tests/22-07-05_lab
 

Lab 12 integre4 Mk2

05.07.2022 // Carsten Bussler

Einen beispielgebenden Service des deutschen Vertriebs CM-Audio möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen. Wer sich für diesen Verstärker (oder auch andere HiFi-Komponenten, die CM-Audio vertreibt) interessiert, kann dort kosten- beziehungsweise kautionsfrei ein so genanntes Testpaket mit seinem Wunschgerät und weiterem Zubehör ordern, um es zu Hause in der eigenen Kette und in der angedachten Hörsituation auszuprobieren. Besser kann man dem berühmt-berüchtigten Katze-im-Sack-Kauf wohl nicht vorbeugen.

Lediglich der kleine Mk2-Aufdruck auf der Chassisoberseite unterhalb des Kopfhöreranschlusses weist auf den Unterschied zum Basisgerät integre4 hin. Äußerlich sind sie ansonsten bis auf den zusätzlichen XLR-Eingang auf der Rückseite nicht zu unterscheiden
Lediglich der kleine Mk2-Aufdruck auf der Chassisoberseite unterhalb des Kopfhöreranschlusses weist auf den Unterschied zum Basisgerät integre4 hin. Äußerlich sind sie ansonsten bis auf den zusätzlichen XLR-Eingang auf der Rückseite nicht zu unterscheiden

Für den Hörtest musste mein kleiner Almarro A205A MkII mit seinen vergleichsweise mickrigen zwei Watt Ausgangsleistung ein wenig beleidigt weichen und im Rack dem Leistungsmonster von Lab 12 Platz machen, dessen 75 Watt Ausgangsleistung in „meiner“ HiFi-Welt einen völligen Leistungsoverkill darstellen. Meine Lautsprecher Dynamikks! Model 12 mit ihren echten 96 Dezibel pro Watt und Meter Wirkungsgrad nahmen diesen ungleich potenteren Spielpartner dennoch achselzuckend und mit stoischer Gelassenheit zur Kenntnis, dank Treibern mit PA-Genen wohl wissend um die eigenen Nehmerqualitäten. Meine Vorfreude wuchs indes angesichts der Tatsache, meine Lautsprecher anstatt wie üblich mit zwei fast anämisch anmutenden Pseudo-Triodenwatt endlich mal mit gewaltigen 75 Push-Pull-Watt adäquat ausführen zu können.

Das hochwertige Anschlussterminal auf der Rückseite mit den fünf Line-Eingängen, dem Lautsprecherterminal für Kabelschuhe oder Bananas und der Schuko-Netzanschluss
Das hochwertige Anschlussterminal auf der Rückseite mit den fünf Line-Eingängen, dem Lautsprecherterminal für Kabelschuhe oder Bananas und der Schuko-Netzanschluss

Der Line-Eingang Nummer eins ganz links ist sowohl für RCA- als auch für XLR-Stecker ausgelegt, allerdings ist der XLR-Anschluss nicht symmetrisch ausgeführt („unbalanced“)
Der Line-Eingang Nummer eins ganz links ist sowohl für RCA- als auch für XLR-Stecker ausgelegt, allerdings ist der XLR-Anschluss nicht symmetrisch ausgeführt („unbalanced“)

Da ich recht selten eine derartige Leistungswuchtbrumme in meinen vier Wänden zu Besuch habe, wollte ich natürlich wissen, wo mit diesen wunderschönen KT170-Glaskolben der dynamische Hammer hängt. Nach gut einer halben Stunde Warmlaufzeit traute ich mich schließlich, den Pegel ordentlich hochzudrehen. Die passenden Scheiben hatte ich mir hierfür schon parat gelegt, nämlich so ziemlich alle Alben der Foo Fighters. Bis heute hat mir der Tod des Ende März dieses Jahres unerwartet verstorbenen genialen Drummers und Musikers der Band, Taylor Hawkins, ein tiefes Loch in meine Musikseele gerissen. Zeit für eine persönliche Huldigung mit Songs wie „These Days“, „Walk“ (Wasting Light, RCA Records, 2011), „The Best Of You“ (In Your Honor, Universal Music Publishing Group, 2005) oder dem obligatorischen „Learn To Fly“ (There Is Nothing Left to Lose, RCA Records, 1999). Was mich dann erwartete, war eine geradezu süchtig machende Grobdynamik, die mich fast aus dem Sessel gehauen hat! Bei Lautstärken, die gefühlt nahe an Live-Sessions lagen, pumpten mir die Zwölfzöller meiner Dynamikks! fette Tiefschläge in die Magengrube, wie ich es noch nie zuvor erlebt habe.


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