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Manunta Young MKIV

01.06.2021 // Wolfgang Kemper

Neil Young steht mit seinem Namen Pate für diesen Top-DAC im Portfolio von M2tech und Manunta. So wie Neil Young sich seit vielen Jahrzehnten immer wieder mit seiner Musik neu erfindet, hat auch die neue MKIV-Version des Young Zeitgemäßes und Innovatives zu bieten.

Die Rockstar-Serie ist die qualitative Spitze dessen, was heute bei M2Tech zu haben ist. So gibt es in dieser Linie einen Endverstärker, eine Phonostufe, sogar eine aktive Frequenzweiche und noch einiges mehr wie eine aufwändige Stromversorgung namens Van der Graaf MKII, die, soviel möchte ich schon jetzt anmerken, auch dem Young MKIV D/A-Wandler-Vorverstärker wohl noch ein wenig mehr zu entlocken vermag. Ich habe den neuen Young zwar nicht mit dem Van der Graaf MKII – der Name nimmt Bezug auf die britische Progrock-Band –, sondern mit einem anderen linearen Netzteil versorgt, um die Einflüsse einer hochwertigen Stromversorgung zu erfahren. In Deutschland trägt der neue Young nicht den international gebräuchlichen Markennamen M2Tech des Herstellers aus dem toskanischen Navacchio. Denn M2Tech wird bei uns bereits anderweitig genutzt und rechtlich geschützt. Somit heißen der Young und auch alle anderen Komponenten der Italiener hierzulande Manunta. Manunta steht – wie das M in M2Tech – für Marco Manunta, den Inhaber und Mastermind des Unternehmens. Dessen Firma bietet nicht nur ein interessantes Portfolio in erschwinglichen Preisregionen, sondern ist zudem international als OEM Hersteller für andere renommierte Marken im Geschäft.

Bereits das Steckernetzteil im Lieferumfang zeigt die Fähigkeiten des neuen Young. Jedoch bietet sich hier eine Option zur Verbesserung
Bereits das Steckernetzteil im Lieferumfang zeigt die Fähigkeiten des neuen Young. Jedoch bietet sich hier eine Option zur Verbesserung

Der Manunta Young MKIV unterscheidet sich erheblich von seinem Vorgänger MKIII. Nicht allein der um fünfzig Prozent höhere Preis deutet dies an, sondern auch die außen erkennbaren Anschlüsse. Der Young MKIV ist in seinem Inneren ein komplett neu entwickeltes Gerät. Äußerlich hat er sein ansprechendes, kleines Gehäuse mit leicht geänderter Bedienung beibehalten. Ein Novum ist der integrierte Kopfhörer-Verstärker mit 6,35-Millimeter-Klinken-Buchse. Aufgebaut ist er auf einem speziell entwickelten Class-AB-Verstärker von Texas Instruments und überraschte mich positiv, weil er sehr deutlich die qualitativen Unterschiede zwischen meinen RHA In-Ears zum Denon-Kopfhörer erkennen ließ. So entlarvte er mit seiner kraftvollen, sehr präzisen Basswiedergabe bei Holly Coles Live-Album Montreal gleich beim ersten Song „What Lola Wants“ (Qobuz 16/44,1) die mangelhafte Tiefbass-Potenz des RHA. Beim Denon hingegen genoss ich dieses Album von Anfang bis Ende, obwohl ich eigentlich nur auf Reisen Kopfhörer-Nutzer bin. Denn der Musikfluss, die Spannung und Detail-Präzision des Young waren schon faszinierend. Angetan von der Qualität des Kopfhörer-Ausgangs überprüfte ich mit diesem auch gleich, was der neue analoge Cinch-Eingang zu bieten hat. Dazu schloss ich hier meine Plinius-Koru-Phonostufe an und legte die B-Seite von Inga Rumpfs Doppel-LP White Horses auf, bei deren Aufnahme ich seinerzeit in den Räumlichkeiten von Joja Wendt in Hamburg in der ersten Reihe sitzen durfte. Live war das Erlebnis seinerzeit eindrucksvoll, und der Young reproduziert die Energie, die diese Musik in sich trägt, weil nicht nur Inga Rumpf, sondern auch ihre Begleitmusiker damals spürbar Herzblut investierten und dies auch auf der Edel Tripple-A-LP eingefangen werden konnte. So erweist sich „Angie“ hier – trotz Mick Jaggers vor allem weibliche Herzen berührendem Original – als eine ebenso eigenständige wie gefühlsbetonte Interpretation, deren Intensität der Young über seinen Analogeingang mit tiefem Einblick in die Musik vermittelt. Es gelingt ihm mit Leichtigkeit, ein homogenes, dennoch aufgefächertes und strukturiertes Klangfarben starkes Bild zu malen. Mit seinem analogen Eingang ist der neue Young ein kompletter Vorverstärker.

Mit dem Schalter oberhalb des S/PDIF-Anschlusses, kann man wählen, ob der Young nach dem Abschalten im Standby verbleibt oder komplett vom Strom getrennt wird
Mit dem Schalter oberhalb des S/PDIF-Anschlusses, kann man wählen, ob der Young nach dem Abschalten im Standby verbleibt oder komplett vom Strom getrennt wird

Die Digital/Analog-Wandlung übernimmt jetzt ein Asahi Kasei AK4497, und der sorgt für eine sehr realitätsnahe Tonalität, deren Güte nicht allein, aber ganz besonders bei natürlichen Instrumenten vor allem bei klassischer Musik offenkundig wird. Gerade im Hochtonbereich gefällt mir die gelungene Abstimmung von Offenheit, Detailzeichnung und Klangfarbe. Es ist nicht allzu viel über den technischen Aufbau des Young MKIV in Erfahrung zu bringen, und so kann ich auch nicht sagen, in welchem Umfang der AK4497 genutzt wird. Der Young besitzt nun auch einen I2S-Eingang per HDMI nach dem relativ weit verbreiteten PS-Audio-Standard, was sicher für entsprechend puristisch ausgelegte Quellgeräte wie CD-Player oder Streamer attraktiv sein kann. Die Taktung des I2S-Eingangs lässt sich anpassen. Das Auflösungsvermögen der neuen D/A-Wandlung beträgt, abhängig auch von den verwendeten Eingängen, bei PCM 768 Kilohertz statt bislang 384 Kilohertz. Bei nativem DSD schafft der MKIV nun ebenfalls die doppelte Auflösung, nämlich DSD 512. DSD im DoP-Modus kann er jetzt 256-fach statt bislang 128-fach verarbeiten.


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