Er entwickelte für den dac-pre reference UX die ddUSB-Schnittstelle. Dabei steht die Abkürzung für double-decoupled USB: In einem kleinen Röhrchen außerhalb des Gerätegehäuses befindet sich die Elektronik für den ersten Schritt der Signalaufbereitung. Dann folgt genau in der Ebene der Gehäusewand ein spezieller Baustein, der für eine galvanisch getrennte Ankopplung an die Audioelektronik im Gehäuse sorgt, was ein extrem reines Signal ohne hochfrequente Störeinflüsse von außen zur Folge haben soll. Im Inneren des Gerätes wird der Teil, der die USB-Kommunikation steuert, dann noch einmal von der weiteren digitalen Signalverarbeitung galvanisch entkoppelt. Bei der Wiedergabe der über die ddUSB-Schnittstelle empfangenen Daten werden die insgesamt acht Wandler von einer Femto-II-Clock getaktet.
Auch in anderen Teilen der Schaltung erkennt man, dass ihr Entwickler gerne hochwertige Übertrager einsetzt. So wählte er für die Strom/Spannungswandlung der Ausgangssignale der vier Wandler pro Kanal ebenfalls Transformatoren. Die heute wegen ihrer Größe, ihres Gewichts und vor allem wegen ihrer Kosten fast schon exotischen Bauteile dienen übrigens nicht der Symmetrierung des Ausgangssignals: Symmetrisch ist es schon vor den Übertragern. Von welchem Hersteller die Wandler stammen, verrät Ralf Koschnicke nicht. Aber nicht nur alle digitalen Signale, die in den dac-pre reference gelangen, werden zuvor galvanisch entkoppelt, das ist auch beim serienmäßigen Hochpegel-Analogeingang so, bei den optional erhältlichen Moving-Magnet- oder Moving-Coil-Modulen natürlich ebenfalls. Sowohl das MM- als auch MC-Modul stehen mit 1.800 Euro in der Preisliste. Bei ersterem dient der Lundahl-Übertrager aber nur der galvanischen Trennung, bei letzterem sorgt er für eine zusätzliche Verstärkung um 20 Dezibel. Für MCs können per Drehschalter auf der Geräterückseite und den damit gesteuerten Relais die Lastimpedanzen 100, 150, 200, 300, 400, 500 und 1.500 Ohm eingestellt werden. Die auf der Sekundärseite der Eingangsübertrager anliegenden symmetrischen Signale werden im dac-pre auch durchgängig so weiterverarbeitet. Dafür muss natürlich auch die analoge Lautstärkeregelung vollsymmetrisch ausgelegt sein. Die Dämpfung wird über Goldkontakt-Relais und Präzisions-Festwiderstände eingestellt, um höchste Präzision und besten Klang zu gewährleisten. Der gewünschte Pegel wird per Drehknopf am Gerät oder per mitgelieferter Fernbedienung gewählt. Anders als damals beim arfi-dac2xt gibt es beim aktuellen Wandler keine Möglichkeit, die Lautstärkeregelung aus dem Signalweg zu nehmen und ihn als reinen DAC in Kombination mit einer anderen Vorstufe zu verwenden.
Ralf Koschnicke hat den dac-pre als Komplettlösung konzipiert: Er verwaltet bis zu vier digitale Quellen und wandelt sie, erlaubt den Anschluss eines Plattenspielers und hat noch einen Eingang etwa für Bandmaschinen frei. Für eine möglichst verlustfreie Lautstärkeregelung ist ebenfalls gesorgt. Selbst wer – anders als der Autor – unsymmetrische Quellen bevorzugt, kann diese dank der mitgelieferten Cinch-auf-XLR-Adapter problemlos mit dem Acousence verbinden. Im Vergleich mit einem Trio aus Vorverstärker, externer Phonostufe und separatem Wandler ist der dac-pre eine ausgesprochen platzsparende und kostengünstige Alternative. Man müsste ja andernfalls nicht nur in die drei Einzelkomponenten, sondern darüberhinaus noch in zwei zusätzliche Netzkabel sowie zwei Sätze NF-Leitungen investieren.
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