tests/23-06-16_keces
 

Keces P14

16.06.2023 // Wolfgang Kemper

Es war damals eine eindrucksvolle Erfahrung, als ich das Keces P28 Linearnetzteil testete. Anschlussvielfalt und Ausstattung waren konkurrenzlos. Aber das P28 war mit 3000 Euro auch kostspielig und für manchen Interessenten zu viel des Guten.

Um so erfreulicher und womöglich praxisgerechter ist das neue Keces P14, das mit 1750 Euro keine sechzig Prozent des P28 kostet und so vielseitige Ausstattung offeriert, dass dies in den meisten Fällen völlig ausreichend sein dürfte. Wenn nicht, ist das Top-Modell P28 ja weiterhin zu haben. Technisch sind P28 und P14 beinahe identisch. In meinem Bericht über das Keces P28 erfahren Sie alles, was es auch zum neuen P14 zu sagen gibt. Die Preisdifferenz zwischen beiden fällt erfreulich üppig aus, wenn man die beiden Geräte vergleicht. Das Gehäuse des P28 ist mehr als doppelt so hoch, bezieht man die identischen, soliden Gerätefüße mit in die Berechnung ein. Diese sind fest montiert und dienen mit ihrer Kombination aus Aluminium und Kunststoff der resonanzarmen Ankopplung an die Standfläche. Die Front des Keces P14 ist selbstverständlich weniger beladen als beim großen Bruder, der mit seinen vier Ampere-Metern, wenn auch zweckdienlich, doch recht auffällig wirkt. Der P14 besitzt zwei dieser Zeiger-Rundinstrumente, die blau illuminiert sind, nicht in McIntosh-verwandtem Grün wie beim P28. Diese Ampere-Meter gehören zu den Zonen I und II der insgesamt vier Zonen, für die ein P14 wählbar Gleichstrom liefert.

Mit seinem deutlich flacheren Gehäuse wirkt das P14 bei weitem nicht so massig wie das P28, auch wenn es technisch weitestgehend identisch ist
Mit seinem deutlich flacheren Gehäuse wirkt das P14 bei weitem nicht so massig wie das P28, auch wenn es technisch weitestgehend identisch ist

Die Beleuchtung der Ampere-Meter ist abschaltbar. Die Anzeige funktioniert dann weiterhin und bleibt ablesbar. Problemlos konnte ich erkennen, dass die Analog-Platine meines PS-Audio-DirectStream-DACs knapp ein halbes Ampere verbraucht, nachdem ich ihn mit einem der zwei beiliegenden DC-Kabel und der Einstellung auf zwölf Volt angeschlossen hatte. Die Versorgung der Platine übernimmt etatmäßig bei mir sonst ein Elite Balanced Linearnetzteil von Plixir. Das hatte ich damals zeitnah mit dem Test des Keces P28 erworben. Beide Linearnetzteile, Keces wie Plixir, verbesserten damals die Musikalität meines D/A-Wandlers erheblich, auch wenn sie nicht gleich klangen. Die Anschaffung des P28 hielt ich damals für überdimensioniert, weil ich als zweites nur den Router mit dem Linearnetzteil versorgen wollte. Beim P14 würde ich das heute anders sehen. Damals hatte der deutsche Vertrieb Robert Ross auch die hauseigenen DC-Kabel mitgeliefert, die musikalisch den Keces Beipack-Leitungen überlegen sind, wie es auch Dirk Sommer in seinem Erfahrungsbericht zum Keces P6 konstatierte. Dieses P6 ist mit seinen zwei Zonen sicherlich vor allem hinsichtlich seines Preises von „nur“ 500 Euro in vielen Fällen auch eine enorm attraktive Option. Betrachtet man allerdings den gesamten technischen Aufwand, ist das P14 eine andere Nummer, was nicht allein durch das doppelte Gewicht indiziert ist. Wenn man, wie ich damals, den musikalischen Mehrwert durch die Rross-Premium- und Ultra-Premium DC-Kabel erlebt hat, ist aus dem Gedächtnis sehr wohl abrufbar, dass die Keces-eigenen Strippen nicht des Audiophilen letzte Wahl sein können. Aber in Ermangelung dieser Rross-Kabel schloss ich das Testgerät mit den beiliegenden Leitungen an. Geräteseitig sind 5,5-Millimeter/2,5-Millimeter-Stecker vorgegeben. Die Beipackleitungen hatten andererseits wie auch schon beim P6, Stecker mit 5,5-Millimeter/2,1-Millimeter. Diese 2,1-Millimeter-Hohlstecker passen zwar nicht so häufig, weil hierzulande 2,5 Millimeter gängiger sind, haben aber den Vorteil, dass es für sie für wenig Geld Adaptersätze zu kaufen gibt. Für 2,5-Millimeter-Stecker gibt es diese nicht. Somit war mein Problem mit einem Adapter auf 2,5 Millimeter seitens des PS-Audio-Wandlers schnell gelöst. Ich muss erwähnen, dass meine Anlage sich seit dem Test des Keces P28 vor 17 Monaten klanglich weiterentwickelt hat, vor allem dank der Anschaffung des Huesmann Earth Conductors.

Die linke Frontseite mit dem Ein/Aus-Schalter und Zone I
Die linke Frontseite mit dem Ein/Aus-Schalter und Zone I


  • Bladelius Oden Class-A II

    Bladelius wurde 1997 in Alingsås, Schweden, gegründet und ist Teil der Bladelius Design Group. Der Gründer ist Michael Bladelius, einer der renommiertesten Designer in der Welt der Audiotechnik. Wir testen seinen neuesten Vollverstärker, den Odfen Class-A II. Dies ist seine Weltpremiere. Es ist wie ein Mantra, in jedem Artikel über Bladelius wiederholt, aber es führt kein Weg daran vorbei: Michael Bladelius ist eine der interessantesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Audioindustrie. Wie wir in unserem Test der…
    14.10.2025
  • Ortofon MC X40

    Nach dem jüngsten Test des günstigsten MC-Tonabnehmers X10 aus Ortofons Einstiegsserie „X“ greifen wir nun ganz oben ins Regal und holen uns den X40 heraus. Dieser wartet unter anderem mit Bor-Nadelträger und einer Nadel mit Shibata-Schliff auf. Wir klären, ob und wie sich dieser technische Mehraufwand klanglich bezahlt macht. Bereits das Ortofon MC X10 hat mich durch seine ganzheitliche musikalische Abbildung und seinen lebendigen, riesigen Spaßfaktor stark beeindruckt, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des für…
    07.10.2025
  • SV-Audio by Storgaard & Vestskov Frida

    The Frida from SV-Audio by Storgaard & Vestskov had already astonished me at the 2024 Hamburg HiFi Days to such an extent that I lingered in the Danes’ room for a long time, listening intently to their presentation. This loudspeaker so clearly defied its physical size that it was impossible not to be captivated. Now, this precious creation from Bornholm has finally found its way into my home. For seasoned hi-fi veterans like myself, moments…
    02.10.2025
  • Lu Kang Audio Spoey 200

    Das erste Mal sind mir die Lautsprecher von Lu Kang Audio in einer sehr guten Vorführung auf der High End 2023 aufgefallen. Zu dem Zeitpunkt waren sie auf dem deutschen Markt noch überhaupt nicht erhältlich. Durch die Aufnahme in das Portfolio des Vertriebs audioware aus Österreich hat sich das jetzt europaweit geändert. Für den Test der Spoey 200 habe ich mir die Zeit genommen, Firmeninhaber Cheng-Chien „Rox“ Shih und die Marke Lu Kang in Ruhe…
    30.09.2025
  • exD konNET-k und konNET-o

    exD ist eine Marke aus Hongkong, von der Sie vielleicht zum ersten Mal hören. Der Hersteller hat kürzlich die Netzwerk-Switches konNET-k und konNET-o vorgestellt, die speziell für den Einsatz in hochwertigen Audio-Setups entwickelt worden sein sollen. exD hat ganz offensichtlich eine Passion für eigenwillige Typografie bei Marken- und Produktnamen, aber auch dafür, die klangliche Qualität der digitalen Audiowiedergabe bereits an der Quelle zu optimieren. Der Designer hinter der Marke ist Albert Leung und er hat…
    16.09.2025
  • WireWorld Aurora 10, Electra 10 und Silver Electra 10

    Der Kabelspezialist WireWorld bietet über die gesamte Breite seiner neuen Serie 10, die Ende des vergangenen Jahres vorgestellt wurde, wieder einmal klangrelevante Innovation im Aufbau. Wir haben hier drei Stromkabel zum Test, die zudem auch preislich gefallen können. Ich gestehe, dass eine Bewertung gerade bei Netzkabeln mir immer wieder Probleme bereitet, da hier häufig kompensatorische Effekte gegen eine objektive Einschätzung stehen. Ich begrüße es, wenn mir ein Hersteller ausreichend Exemplare zur Verfügung stellt, um alle…
    12.09.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.