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Velodyne Digital Drive Plus 10 – eine Annäherung

12.03.2021 // Dirk Sommer

Ein Grund für die Wahl der DD+ 10 war ihr DSP gestütztes Einmessprogramm. Da dies aber auf die Signale von einer mitgelieferten CD angewiesen ist und sich ein CD-Player schon seit Jahren nicht mehr im meiner Anlage befindet, hat Maximilian Merk, der für meine Region zuständige Audio-Reference-Mitarbeiter, die Subwoofer seinen Erfahrungen entsprechend installiert und eingestellt. Jeder der beiden Velodynes war über ein XLR-Kabel mit der Audio-Exklusiv-Vorstufe R7 verbunden, die ja erfreulicherweise über zwei gleichwertige symmetrische Ausgänge verfügt, so dass auch für die Einstein Endstufe noch ein unbeeinflusstes Signal bereitstand. Das Ergebnis war recht positiv, aber bei so sensiblen Einstellungen wie denen der Phase in 15-Grad-Schritten wollte ich mich nicht allein auf das Gehör verlassen. Später holte ich dann einen über 20 Jahren alten NAD-CD-Player aus dem Keller, der die CD trotz der langen Inaktivität sofort problemlos abspielte. Inzwischen hatte ich auch Velodynes Setup-Programm auf meinem Windows Laptop installiert. Eine Version für Mac gibt es nicht, aber ab Mitte des Jahres sollten Firm- und Software erhältlich sein, die ein Setup von Velodynes DD+ Modellen per Smartphone ermöglicht.

Das übersichtliche Kontrollfeld auf der Front des DD+ 10
Das übersichtliche Kontrollfeld auf der Front des DD+ 10

Mithilfe der Messtöne von der CD, dem mitgelieferten Messmikrofon und dem Windows-Rechner habe ich die beiden Subwoofer sich dann nacheinander per Auto-EQPlus selbst einmessen lassen. Da mein Hörplatz nicht ganz auf der Symmetrieachse des Raumes liegt, weil man auch von einem Sessel neben dem Hörplatz noch gut hören können soll – Musikgenuss ist schließlich kein Hobby nur für Autisten –, ergaben sich zwei unterschiedliche Lautstärkeeinstellung: Der Woofer links zeigte „0“, der rechts „1“ an. Und das grenzt ja fast schon an Arbeitsverweigerung. Mit meinen im Tieftonbereich nach vorn und hinten abstrahlenden Lautsprechern und meinem Raum funktioniert die automatische Einmessung also leider nicht. Das genau ist – neben dem nachdrücklich geäußerten Wunsch des Kollegen, den Test zu übernehmen – der Grund dafür, dass Roland Dietl Ihnen die Velodynes in üblicher Manier und natürlich mit Bildern in der gewohnten Qualität aus unserem Fotostudio nahebringen wird. Dazu gehört selbstverständlich auch die Beschreibung der Technik und der vielfältigen Ausstattung der DD+ 10. Deshalb kann ich mir diese ersparen und mich der ganz speziellen Akustik in meinem Hörraum widmen.

Fast hätte ich nach der misslungenen automatischen Einmessung aufgegeben – und mich um jede Menge Spaß gebracht. Schließlich bat ich Helmut Baumgartner, der schon seit Jahren einen Velodyne benutzt, mit seinem Messequipment einmal zu ergründen, was sich akustisch in meinem Raum tut: Da gibt es eine Anhebung des Bereichs von etwa 45 bis 30 Hertz, nach dem der Pegel sehr stetig abfällt. Die niedrigste Einsatzfrequenz des Velodyne liegt bei 40 Hertz, und in meinem Raum brauche ich dort nun wirklich keine Bassanhebung: Der Auto-EQPlus hat also alles richtig gemacht. Allerdings stellt das Programm noch acht parametrische Equalizer zur Verfügung, und mit einigen von denen verschob Helmut Baumgartner die Einsatzfrequenz auf um die 30 Hertz. Nach unten wurde der Subwoofer nicht begrenzt, so dass er in einem Bereich von 30 bis unter 15 Hertz arbeitet. Der Pegel wurde natürlich nicht auf die raumbedingte Überhöhung beim Hauptlautsprecher angehoben, sondern er entspricht unterhalb von 30 Hertz der mittleren Lautstärke im übrigen Frequenzbereich.

Der Velodyne bietet die nötigen Ein- und Ausgänge für alle denkbaren Anschlussvarianten
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