tests/21-03-02_ifi
 

iFi iDSD Diablo

02.03.2021 // Finn Corvin Gallowsky

Für eine gehobene Lautstärke muss ich im Eco-Modus nicht über 12 Uhr aufdrehen. Der symmetrische Betrieb des HD800s ist aus Leistungsgründen wirklich nicht nötig. Für In-Ears macht der symmetrische Betrieb noch weniger Sinn, denn bereits unsymmetrisch und im Eco-Modus ist der nutzbare Regelweg sehr klein. Ein deutlicher Klanggewinn ist zwar auch an meinen Vision Ears festzustellen, für In-Ears ist der Diablo aber einfach nicht gemacht. Das ist auch in Ordnung so, schließlich gibt es für diesen Zweck den Micro iDSD. Trotzdem bin ich natürlich neugierig, ob der symmetrische Betrieb nochmals besser klingt, deshalb verkable ich meinen HD800s jetzt mit einer Pentaconn-Zuleitung. Was soll ich sagen? Ich bin schockiert. Ich habe nicht damit gerechnet, dass der Diablo noch einen draufsetzt, aber er tut es. Alle bisher beschriebenen Eigenschaften werden potenziert. Im Vergleich mit dem Micro iDSD Black Label war ich bereits verwundert über den deutlichen Gewinn an Qualität im unsymmetrischen Betrieb. Die Verbesserung beim Umstieg auf symmetrischen Betrieb würde ich allerdings als noch größer bezeichnen. Es fällt mir selbst schwer, dies zu glauben, aber mehrfache Wechsel zeichnen ein eindeutiges Bild. Während ich in „El Código Vital“ im unsymmetrischen Betrieb verglichen mit dem Micro iDSD zwar schon eine Verbesserung der Wiedergabe der Percussioninstrumente feststellen konnte, waren die einzelnen Instrumente vergleichsweise immer noch kaum voneinander abgesetzt. Der Guiro beispielsweise agiert dank Pentaconn-Zuleitung vollkommen eigenständig und spielt mit dem Ride-Becken auf der anderen Seite des Stereopanoramas herrlich luftig um die Wette. Gesang und verwendeter Hallraum sind nicht mehr nur als Summe, sondern vollkommen eigenständig voneinander wahrnehmbar, wenn man sich darauf konzentriert. Die Chorunterstützung umschmeichelt den Gesang geradezu, anstatt eindimensional hinter ihm zu stehen. Der Song zündet erst jetzt richtig und entführt mich in die temperamentvolle Welt der Salsa. Vorher stand der gesprochene Textpart im letzten Teil des Songs fast penetrant im Vordergrund, jetzt tritt er galant einen Schritt zurück, um dem Gitarrensolo Platz zu machen. Selbiges ist derartig spritzig, dass ich richtig Lust bekomme, das Tanzbein zu schwingen, obwohl das so gar nicht meiner Natur entspricht. Habe ich vorher wirklich dasselbe Musikstück gehört? Viel mehr als „Wow“ fällt mir in diesem Fall wirklich nicht mehr ein. Inzwischen ist mir auch komplett egal, welcher Wandler denn jetzt eigentlich im Diablo steckt, denn er spielt einfach nur fantastisch gut: Mit genialer Dynamik, noch mehr Räumlichkeit als zunächst angenommen und viel Emotion.

Die Transporttasche verfügt über Schlitze zum Durchführen von Kabeln, so soll der Diablo auch verpackt zu betreiben sein
Die Transporttasche verfügt über Schlitze zum Durchführen von Kabeln, so soll der Diablo auch verpackt zu betreiben sein

Dass der Diablo mit einem OTG-Kabel auch an der USB-Buchse eines Smartphones spielt, scheint nach diesem Hörerlebnis eher nebensächlich. Für höhere Sampleraten als die nativen 48 Kilohertz von Android sind dann Apps wie beispielsweise UAPP von Nöten. UAPP ist sogar in der Lage, MQA direkt an den Diablo weiterzureichen. Mein HiBy R6, den ich normalerweise ausschließlich an In-Ears einsetze, kann bereits ab Werk sämtliche Samplingraten und DSD an den iFi DAC liefern. Natürlich steht außer Frage, dass der Diablo mit dem Pentaconn-XLR-Adapter auch an meinen KH120-Studiolautsprechern von Neumann ausgezeichnet spielt. Was er aber meinem HD800s entlockt, ist und bleibt das Glanzlicht und Kaufgrund genug.

STATEMENT

Im portablen Bereich ist der Diablo alternativlos, wenn es um geballte Leistung und maximale Soundqualität geht. Mehr Klang im – etwas größer geratenen – Hosentaschenformat geht nicht! Der integrierte Burr-Brown-Wandler spielt authentisch, sehr musikalisch und noch dynamischer als gewohnt. Auf dem heimischen Schreibtisch ist der Diablo eine interessante Kopfhörer-/Vorverstärker-Variante mit allen Vorzügen einer Akkuversorgung und symmetrischer Verkabelung, die vielen stationären Lösungen in nichts nachsteht.
Gehört mit
Computer ThinkPad 470s, Intel i5-6300U @ 2,4GHz, 12GB DDR4-RAM @ 2400MHz, Windows 10 (Roon, foobar2000)
Router & Zubehör Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3)
Server Melco N1 AH 60/2
Reclocker Mutec MC-3+ USB
DAC Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit ifi Defender+)
Pre-Amp Violectric Pre V630
Endstufe NAD C 275BEE
Lautsprecher Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A
DAP HiBy R6 (HiBy Music App, BubbleUPnP, TIDAL)
Smartphone Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android (BubbleUPnP, foobar2000 controller pro, TIDAL)
Kopfhörerverstärker iFi Micro iDSD Black Label
Kopfhörer Sendy Audio Aiva, Sennheiser HD 800 s
In-Ears & Zubehör Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match
Kabel Sommer, Intona, Furutech, Audioquest, Belden, Glockenklang/Eupen
Herstellerangaben
iFi iDSD Diablo
Digitale Eingänge USB 3.0 Typ A (USB2.0-kompatibel) S-PDIF (3.5mm coaxial/optisch)
Unterstützte Formate DSD512/256/128/64 Octa/Quad/Double/Single-Speed DSD DXD (768/705.6/384/352.8kHz) Double/Single-Speed DXD PCM (768/705.6/384/352.8/192/176.4/ 96/88.2/48/44.1 kHz) MQA (Decoder)
Frequenzgang 10Hz-80kHz(-3dB)
SNR symmetrisch: -120dB, unsymmetrisch: -114dB
Dynamikumfang symmetrisch: 120dB, unsymmetrisch: 114dB
THD + N symmetrisch: 0.002%, unsymmetrisch: 0.001%
Maximalleistung Kopfhörerausgang symmetrisch: >19,2V/611 mW (@ 600 Ohm) >12,6V/4,980 mW (@ 32 Ohm)
unsymmetrisch: >9,6V/153 mW (@ 600 Ohm) >8,8V/2,417 mW (@ 32 Ohm)
Festpegelausgang symmetrisch 4,4mm
Stromverbrauch Turbo: 12W Normal: 5W Eco: 2W
Akku Lithium-Polymer-Akku 4800mAh
Stromversorgung Aufladen via USB-C (iFi iPower enthalten) BC V1.2 kompatibel bis zu 1900mA Ladestrom
Abmessungen 166 x 72 x 25 mm
Gewicht 330g
Garantie 12 Monate
Preis 999 Euro

Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
Anschrift Westendstr. 1a

61130 Nidderau
Telefon +49 6187 900077
E-Mail info@wodaudio.de
Web www.wodaudio.de


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