächen und ein neues grafisches Design mit geänderter Typographie aus, ganz im Gegensatz zu den nach meinem Empfinden bisweilen…
    25.04.2025
  • Melco S1 und C1-D20 SFP+ Direct Attach Network Cable

    Während der letzten High End plante Melco, das LAN-Switch S1 noch Ende des Jahres auszuliefern. Nun dauerte es mit der Fertigstellung ein wenig länger, einerseits mit der des Produkts, andererseits mit der dieses Berichts. Ich wartete vergeblich auf technische Erklärungen, nutzte die Zeit aber, um die zahlreichen Möglichkeiten des S1 auszuprobieren. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, zuvor ein derart reichhaltig ausgestattetes Switch gesehen zu haben: Neben den sieben RJ45-Anschlüssen für Ethernet-Kabel…
    22.04.2025
  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.