tests/22-07-05_lab
 

Lab 12 integre4 Mk2

05.07.2022 // Carsten Bussler

Der griechische Hersteller Lab 12 hat seit Juni 2022 eine aufgemotzte Mk2-Version seines Vollverstärker-Flaggschiffs integre4 im Programm, und zwar parallel zum weiterhin erhältlichen Basismodell. Feiste 75 Watt Ausgangsleistung aus der Pentode KT170 sind ein Brett und Grund genug für uns, dem Verstärker auf den Zahn zu fühlen.

Kurz nach der diesjährigen High-End in München, die gottlob ja endlich mal wieder stattfinden konnte, teilte mir Dirk Sommer mit, er habe mir einen leistungsstarken Röhrenvollverstärker zum Testen bestellt: den Lab 12 integre4 Mk2. Lab 12 ist eine kleine, feine High-End-Manufaktur, die 2012 von Mastermind Stratos Vichos gegründet wurde und in Athen ansässig ist. Neben aufwändigen Netzteilen, Phonovorstufen, DAC und Vor-/Endstufenkombinationen haben die Griechen auch Vollverstärker im Programm. Nun ja, genau genommen gab es bisher genau ein Vollverstärkermodell, das auf den Namen integre4 hört, mit vier KT150 Pentoden in klassischer Push-Pull-Schaltung aufwartet und weiterhin erhältlich bleiben wird. Dieses Gerät wurde nun in einigen Details überarbeitet, hört auf den Zusatz „Mk2“ und erweitert sozusagen das Vollverstärker-Line-up. Wesentliche Neuerungen: Statt eines Quartetts KT150 wird nun ein Quartett KT170 von Tung-Sol mitgeliefert, so dass die Leistungsausbeute von 65 auf 75 Watt anwächst. Außerdem seien die Ausgangsübertrager verbessert, der Doppel-Mono-Aufbau überarbeitet und das Chassis noch rigider und damit unempfindlicher gegen Schalleinwirkungen gestaltet worden, so dass das Gerät nun in Summe sogar zwei Kilogramm mehr auf die Waage bringt.

Der Lab 12 integre4 Mk2 besticht durch sein schlichtes Design und dank des OLED-Displays in Kombination mit der Fernbedienung durch eine einfache, intuitive Bedienbarkeit
Der Lab 12 integre4 Mk2 besticht durch sein schlichtes Design und dank des OLED-Displays in Kombination mit der Fernbedienung durch eine einfache, intuitive Bedienbarkeit

Der generelle Aufbau des Vollverstärkers kann als klassisch bezeichnet werden: Auf dem Gehäusechassis sitzt in der Mitte hinten der fette Netztrafo, der so schwer ist, dass der Entwickler auf der Geräteunterseite einen fünften Fuß unterhalb der Netztrafoposition spendiert hat. Hinten links und rechts des Trafos sitzen die Übertrager, in der Chassismitte befinden sich die vier Leistungspentoden und vorne die vier Doppeltrioden des Typs 6N1P. Die schlichte Frontplatte in „Frozen Silver“ mit dem sehr gut lesbaren Display sowie den zwei Bedienknöpfen für die Lautstärke und die Bedienung des Menüs gefällt mir ausgesprochen gut. Überhaupt ist der äußere haptische Eindruck hervorragend, die Anfass- und Verarbeitungsqualität ist exzellent, so, wie man das von einem HiFi-Gerät für 5600 Euro eben auch erwarten würde.

Vier fette Glaskolben des Typs KT170 von Tung-Sol sorgen für eine satte Ausgangsleistung von 75 Watt pro Kanal, als Eingangsstufe beziehungsweise als Treiberstufe fungieren vier Doppeltrioden des Typs 6N1P
Vier fette Glaskolben des Typs KT170 von Tung-Sol sorgen für eine satte Ausgangsleistung von 75 Watt pro Kanal, als Eingangsstufe beziehungsweise als Treiberstufe fungieren vier Doppeltrioden des Typs 6N1P


  • Ortofon MC X10

    Der renommierte Tonabnehmer-Hersteller Ortofon implementiert die Gene seiner großen MC-Systeme in die neue Einstiegsserie „X“ und bettet sie in ein innovatives Gesamtkonzept. Wir testen das günstigste Modell MC X10 zum Preis von 300 Euro, das bereits mit technischen Finessen wie um 90 Grad gedrehten Reinsilberspulen aufwartet. Wie sehr liebe ich Ortofon! Es gibt keinen anderen Tonabnehmer-Hersteller, von dem ich im Prinzip jedes Modell blind kaufen würde. Und dies bereits zur Genüge auch getan habe. Der…
    08.07.2025
  • WestminsterLab Lumin Power X1 DC Cable

    Auch wenn dies bereits der fünfte Artikel ist, der Erzeugnisse von WestminsterLab zum Gegenstand hat, ist es der erste, in dem es um ein Kabel geht – und was für eins: ein Gleichstromkabel für die Verbindung von Netzteil zum Hauptgerät eines einzigen Herstellers: Lumin. Noch dazu ist das Kabel in Relation zu den Geräten recht kostspielig. Ich gebe gerne zu, dass ich von allein niemals auf die Idee gekommen wäre, mich mit WestminsterLabs Lumin Power…
    04.07.2025
  • Acousence dac-pre reference UX

    In vielen meiner Tests kommen Produkte von Acousence vor, wenn auch nicht namentlich. Denken Sie nur an Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmonikern: ein vorzügliches klingendes Album, egal ob als File oder als LP. Doch Acousence steht nicht nur für Aufnahmen, sondern auch für Hifi- und Studio-Equipment der etwas anderen Art. Der Kopf hinter Acousence – ein Kunstwort aus „acoustics“ und „experience“ – ist Ralf Koschnicke. Er betreibt ein Tonstudio, ist Mitglied im…
    01.07.2025
  • Goldring Ethos SE

    Seit dem Bestehen von hifistatement – und das sind nun auch schon 14 respektive 16 Jahre – testeten wir einen einzigen Goldring-Tonabnehmer: Dabei tauchte das Elektra nur kurz im zweiteiligen Berichts über den Transrotor Crescendo auf. IDC Klaassen, der neue Goldring-Vertrieb, wollte das ändern und schickte das aktuelle Topmodell nach Gröbenzell. Auch wenn es in der Einleitung ein wenig anders erscheint, haben die Kollegen und ich schon durchaus Erfahrungen mit den Systemen oder zumindest den…
    24.06.2025
  • Transparent Audio XL Power Cord

    Als ich kürzlich Luis Fernades und Werner Möhring in Meschede besuchte und wir den Test der Finite Elemente Carbofibre° Statement verabredeten, schlug der Geschäftsführer des G8-&-Friends-Vertriebs vor, auch mal eines der besseren Stromkabel von Tranparent auszuprobieren. Doch wie testet man ein einzelnes Netzkabel in einer gut abgestimmten Kette? In meiner Anlage versorgt fast durchgängig von Garth Powell entwickelte Netztechnik der Marke Audioquest die Komponenten mit Energie. Allerdings ist seit der ungemein aufwendigen Beschäftigung mit den…
    20.06.2025
  • SilentPower Omni LAN

    Welch positive klangliche Auswirkung die Synchronisation mit einer 10-Megahertz-Clock hat, haben Roland Dietl und ich an dieser Stelle schon häufig beschrieben. Allerdings bewegten sich beispielsweise alle dafür geeigneten Switches im gehobenen vierstelligen Preisbereich. SilentPowers Omni LAN hat einen Clock-Eingang und kostet gerade mal 800 Euro. Wer vielleicht durch Wolfgang Kempers Test des SilentPower LAN iPurifiers Pro mitbekommen hat, dass SilentPower eine Untermarke von ifi ist, kann sich gewiss erklären, warum das Omni-LAN-Switch trotz seiner vielfältigen…
    17.06.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.