tests/20-06-26_raven
 

TW Acustic Raven GT2 und Raven 10.5

26.06.2020 // Dirk Sommer

Hier wäre Platz für einen zweiten Tonarm
Hier wäre Platz für einen zweiten Tonarm

Schließlich habe ich zwei Plattenseiten gehört und kann mit Sicherheit nur feststellen, das die beiden Raben – und das Etna – zusammen eine rhythmisch großartige Musikmaschine sind und an Spielfreude nur schwer zu übertreffen sein dürften. Wer's nicht glaubt, höre sich damit nur einmal „Steppin' Out“ mit dem ebenso kurzen wie packenden Hammond-Solo an! Ob's daran liegt, dass ich mich in letzter Zeit sehr viel mit Digitalem beschäftigt habe? Egal, jedenfalls habe ich bei LPs nun einfach keine Lust, schnell mit einen bekannt Test-Titel die Qualitäten der Raven zu bestimmen. Ich greife zwar wieder einmal zum Reissue des Concierto der Aranjuez, höre aber nicht wie üblich nur die ersten Minuten des „Concierto Andaluz“, sondern beginne mit dem Titelstück. Am Schluss der zweiten Seite steht dann für mich fest, dass die beiden TW-Acustic nicht nur den Disziplinen Dynamik und Rhythmik auf sehr hohem Niveau agieren, sondern auch in Sachen Detailfreudigkeit, Klangfarben und Raumdarstellung jede Menge zu bieten haben. Deutlich teurere Kombinationen wie etwa die aus LaGrange, Thales Simplicity II und Lyra Olympos können sich vor allem durch eine noch großzügigere imaginäre Bühne von den Ravens absetzten. Aber das fällt nur im direkten Vergleich auf und dürfte auch nicht anders sein, wenn sich der GT2 etwa mit TW-Acustics Black Night misst. Irgendwo muss ja noch etwas Luft nach oben sein.

Nach dem Lösen der Inbusschraube kann das Headshell zur Justage des Azimut verdreht werden
Nach dem Lösen der Inbusschraube kann das Headshell zur Justage des Azimut verdreht werden

Dass diese für die Boliden recht dünn werden kann, liegt wohl daran, dass sich GT2 und 10.5 keinerlei Schwäche leisten und in allen relevanten Kriterien dasselbe hohe Niveau erreichen. Thomas Woschnick weiß von seinen großen Laufwerken her, was klanglich möglich ist, und macht bei seinem jetzigen Einsteigermodell aus Kostengründen minimale Abstriche, die aber so gut wie nicht ins Gewicht fallen, da die Fähigkeiten des GT2 sehr homogen über alle Disziplinen verteilt sind. Und deswegen führe ich mir nun auch die gesamte LSP-1866, Bang, Baa-room And Harp, zu Gemüte, einfach um mich über die dynamischen Fähigkeiten und die rhythmische Präzision der beiden Raben zu freuen. Dass sie hier wirklich Großes leisten, steht für mich ja schon seit der Begegnung mit den Blues Breakers fest.

Aus reiner Neugierde probiere ich noch ein Plattengewicht aus, und zwar eines der abgefahrensten, das ich je zu Gesicht bekommen habe: den Ansuz Acoustics Darks Record Stabilizer Supreme. Der zaubert mehr Tiefe ins Klangbild, sowohl was den Raum, als auch was das Bassfundament angeht, lässt die Instrumente eine Spur größer wirken und vor einem noch schwärzeren, ruhigeren Hintergrund agieren, ohne dabei die Dynamik einzuschränken. Besitzern eines Raven 10.5 kann ich nur empfehlen mit Plattengewichten zu experimentieren.


  • Ortofon MC X10

    Der renommierte Tonabnehmer-Hersteller Ortofon implementiert die Gene seiner großen MC-Systeme in die neue Einstiegsserie „X“ und bettet sie in ein innovatives Gesamtkonzept. Wir testen das günstigste Modell MC X10 zum Preis von 300 Euro, das bereits mit technischen Finessen wie um 90 Grad gedrehten Reinsilberspulen aufwartet. Wie sehr liebe ich Ortofon! Es gibt keinen anderen Tonabnehmer-Hersteller, von dem ich im Prinzip jedes Modell blind kaufen würde. Und dies bereits zur Genüge auch getan habe. Der…
    08.07.2025
  • WestminsterLab Lumin Power X1 DC Cable

    Auch wenn dies bereits der fünfte Artikel ist, der Erzeugnisse von WestminsterLab zum Gegenstand hat, ist es der erste, in dem es um ein Kabel geht – und was für eins: ein Gleichstromkabel für die Verbindung von Netzteil zum Hauptgerät eines einzigen Herstellers: Lumin. Noch dazu ist das Kabel in Relation zu den Geräten recht kostspielig. Ich gebe gerne zu, dass ich von allein niemals auf die Idee gekommen wäre, mich mit WestminsterLabs Lumin Power…
    04.07.2025
  • Acousence dac-pre reference UX

    In vielen meiner Tests kommen Produkte von Acousence vor, wenn auch nicht namentlich. Denken Sie nur an Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmonikern: ein vorzügliches klingendes Album, egal ob als File oder als LP. Doch Acousence steht nicht nur für Aufnahmen, sondern auch für Hifi- und Studio-Equipment der etwas anderen Art. Der Kopf hinter Acousence – ein Kunstwort aus „acoustics“ und „experience“ – ist Ralf Koschnicke. Er betreibt ein Tonstudio, ist Mitglied im…
    01.07.2025
  • Goldring Ethos SE

    Seit dem Bestehen von hifistatement – und das sind nun auch schon 14 respektive 16 Jahre – testeten wir einen einzigen Goldring-Tonabnehmer: Dabei tauchte das Elektra nur kurz im zweiteiligen Berichts über den Transrotor Crescendo auf. IDC Klaassen, der neue Goldring-Vertrieb, wollte das ändern und schickte das aktuelle Topmodell nach Gröbenzell. Auch wenn es in der Einleitung ein wenig anders erscheint, haben die Kollegen und ich schon durchaus Erfahrungen mit den Systemen oder zumindest den…
    24.06.2025
  • Transparent Audio XL Power Cord

    Als ich kürzlich Luis Fernades und Werner Möhring in Meschede besuchte und wir den Test der Finite Elemente Carbofibre° Statement verabredeten, schlug der Geschäftsführer des G8-&-Friends-Vertriebs vor, auch mal eines der besseren Stromkabel von Tranparent auszuprobieren. Doch wie testet man ein einzelnes Netzkabel in einer gut abgestimmten Kette? In meiner Anlage versorgt fast durchgängig von Garth Powell entwickelte Netztechnik der Marke Audioquest die Komponenten mit Energie. Allerdings ist seit der ungemein aufwendigen Beschäftigung mit den…
    20.06.2025
  • SilentPower Omni LAN

    Welch positive klangliche Auswirkung die Synchronisation mit einer 10-Megahertz-Clock hat, haben Roland Dietl und ich an dieser Stelle schon häufig beschrieben. Allerdings bewegten sich beispielsweise alle dafür geeigneten Switches im gehobenen vierstelligen Preisbereich. SilentPowers Omni LAN hat einen Clock-Eingang und kostet gerade mal 800 Euro. Wer vielleicht durch Wolfgang Kempers Test des SilentPower LAN iPurifiers Pro mitbekommen hat, dass SilentPower eine Untermarke von ifi ist, kann sich gewiss erklären, warum das Omni-LAN-Switch trotz seiner vielfältigen…
    17.06.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.