Da saß ich nun, völlig fasziniert und verblüfft von der schlackenfreien, offenen, lebendigen und hochmusikalischen Darbietung und ich musste mir eingestehen, dass hier weder Röhrenverstärker noch Hochwirkungsgradlautsprecher am Werk waren. Ein wenig fühlte ich mich an den Charakter meiner altehrwürdigen und geliebten Dynaudio Contour 1.3 MkII erinnert (ebenfalls eine Dänin), welche ich vor drei Jahrzehnten besaß, nur spielte das hier auf einem ganz anderen Level. Eins war klar: Diese Lautsprecher mussten zum Test her!
Eineinhalb Jahre später steht sie also in meinem Hörraum, die Frida, zum Paarpreis von 15.500 Euro. Für einen Zweiweg-Kompaktlautsprecher, wohlgemerkt. Das ist schon eine Stange Geld, obwohl schwere Ständer mitgeliefert werden, die das Gesamtgewicht der großen Versandkiste aus Holz auf annähernd 100 Kilogramm hieven. Erwähnte ich, dass solche Testprobanden bei uns HiFi-Redakteuren besonders beliebt sind? Jedenfalls sind die Ständer integraler Bestandteil der Frida, da sie die kleinen Boxen auf Ohrhöhe positionieren und ihnen einen so stabilen Stand geben, so dass aus dieser Symbiose quasi ein schlanker Standlautsprecher entsteht.
Finish und Verarbeitung jedenfalls sind perfekt, wie man das eben für einen solchen Preis erwarten darf. Die fünflagig aufgebauten Gehäusewände von 26 Millimetern Stärke tragen eine CNC-gefräste Front aus Aluminium, das in der Luftfahrzeugindustrie verwendet wird. Das charakteristische Muster und die besondere Formgebung dieser Platte sollen das Reflexionsverhalten optimieren. Sie beherbergt die jeweils paarweise gematchten Treiber: Der Hochtöner ist ein Ringradiator mit 38 Millimetern Durchmesser und hohem Auflösungsvermögen, der trotz seiner Größe bis 38 Kilohertz hinaufsteigen können soll. Für den mit circa 13 Zentimetern Durchmesser vergleichsweise kleinen Treiber für die mittleren und tiefen Frequenzen verwendet Storgaard & Vestskov eine Mineralfasermembran mit hoher innerer Dämpfung und von Haus aus hohem linearen Frequenzgang, der wenig Korrekturen bedarf. Die Frequenzweiche trennt den Übertragungsbereich zwischen Hoch- und Tiefmitteltöner nicht allzu hart bei 2750 Hertz mit einer Flankensteilheit von zwölf Dezibel pro Oktave (Linkwitz-Riley-Filter). Die Angabe einer unteren Grenzfrequenz von 32 Hertz für einen derart kompakten Lautsprecher finde ich zwar etwas ambitioniert, gleichwohl bestätigte mein subjektiver Höreindruck, dass die Frida ziemlich tief in den Keller stieg.
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