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Quad Artera Pre und Mono

26.04.2024 // Klaus Schrätz

Das gibt es noch: Bezahlbares High-End. Und zwar in Form des Quad Artera Vorverstärkers und der Mono Endstufen aus der gleichen Serie. Zum Preis von insgesamt 4200 Euro bekommt man eine noble Verstärkerkombi im edlen Design, die es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat.

QUAD gab seinem Designer- und Ingenieurteam bei der Entwicklung der Artera Serie eine spezielle Aufgabe mit auf den Weg: Die Qualitäten, die QUAD seit Jahrzehnten zu einer der in Großbritannien angesehensten HiFi-Marke gemacht haben, mit frischem Industriedesign und den allerneuesten Hochleistungs-Audiotechnologien zu kombinieren. Der Ursprung der Quad Electroacoustics Ltd. – oder mittlerweile gebräuchlicher einfach Quad – geht zurück bis in die 1930er Jahre. Quad hieß damals jedoch noch nicht Quad, sondern S.P. Fidelity Sound Systems und wurde im Jahre 1936 von Peter Walker in London gegründet. Noch im selben Jahr benannte die Firma sich dann jedoch schon in Acoustical Manufacturing Co. Ltd. um. Ursprünglich noch primär auf die Herstellung von Public Adress Systemen ausgerichtet, sattelte der Hersteller nach dem Ende des zweiten Weltkrieges zunehmend auf Geräte für den Heimgebrauch um, nach denen eine immer größere Nachfrage bestand. Zu den Meilensteinen der Firmenhistorie gehören ohne Frage die Verstärker QUAD I und QUAD II – QUAD steht dabei übrigens für Quality Unit Amplified Domestic – sowie die Entwicklung des 1956 vorgestellten ersten elektrostatischen Vollbereichslautsprechers. Elektrostaten des Herstellers fanden unter anderem sogar Einzug bei der BBC, bevor diese dann durch die legendären LS3/5A abgelöst wurden. 1983 waren dann die QUAD-Verstärker so bekannt, dass sich die Firma schlicht in Quad Electroacoustics Ltd. umbenannte und nach ein paar Eigentümerwechsel und einem Umzug der Produktion nach Shenzhen nun im Hause der IAG untergekommen ist und in Deutschland von der IAD GmbH aus Korschenbroich vertrieben wird. Was trotz all dieser Veränderungen geblieben ist, ist der Firmenethos: „For The Closest Approach To The Original Sound“. Das soll natürlich auch für die Produkte der Artera-Serie gelten.

Die Front des Artera Pres wirkt sehr aufgeräumt, auch weil die Lautstärke durch Berühren des Displays oben und unten verändert wird
Die Front des Artera Pres wirkt sehr aufgeräumt, auch weil die Lautstärke durch Berühren des Displays oben und unten verändert wird

Die Komponenten der Artera Serie gibt es sowohl in einer silbernen Ausführung, bei der die Außenseiten in klassischem Schwarz gehalten sind und an der Front eine silberfarbige Aluminiumplatte angebracht ist, als auch in komplett schwarzem Finish. Der QUAD Artera Pre ist ein rein analoger Vorverstärker, der innovatives, modernes britisches Design mit den Traditionen der QUAD-Sound-Signatur kombiniert. Die Philosophie ist laut Hersteller gekennzeichnet durch das pure, rein analoge Signal. Der Artera Pre kombiniert minimalistisches Design mit hochwertigen Komponenten, um kurze, direkte Signalwege zu gewährleisten, die die Klangreinheit maximieren sollen. Einzig die Kontrolle seiner Parameter erfolgt digital, sonst heißt es in jeder Hinsicht: analog pur! Entsprechend verzichtet der Artera Pre auch auf jede Form von digitaler Konnektivität. Ergo kein Bluetooth, kein koaxialer oder optischer Anschluss und auch kein USB. Auch schon rein äußerlich verströmt der Vorverstärker entschlossenen Minimalismus. Kein großer Volumenregler, keine Reihen von Knöpfen. Lediglich zwei Drucktaster und ein Display sind die einzigen auf den ersten Blick erkennbaren Bedienelemente. Wenn man genau hinschaut, finden sich am Display noch universell verständliche Symbole für die Einstellung der Lautstärke. Um sie zu verändern, berührt man das Display entweder oben zur Lautstärkeerhöhung oder unten zur Lautstärkeminderung. Auf der rechten Seite der Frontplatte sitzen Taster für die Standby Schaltung und zur Eingangswahl. Der Rest der Bedienung erfolgt jedoch komplett über die mitgelieferte Fernbedienung. Aber dazu später mehr. Die Verarbeitung des Artera Pre ist über jeden Zweifel erhaben. Das Aluminiumgehäuse ist sauber verschraubt, die massive Frontplatte und die Seiten der Vorstufe säumenden Kühlrippen versprühen einen sportlichen Charme.

Deutlich mehr Einstellungen lassen sich über die Fernbedienung vornehmen
Deutlich mehr Einstellungen lassen sich über die Fernbedienung vornehmen


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