tests/20-12-18_apertura
 

Apertura Edena Evolution

18.12.2020 // Wolfgang Kemper

Angesehene Lautsprecher aus Frankreich haben in Deutschland eher Seltenheitswert. Apertura ist eine Traditionsmarke, die nun von Sieveking Sound hierzulande angeboten wird. Sieveking Sound stellte uns die Apertura Edena Evolution zum Test zur Verfügung und bescherte damit verwöhnten Tester-Ohren eine echte Überraschung.

Vor den Erfolg haben laut Hesiods Sprichwort die Götter den Schweiß gesetzt. Hier sind es aber eindeutig die Franzosen aus Héric im Département Loire-Atlantique. In dieser bretonischen Gemeinde fertigt Apertura seit Jahrzehnten seine Lautsprecher weitestgehend in Handarbeit. Wohl dem, der auf die Unterstützung eines erfahrenen Händlers bauen darf, wenn die Apertura Edena Evolution im heimischen Hörraum aufgestellt werden soll. Sind Sie ein Freund dieser russischen Matroschka-Schachtelpuppen? Ja? Dann finden Sie in der Verpackung der Edena Edition das eckige Pendant, erfreulicherweise jedoch nicht siebenfach, sondern nur vierfach. Wenn Sie es geschafft haben, den dritten Karton zu öffnen, findet sich darin, nochmals sorgfältig in Schaumstoff-Elementen gesichert, der Lautsprecher in seiner letzten Umhüllung, einem für links und rechts maßgeschneiderten Beutel aus dunklem Samtstoff.. Darin sollte man ihn auch erst einmal belassen und die Öffnung der Stoffumhüllung nach oben stellen. Des weiteren finden sich in den Kartons neben einer magnetisch arretierbaren Frontabdeckung auch das wichtige Zubehör sowie weiße Handschuhe zum vorsichtigen Umgang mit dem sauber verarbeiteten Gehäuse. Das Finish des Gehäuses ist makellos, am Gehäuseboden wurde darauf jedoch kein Wert gelegt. Für wen auch? Das kostet unnötig Geld. Ich habe zum Test die Edena Evolution in schwarzer Hochglanz-Lackierung bekommen.

Das schlanke Gehäuse ist für den linken und rechten Lautsprecher spiegelbildlich unterschiedlich
Das schlanke Gehäuse ist für den linken und rechten Lautsprecher spiegelbildlich unterschiedlich

Nach dem Kraftakt des Auspackens tut man gut daran, sich eine Pause zu gönnen und sorgsam die Bedienungsanleitung zu studieren. Denn die Aufstellung der Apertura Lautsprecher – nicht nur die Edena ist so konstruiert - differiert entscheidend von der anderer Provenienz. Es wird auch kniffelig, weil ungewohnt; aber die jetzt vor uns liegende Mühe muss sein und ist musikalisch von erheblicher Bedeutung. Schlanke Lautsprecher, die auf Traversen zur besseren Standfestigkeit mit Spikes oder ähnlichem montiert werden müssen, sind heutzutage nichts Besonderes. Wohl aber die Edena Evolution. Denn zudem wird zentral unten im Gehäuse ein Spike-Kegel aus hochwertigem Edelstahl in einer Qualität, wie er auch in der Medizin Verwendung findet, eingeschraubt, der die Masse des Lautsprechers an den Fußboden – in meinem Falle Parkett - ankoppeln soll. Die vier abgerundeten Spikes aus geschwärztem Aluminium in den schweren Traversen aus gleichem Material dienen nur der Ausbalancierung. Sowohl für diese Rundspikes wie auch für den zentralen Spike liegen gut ausgeformte, kleine Edelstahl-Teller bei, die auf empfindlichen Fußböden ankoppeln, ohne Schaden anzurichten. Sobald die Traversen mit ihren Rundspikes und der Zentralspike unter dem Boden der Box verschraubt wurden, stellt man die Edena an den vorgesehenen Platz. Empfohlen werden 30 Zentimeter Abstand zur rückwärtigen Wand in einem gleichschenkligen Dreieck zum Hörplatz und möglichst einer Beschallung des Raumes in Längsrichtung. Diese Empfehlung begründet sich in der Abstrahlcharakteristik von Bändchen-Hochtönern. Da macht es Sinn, nicht zu dicht vor den Lautsprechern zu sitzen. Ich habe in meinem Hörraum diese Vorgaben nur teilweise berücksichtigt, konnte aber durch Verschieben schnell den geeigneten Platz ermitteln.

Die beiden Chassis und die in die Front eingearbeitete Dämpfung lassen sich durch die mitgelieferte, magnetisch arretierte, schwarze Stoffbespannung dezent verkleiden
Die beiden Chassis und die in die Front eingearbeitete Dämpfung lassen sich durch die mitgelieferte, magnetisch arretierte, schwarze Stoffbespannung dezent verkleiden


  • Ortofon MC X10

    Der renommierte Tonabnehmer-Hersteller Ortofon implementiert die Gene seiner großen MC-Systeme in die neue Einstiegsserie „X“ und bettet sie in ein innovatives Gesamtkonzept. Wir testen das günstigste Modell MC X10 zum Preis von 300 Euro, das bereits mit technischen Finessen wie um 90 Grad gedrehten Reinsilberspulen aufwartet. Wie sehr liebe ich Ortofon! Es gibt keinen anderen Tonabnehmer-Hersteller, von dem ich im Prinzip jedes Modell blind kaufen würde. Und dies bereits zur Genüge auch getan habe. Der…
    08.07.2025
  • WestminsterLab Lumin Power X1 DC Cable

    Auch wenn dies bereits der fünfte Artikel ist, der Erzeugnisse von WestminsterLab zum Gegenstand hat, ist es der erste, in dem es um ein Kabel geht – und was für eins: ein Gleichstromkabel für die Verbindung von Netzteil zum Hauptgerät eines einzigen Herstellers: Lumin. Noch dazu ist das Kabel in Relation zu den Geräten recht kostspielig. Ich gebe gerne zu, dass ich von allein niemals auf die Idee gekommen wäre, mich mit WestminsterLabs Lumin Power…
    04.07.2025
  • Acousence dac-pre reference UX

    In vielen meiner Tests kommen Produkte von Acousence vor, wenn auch nicht namentlich. Denken Sie nur an Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmonikern: ein vorzügliches klingendes Album, egal ob als File oder als LP. Doch Acousence steht nicht nur für Aufnahmen, sondern auch für Hifi- und Studio-Equipment der etwas anderen Art. Der Kopf hinter Acousence – ein Kunstwort aus „acoustics“ und „experience“ – ist Ralf Koschnicke. Er betreibt ein Tonstudio, ist Mitglied im…
    01.07.2025
  • Goldring Ethos SE

    Seit dem Bestehen von hifistatement – und das sind nun auch schon 14 respektive 16 Jahre – testeten wir einen einzigen Goldring-Tonabnehmer: Dabei tauchte das Elektra nur kurz im zweiteiligen Berichts über den Transrotor Crescendo auf. IDC Klaassen, der neue Goldring-Vertrieb, wollte das ändern und schickte das aktuelle Topmodell nach Gröbenzell. Auch wenn es in der Einleitung ein wenig anders erscheint, haben die Kollegen und ich schon durchaus Erfahrungen mit den Systemen oder zumindest den…
    24.06.2025
  • Transparent Audio XL Power Cord

    Als ich kürzlich Luis Fernades und Werner Möhring in Meschede besuchte und wir den Test der Finite Elemente Carbofibre° Statement verabredeten, schlug der Geschäftsführer des G8-&-Friends-Vertriebs vor, auch mal eines der besseren Stromkabel von Tranparent auszuprobieren. Doch wie testet man ein einzelnes Netzkabel in einer gut abgestimmten Kette? In meiner Anlage versorgt fast durchgängig von Garth Powell entwickelte Netztechnik der Marke Audioquest die Komponenten mit Energie. Allerdings ist seit der ungemein aufwendigen Beschäftigung mit den…
    20.06.2025
  • SilentPower Omni LAN

    Welch positive klangliche Auswirkung die Synchronisation mit einer 10-Megahertz-Clock hat, haben Roland Dietl und ich an dieser Stelle schon häufig beschrieben. Allerdings bewegten sich beispielsweise alle dafür geeigneten Switches im gehobenen vierstelligen Preisbereich. SilentPowers Omni LAN hat einen Clock-Eingang und kostet gerade mal 800 Euro. Wer vielleicht durch Wolfgang Kempers Test des SilentPower LAN iPurifiers Pro mitbekommen hat, dass SilentPower eine Untermarke von ifi ist, kann sich gewiss erklären, warum das Omni-LAN-Switch trotz seiner vielfältigen…
    17.06.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.