tests/22-04-26_dan
 

Dan D'Agostino Momentum Integrated

26.04.2022 // Dirk Sommer

Also bleibt's beim Vollverstärker. Zu diesem bemerkt Dan D'Agostino in der Bedienungsanleitung des Momentum: „Bei diesem Vollverstärker wollte ich die besten Aspekte des Momentum-Stereoverstärkers und des Momentum-Vorverstärkers in einem einzigen Gehäuse vereinen, um eine Komponente zu schaffen, die sich leichter in Wohnumgebungen und Hörräume einfügen würde. Normalerweise ist ein Vollverstärker eine Kompromiss-behaftete Kombination aus Vorverstärker und Verstärker. Aber da dieser Vollverstärker der erste mit meinem Namen auf der Vorderseite ist, wollte ich keine Kompromisse eingehen. Daher habe ich auf die gleichen Schaltungskonzepte gesetzt, die in anderen Momentum-Komponenten zum Einsatz kommen. In den meisten Fällen habe ich sogar die genau gleichen Platinen verwendet. Wie bei den ursprünglichen Momentum-Produkten verwendete ich verdrahtete Bauteile, die durch die Platinen gesteckt und verlötet werden, wie es in den Anfängen meiner Karriere üblich war, heute aber nur noch selten vorkommt wird. Die Durchkontaktierung ist viel teurer und zeitaufwändiger als die Oberflächenmontage – oder SMD-Technik –, die bei den meisten heutigen Audioprodukten zu finden ist Aber die Durchkontaktierung ist stabiler und klingt besser. Und es ist die einzige Möglichkeit, Audioprodukte herzustellen, die über Jahrzehnte hinweg halten.“

Der Blickfang: Das Zeigerinstrument informiert über den eingestellten Pegel, der über den massiven Ring bestimmt werden kann. Ebenso so beeindruckend gestaltet, wie aufwändig in der Fertigung
Der Blickfang: Das Zeigerinstrument informiert über den eingestellten Pegel, der über den massiven Ring bestimmt werden kann. Ebenso so beeindruckend gestaltet, wie aufwändig in der Fertigung

Ansonsten pflegt die Verstärker-Designer-Legende leider eine recht restriktive Informationspolitik, so dass man mit dem Offensichtlichen vorliebnehmen muss: Der Momentum Integrated besteht seiner Gattungsbezeichnung zum Trotz aus zwei Gehäusen, einem für die Stromversorgung und dem zweiten für die Audio-Schaltungen. Da letzteres mit seinen vier Spikes auf dem Netzteil steht, entsteht dennoch der Eindruck einer funktionalen Einheit. Die Trennung der beiden Funktionsgruppen macht nicht nur deshalb Sinn, weil die Audio-Gruppen so vor Einstreuungen aus der Stromversorgen geschützt werden. Das aus dem Vollen gefrästen Netzteilgehäuse und die Aluminium-Kupfer-Konstruktion für die Verstärkerschaltungen bringen schon für sich allein ein so hohes Gewicht auf die Waage, dass die Aufteilung des Vollverstärkers auf zwei Gehäuse auch der Sorge um das Wohlergehen ihres Besitzers geschuldet sein dürfte.

Die Fernbedienung korrespondiert formal mit dem Einstellring für die Lautstärke am Gerät. Sie ist per Bluetooth mit dem Gerät verbunden
Die Fernbedienung korrespondiert formal mit dem Einstellring für die Lautstärke am Gerät. Sie ist per Bluetooth mit dem Gerät verbunden

Schon bei Krell war Leistung kein Thema: Die stand immer reichlich zur Verfügung. Das ist auch bei Dan D'Agostino Master Audio Systems nicht anders: Die Ausgangsleistung des Vollverstärkers mit seiner Gegentakt-Endstufe mit 14 bipolaren Transistoren pro Kanal wird mit zweimal 200 Watt an acht Ohm und dem Doppelten an vier Ohm angegeben. Ebenso großzügig ist die Zahl der Eingänge bemessen: Wo sonst findet man sechs Paar XLR-Buchsen? Da die Vorstufe des Vollverstärkers komplett symmetrisch ausgelegt ist, verzichtet Dan D'Agostino konsequenterweise auf unsymmetrische Cinch-Buchsen. Auch dürften in der Preisregion, in der sich der Momentum Integrated bewegt, die entsprechende Quellgeräte über symmetrische Ausgänge verfügen. Dafür, dass die Ausgangsstufen der Quellen nicht belastet werden, sorgt die hohe Impedanz der Eingänge des Momentum: ein Megaohm. Der Vollverstärker verfügt auch über Ausstattungsdetails, die mir seit Jahren nicht begegnet sind: Bass- und Höhenregler, die erfreulicherweise per Schalter aus dem Signalweg zu nehmen sind. Sehen Sei mir bitte nach, dass ich mich mit diesen nicht weiter beschäftigt habe.


  • Moonriver Audio Model 505 Hybrid Stereo Phono EQ Stage

    Der Phono-Entzerrer Model 505 des schwedischen Herstellers Moonriver Audio kommt in schlichtem Design daher und wendet sich an den ernsthaften Vinyl-Liebhaber, der ohne Bling Bling einfach Musik hören will. Hinter dieser heuer selten gewordenen Gerätephilosophie verbergen sich oft große HiFi-Perlen, mein Interesse ist geweckt! Im Nachhinein, jetzt, wo dieser Testbericht fertig geschrieben und hier veröffentlicht ist, empfinde ich es als persönlichen Fauxpas, bisher noch nichts von diesen Schweden gehört zu haben. Moonriver Audio meine ich,…
    26.03.2024
  • MUTEC REF10 NANO

    Das Thema Master Clock beschäftigt mich schon längere Zeit. Es ist faszinierend, was sich damit in einer digitalen Kette an klanglicher Verbesserung noch herauskitzeln lässt. Der brandneue REF10 NANO von MUTEC ist eine auf das Wesentliche konzentrierte Variante des überragenden REF10 zum halben Preis. Das ist mal eine Ansage und macht das Thema Clocking noch interessanter als es ohnehin schon ist. Ich habe seit vielen Jahren zwei kaskadierte Mutec MC3+ USB Reclocker in meinem Bestand…
    19.03.2024
  • Chord Electronics Ultima Integrated

    Vor fünf Jahren begann Chord Electronics, mit den Ultima Vorverstärkern und Mono- sowie Stereo-Endstufen eine neue Top-Linie zu etablieren. Jetzt haben die Briten einen Ultima Vollverstärker hinzugefügt, um den hohen Qualitätsstandard auch den Freunden kompakterer Audio-Ketten zugänglich zu machen. Nur zur Erinnerung: John Franks baute ursprünglich hochwertige Elektronik für die Luftfahrt, insbesondere eine zuverlässige Stromversorgung für Kampfflugzeuge. Er gründete 1989, seiner Leidenschaft folgend, das Unternehmen Chord Electronics Ltd. zur Fertigung von High-End-Elektronik. Diese Audio-Karriere begann…
    12.03.2024
  • Dan Clark Audio E3

    Dan Clark Audio schickt sich an, mit seinem geschlossenen Kopfhörer E3 einen neuen Standard in seiner Preisklasse zu setzen zu. Amerikaner sind selten um markige Worte verlegen, da machen auch die Spezialisten aus San Diego keine Ausnahme. Unser Interesse war aufgrund der spannenden Technik geweckt und ein Test ein Muss. Wenn ich Hintergrundinformationen über einen mir persönlich bislang eher unbekannten HiFi-Hersteller sammeln möchte, gehe ich üblicherweise auf dessen Originalwebseite anstatt auf die des deutschen Vertriebs.…
    07.03.2024
  • Aavik C-880 und P-880 – Teil 3

    Ich gebe gern zu, dass einige Passagen zur Technik im ersten Teils des Interviews keine leichte Kost waren. Natürlich geht es auch hier um einige von Michael Børresens konstruktive Lösungen, aber auch um die kommende Generation von Hifi-Fans und – wie angekündigt – um einen Geheimdienst, Kirchen, einen Filou und nukleares Material. Dirk Sommer: Wie hoch ist der Dämpfungsfaktor der P-880? Michael Børresen: Hoch, weil wir so viel Verstärkung haben und acht Ausgangstransistoren. Das kann…
    01.03.2024
  • PrimeCore Audio A7

    Streamen oder nicht streamen, ist das hier die Frage? Eigentlich nicht so richtig, denn mit dem PrimeCore A7 hat niemand eine Ausrede mehr, nicht zu streamen. Bei der Beschäftigung mit diesem spannenden Audio-Server für Roon von Wolfgang Saul ging es um viel mehr als das: Ich habe mein Audionetzwerk neu kennengelernt. Der als Audiosaul bekannte Händler Wolfgang Saul hat sich der möglichst perfekten digitalen Musikwiedergabe verschrieben und möchte diese so zugänglich und damit fair bepreist…
    27.02.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.