tests/24-05-21_wilson
 

Wilson Audio Alexia V

21.05.2024 // Dirk Sommer

Die Mittel/Hochtoneinheiten werden vormontiert angeliefert
Die Mittel/Hochtoneinheiten werden vormontiert angeliefert

Aber darauf lasse ich mich gern ein, denn schon jetzt agieren die Alexia V derart überzeugend, dass ich nicht die geringsten Bedenken habe, mich auch bei anstehenden Tests wie etwa dem des JCAT XACT S1 völlig auf sie zu verlassen – selbst wenn ich ohne die Spikes und das letzte bisschen Feintuning noch einige Prozent vom bestmöglichen Ergebnis entfernt bin. Die Alexia V haben sich übrigens in der kurzen Zeit des Kennenlernens nicht nur als verlässliche Arbeitsgeräte qualifiziert. Auch beim abendliche Musikgenuss – diesmal mit einer völlig untypischen Song-Auswahl – machen sie richtig Spaß. Ich weiß nicht mehr genau wie, aber irgendwie bin ich bei der Jubiläumsausgabe des Stones-Albums Get Yer YA-YAs Out gelandet: Die erste Disc, die dem Vinyl-Album entspricht, lässt über die Wilsons keine Wünsche offen, die alten Songs wecken sofort Emotionen und die Füße wippen mit. Auch beim ersten Track der zweiten Disc, dem akustischen „Prodigal Son“ ist Stillsitzen einfach unmöglich: Die Bass Drum stampft satt den Takt, dank der hohen Auflösung sind die Reaktionen des begeisterten Publikums bestens hörbar. Die brodelnde Live-Atmosphäre zieht einen augenblicklich in ihren Bann. Da gönne ich mir dann auch noch das ebenfalls akustische „You Gotta Move“, das nichts von seiner Intensität einbüßt, obwohl es hier anders als auf Sticky Fingers ohne Bass Drum und Background Vocals auskommen muss. Die Alexia V spielen tonal ausgewogen und lassen bei Songs mit akustischen und elektrischen Instrumenten einfach nichts anbrennen. Einfach Klasse!

Noch sind die beiden Einheiten der Alexia nicht zusammengesetzt
Noch sind die beiden Einheiten der Alexia nicht zusammengesetzt

Ich habe natürlich nicht nur zu meiner Freude die Alexia V gehört, sondern auch mit Ihnen gearbeitet, allerdings viel später als gewollt. Denn DHL sah im Mai-Feiertag einen guten Grund, mehrere Tage für den Transport eines Päckchens von Hamburg bis Gröbenzell zu brauchen. Schließlich blieben nach dem Eintreffen des Wagenhebers gerade einmal vier Tage, an deren letzten auch schon die ersten Besucher im Umfeld der High End eine ausschließliche Konzentration auf die Alexia V unmöglich machten.

Dass ich dennoch in Sachen Klang ein gutes Stück weiter kam, habe ich einem hifi-begeisterten Freund zu verdanken, der Wilson-Audio-Fan, -Besitzer und -Kenner ist. Er hatte sich nicht ganz uneigennützig – schließlich kann man nicht alle Tage in einer recht vertrauten Hifi-Kette mit einer Alexia V experimentieren – bereit erklärt, die Wilson mithilfe des Wagenhebers von den Rollen zu befreien. Zuvor hörten wir noch eines seiner Lieblingsteststücke, Carla Bleys „Life Goes On“, und den für mich, wenn es um die Beurteilung der Raumdarstellung geht, nahezu unverzichtbaren ersten Satz von Schostakowitschs Symphonie Nr. 15. Wir waren uns schnell einig, dass die Wilsons in Sachen Tonalität, Schnelligkeit, Dynamik und Spielfluss keine Wünsche offenließen, wir von der mit ein wenig Zubehör fast doppelt so teuren Børresen aber bei Steve Swallows Bassgitarre mit noch etwas mehr Druck und bei den Duisburger Philharmonikern mit einer minimal weiter in die Tiefe reichenden Bühnenillusion verwöhnt worden waren.

Mansour Mamaghani macht der Aufbau der Alexia V im Hörraum des Autors sichtlich Spaß
Mansour Mamaghani macht der Aufbau der Alexia V im Hörraum des Autors sichtlich Spaß


  • Acapella Harlekin 2

    Es ist zwar schon fast nicht mehr wahr, solange ist es her, aber ich war mal treuer Audio-Forum-Kunde und lange Jahre Besitzer zweier ATR Monitor, bevor die Kreationen von Alfred Rudolph unter dem Namen Acapella angeboten wurden. Nun stehen wieder Zwei-Weg-Lautsprecher aus der Duisburger Manufaktur im Wohnzimmer und machen richtig Spaß. Dass ich damals in eine gewisse ATR/Acapella-Abhängigkeit geriet, hatte mit dem ausgeklügelten Aufsteigerkonzept von Hermann Winters und Alfred Rudolph zu tun. Wie ich schon…
    21.10.2025
  • Bladelius Oden Class-A II

    Bladelius wurde 1997 in Alingsås, Schweden, gegründet und ist Teil der Bladelius Design Group. Der Gründer ist Michael Bladelius, einer der renommiertesten Designer in der Welt der Audiotechnik. Wir testen seinen neuesten Vollverstärker, den Odfen Class-A II. Dies ist seine Weltpremiere. Es ist wie ein Mantra, in jedem Artikel über Bladelius wiederholt, aber es führt kein Weg daran vorbei: Michael Bladelius ist eine der interessantesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Audioindustrie. Wie wir in unserem Test der…
    14.10.2025
  • Ortofon MC X40

    Nach dem jüngsten Test des günstigsten MC-Tonabnehmers X10 aus Ortofons Einstiegsserie „X“ greifen wir nun ganz oben ins Regal und holen uns den X40 heraus. Dieser wartet unter anderem mit Bor-Nadelträger und einer Nadel mit Shibata-Schliff auf. Wir klären, ob und wie sich dieser technische Mehraufwand klanglich bezahlt macht. Bereits das Ortofon MC X10 hat mich durch seine ganzheitliche musikalische Abbildung und seinen lebendigen, riesigen Spaßfaktor stark beeindruckt, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des für…
    07.10.2025
  • SV-Audio by Storgaard & Vestskov Frida

    The Frida from SV-Audio by Storgaard & Vestskov had already astonished me at the 2024 Hamburg HiFi Days to such an extent that I lingered in the Danes’ room for a long time, listening intently to their presentation. This loudspeaker so clearly defied its physical size that it was impossible not to be captivated. Now, this precious creation from Bornholm has finally found its way into my home. For seasoned hi-fi veterans like myself, moments…
    02.10.2025
  • Lu Kang Audio Spoey 200

    Das erste Mal sind mir die Lautsprecher von Lu Kang Audio in einer sehr guten Vorführung auf der High End 2023 aufgefallen. Zu dem Zeitpunkt waren sie auf dem deutschen Markt noch überhaupt nicht erhältlich. Durch die Aufnahme in das Portfolio des Vertriebs audioware aus Österreich hat sich das jetzt europaweit geändert. Für den Test der Spoey 200 habe ich mir die Zeit genommen, Firmeninhaber Cheng-Chien „Rox“ Shih und die Marke Lu Kang in Ruhe…
    30.09.2025
  • exD konNET-k und konNET-o

    exD ist eine Marke aus Hongkong, von der Sie vielleicht zum ersten Mal hören. Der Hersteller hat kürzlich die Netzwerk-Switches konNET-k und konNET-o vorgestellt, die speziell für den Einsatz in hochwertigen Audio-Setups entwickelt worden sein sollen. exD hat ganz offensichtlich eine Passion für eigenwillige Typografie bei Marken- und Produktnamen, aber auch dafür, die klangliche Qualität der digitalen Audiowiedergabe bereits an der Quelle zu optimieren. Der Designer hinter der Marke ist Albert Leung und er hat…
    16.09.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.