tests/23-07-11_cayin
 

Cayin N7

11.07.2023 // Wolfgang Kemper

Der neue mobile HighRes-Player Cayin N7 wirkt ebenso hochwertig wie das Flaggschiff Cayin N8ii. Gleichermaßen spricht er den Perfektionisten an, unterscheidet sich aber in vielen Aspekten vom fast 1400 Euro teureren N8ii. Aber im Preisvorteil allein liegt sein Reiz nicht.

Als ich den N811 testete motivierte mich vor allem die Suche nach exzellenter Musikwiedergabe unabhängig vom Lautsprecher. Auch wollte ich eine digitale Tonquelle überall und unabhängig von einem stationären digitalen Quellgerät nutzen können. Der N8ii hat mich in dieser Hinsicht überzeugt. Der N7 verspricht nun zu einem erheblich günstigeren Preis ebenfalls musikalischen Hochgenuss. Auf den ersten Blick unterscheiden sich der Cayin N8ii und der N7 kaum, so dass man glauben könnte, es handele sich beim Neuen um eine abgespeckte, preisgünstige Alternative, der allein die hervorragend klingende Röhren-Ausgangsstufe des N8ii fehle.

Etwas handlicher und leichter ist der neue N7 dem N8ii doch sehr ähnlich
Etwas handlicher und leichter ist der neue N7 dem N8ii doch sehr ähnlich

Das könnte manchem gefallen, der seinen HighRes-Player nahe am Körper trägt. Denn im optionalen Röhren-Modus und Class-A Betrieb entwickelt der N8ii doch Wärme. Das macht der N7 bei Class-A allerdings, wie bei solchen Verstärkern üblich, auch. Also keine Röhren-Ausgangsstufe und dadurch vorteilhafte gut sechzig Gramm weniger Gewicht und deutlich kleinere Proportionen? Ja, aber der N7 bietet bei aller optischen Ähnlichkeit und bei fast identischer Ausstattung ein neues technisches Design. Denn der vollsymmetrisch konzipierte N7 arbeitet mit einem 1-Bit DSD-Wandler, während ja im N8ii zwei ROHM-BD34301EKV-Chips die Digital/Analog-Wandlung übernehmen. Für den N7 bedeutet dies, dass PCM-Files zu einem DSD512 Stream konvertiert werden. Den 1-Bit-DSD-Stream wandelt ein Netzwerk von128 hochpräzisen Dünnfilm-Widerständen dann ins Analoge. Die 128 Widerstände ergeben sich aus einer Konfiguration von vier mal 32 Widerständen. Native DSD-Files umgehen die Konvertierung und werden direkt ins Analoge gewandelt. Der symmetrische Aufbau der gesamten Architektur ist bislang einmalig bei Cayin und wird im N7 erstmals realisiert. Da hierzu bei der Wahl der Bauteile zur exakten Übereinstimmung der vier Signalwege (links plus, links minus, rechts plus, rechts minus) besonderer Aufwand getrieben werden muss, ist eine manuelle Selektion und manuelles Matching der Präzisions-Bauteile erforderlich. Von Hand werden die selektierten Bauteile auf die Platine gebracht, bevor diese ins Lötbad kommt. Dazu gehören auch regelbare Widerstände, die ein Feintuning zur perfekten Abstimmung der Schaltung per Handarbeit ermöglichen. Zwei Femto-Oszillatoren mit einem Phasen-Rauschen von weniger als 100 Dezibel sorgen für die optimale Taktung mit Schwingungen von 45,1584 und 49,152 Megahertz. Sie minimieren Jitter und unterbinden das Entstehen digitaler Artefakte. Für beste Klangqualität sollen auch die hochwertigen Transistoren in der diskreten Schaltung, wie beispielsweise der rauscharme JFET von Toshiba in der Differnzeingangsstufe und BJTs in der Verstärkung oder die bipolaren Transistoren im Tiefpassfilter mitverantwortlich sein. Auch die mehrfach getrennte Stromversorgung, nicht nur einfach für Digital und Analog gertrennt, leistet ihren Beitrag. Die Informationen auf der Cayin-Website sind sehr detailliert und geben zu praktisch jeder Ausstattung des N7 weitgehend Auskunft. Deshalb will ich an dieser Stelle nicht mit einer in die technischen Feinheiten gehenden Beschreibung langweilen.

Der Slot für eine Micro-SD-Card erlaubt eine Speichererweiteung um bis zu einem Terabyte
Der Slot für eine Micro-SD-Card erlaubt eine Speichererweiteung um bis zu einem Terabyte


  • Unison Research Simply Italy Black Edition

    Unison Research feiert sich und seine erfolgreichsten Produkte selbst: Der Verstärkerklassiker Simply Italy kommt als Black Edition mit veränderten technischen Details und frischer Optik daher. Wir hinterfragen, ob es sich nur um pures Marketing oder tatsächlich um Neuerungen mit klanglich relevanten Verbesserungen handelt. Der Look der Black Edition zeichnet sich durch eine hochglanzlackierte Frontplatte, dunkel eloxierte Metalloberflächen und ein neues grafisches Design mit geänderter Typographie aus, ganz im Gegensatz zu den nach meinem Empfinden bisweilen…
    25.04.2025
  • Melco S1 und C1-D20 SFP+ Direct Attach Network Cable

    Während der letzten High End plante Melco, das LAN-Switch S1 noch Ende des Jahres auszuliefern. Nun dauerte es mit der Fertigstellung ein wenig länger, einerseits mit der des Produkts, andererseits mit der dieses Berichts. Ich wartete vergeblich auf technische Erklärungen, nutzte die Zeit aber, um die zahlreichen Möglichkeiten des S1 auszuprobieren. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, zuvor ein derart reichhaltig ausgestattetes Switch gesehen zu haben: Neben den sieben RJ45-Anschlüssen für Ethernet-Kabel…
    22.04.2025
  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.