tests/25-04-22_melco
 

Melco S1 und C1-D20 SFP+ Direct Attach Network Cable

22.04.2025 // Dirk Sommer

Die LEDs, die auf der Rückseite die Übertragungsrate der Verbindung anzeigen, lassen sich abschalten
Die LEDs, die auf der Rückseite die Übertragungsrate der Verbindung anzeigen, lassen sich abschalten

Bevor ich die Reaktion der Ethernet-Ports auf unterschiedliche Datenübertragungsraten erkunde, aktiviere ich mit dem Druckschalter auf der Rückseite des S1 die Datenraten-Anzeigen über den benutzten Eingängen: Der Aries G2.2 und die beiden Melcos kommunizieren mit dem S1 mit 100 Megabit, auch wenn für die Anschlüsse mit den Tasten auf der Front 1 Gigabit eingestellt ist. Dennoch bringt die Reduzierung der Datenrate auf 100 Gigabit für den Anschluss, mit dem der N1-S38 verbunden ist, eine Spur mehr Luft um die Instrumente. Die Veränderung ist marginal, aber klar zu hören. Der Effekt lässt sich sogar noch ein wenig steigern, wenn der Datendurchsatz des entsprechenden Anschlusses auf maximal 10 Megabit begrenzt wird. Wie gesagt: Das sind keine dramatischen Verbesserungen, aber allemal gut wahrnehmbar.

Auch wenn ich meinen Melco N1Z H60/2 eigentlich für den weiteren Test nicht mehr verwenden wollte, bin ich nun doch zu neugierig zu erfahren, was hier die Herabsetzung der Datenrate im S1 bringt: Wie zu erwarten, macht sie sich auch hier positiv bemerkbar und es gibt auch wieder eine weitere kleine Verbesserung, wenn man von 100 auf 10 Megabit herunterschaltet. Wenn ich es quantifizieren müsste, würde ich mich dazu versteigen, dass die Veränderung hier noch minimal stärker ausgeprägt ist als beim N1-S38: Dazu muss man sich nur während der ersten paar Sekunden von Mahlers Symphonie Nr. 3 unter Mariss Jansons auf die Intensität der Reflexionen der Blechbläser im Raum konzentrieren. In einer sehr hochauflösenden Kette bewirkt die Reduzierung der Datenraten im Zusammenspiel mit Melcos Musikbibliotheken durchaus Positives.

Ich kehre wieder zum Melco N1-S38 zurück und verändere die Bandbreite des Switches nun für den Anschluss des Auralic Aries G2.2. Obwohl der laut der Anzeige auf der Rückseite des S1 ja sowieso nur mit 100 Gigabit Daten austauscht, führt die Begrenzung auf ebendiesen Wert zu ein wenig mehr Luft um die Instrumente. Das wirkt ebenso wie die minimal größere Abbildung erst einmal positiv, nicht aber, dass „God Bless The Child“ in der Interpretation des Keith Jarrett Trios nun ein wenig gebremst rüberkommt. Ich möchte auf den dem Stück innewohnenden Drive nicht verzichten und belasse die maximale Übertragungsrate für die Kommunikation zwischen S1 und Aries bei 1 Gigabit. Bei der Beschränkung auf 10 Megabit steigt der Aries G2.2 übrigens aus und meldet, dass der Aufbau einer kabelgebunden Verbindung zum Netzwerk nicht möglich ist. Wenn eine stark reduzierte Übertragungsrate zwischen Switch und NAS dem Klang zugute kommt, stellt sich die Frage, ob beispielsweise mit maximal 10 Megabit auch Dateien mit sehr hohen Abtastraten übertragen werden können. Bei solchen mit 192 Kilohertz und 24 Bit und DSD64 ist das kein Problem, bei DXD mit 384 Kilohertz oder bei einer selbst erstellen Testdatei mit derselben Abtastrate und 32 Bit bricht die Wiedergabe aber immer wieder ab. Um diese Files störungsfrei zu hören, braucht man eine Bandbreite von 100 Megabit. Da die gerade genannten hohen Auflösungen jedoch sehr selten vorkommen, schalte ich wieder auf 10 Megabit zurück.

Ein wichtiger Anschluss für höchste Klangqualität: der Eingang für eine externe Clock
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