tests/25-11-11_chord
 

Chord Huei

11.11.2025 // Carsten Bussler

Das Schaufenster auf der Gehäuseoberseite gewährt Einblick in das Innere des Geräts, das dank grüner LED recht hell ausgeleuchtet ist. Allerdings ist die SMD-Technik optisch nicht wirklich spektakulär
Das Schaufenster auf der Gehäuseoberseite gewährt Einblick in das Innere des Geräts, das dank grüner LED recht hell ausgeleuchtet ist. Allerdings ist die SMD-Technik optisch nicht wirklich spektakulär

Qualitativ konnte ich übrigens keine bedeutenden Unterschiede zwischen dem MM- und dem MC-Zeig ausmachen. Die von mir verwendeten Tonabnehmer Pro-Ject Pick it PRO und Ortofon MC X10 spielten auf vergleichbarem Niveau, wobei der MC-Zweig noch eine Nuance feiner auflöste und letzte Details subtiler darzustellen vermochte. Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ (Yehudi Menuhin, His Master´s Voice, 1985) überzeugten durch eine spielerisch leichte, fast federnde und sehr lebendige Wiedergabe. Auch das Album Aion (4Ad, 1990) von Dead Can Dance mit Tracks im Renaissance-Stil mit gregorianischem Gesang und anderen traditionelleren Liedern mit altertümlichen Instrumenten wie Drehleier oder Dudelsack kam wieselflink und völlig schlackenfrei im Tiefton daher, wenngleich in der untersten Oktave der letzte Druck beziehungsweise die letzte Schwärze ganz teurer High-End-Boliden fehlte.

Die überschaubare Rückseite des Huei lässt keine Fragen offen: Das Gerät nimmt 12 Volt Gleichspannung auf und verfügt über Cinch-Ein- und Ausgänge sowie symmetrische XLR-Ausgänge, letztere mit doppelter Ausgangsspannung von bis zu drei Volt
Die überschaubare Rückseite des Huei lässt keine Fragen offen: Das Gerät nimmt 12 Volt Gleichspannung auf und verfügt über Cinch-Ein- und Ausgänge sowie symmetrische XLR-Ausgänge, letztere mit doppelter Ausgangsspannung von bis zu drei Volt

Eine große Stärke der Chord Huei war ihre spielerische Leichtigkeit, die sich bruchlos über das gesamte Frequenzspektrum erstreckte, was mir besonders beim atmosphärischen Meisterwerk The Joshua Tree von U2 (Island Records, 1987) klar wurde. Ich habe die Scheibe am Stück durchgehört und ich konnte völlig entspannt in die Musik abtauchen. Diese Phono-Vorstufe bestach durch ihre enorme Transparenz und das Hörbarmachen subtilster Informationen, ohne dabei jemals ins aufdringlich Analytische abzudriften. Hinsichtlich ihrer tonalen Durchlässigkeit und dem Vermögen, der Musik keinen Eigenklang hinzuzufügen, halte ich die Huei für großartig. Das Schöne an diesem Gerät war, dass es bei mir nachhaltig wirkte, denn die beschriebenen Stärken offenbarten sich erst nach längerem Hören, und ab dann blieb diese Faszination ohne Abnutzungserscheinungen bestehen, wodurch sich die Langzeittauglichkeit dieses Geräts wieder bestätigte.

Der blitzsauber gefräste Aluminiumblock beherbergt die kompakte, solide und hochwertig gefertigte Platine mit den SMD-Bauteilen. Die Ausschnitte für die Anschlüsse passen perfekt, was für die Detailliebe und den Perfektionsanspruch von Chord spricht
Der blitzsauber gefräste Aluminiumblock beherbergt die kompakte, solide und hochwertig gefertigte Platine mit den SMD-Bauteilen. Die Ausschnitte für die Anschlüsse passen perfekt, was für die Detailliebe und den Perfektionsanspruch von Chord spricht


  • Keces Ephono+

    Nein, ich werde mich ab sofort nicht mehr nur mit günstigen Hifi-Komponenten beschäftigen, auch wenn durch den Test des erschwinglichen Eversolo DAC-Z10 und des Ephono+ der Eindruck entstehen konnte. Denn obwohl Keces der Signalverarbeitung und dem Netzteil je ein eigenes Gehäuse spendiert, ist die Phonostufe für gerade einmal 1.200 Euro zu haben. Ich habe zwar gegenüber Komponenten mit moderaten Preisen genau so wenig Berührungsängste wie gegenüber solchen mit exorbitant hohen – wie sich Anfang des…
    23.12.2025
  • Galion Audio Navy Röhrenvorverstärker

    Wir haben das röhrenbestückte Vorverstärker-Flaggschiff Navy des jungen kanadischen HiFi-Unternehmens Galion Audio unter die Lupe genommen. Der Line-Vorverstärker mit vier Doppeltrioden 12AT7 (ECC81) wartet nicht nur mit hochwertigen Bauteilen auf, sondern er ist das spannende Designprodukt eines high-fidelen Überzeugungstäters. Mir sagte der Markenname Galion Audio bislang wirklich gar nichts. Das junge Unternehmen aus Québec in Kanada wurde 2020 von Thomas Tan, einem passionierten Audiophilen, YouTuber („Thomas & Stereo“) und Content Creator, gegründet. Ziel war, seine…
    16.12.2025
  • Eversolo DAC-Z10

    Meine beiden D/A-Wandler, der DAVE im Arbeits- und der HUGO TT2 im Wohnzimmer, werden serienmäßig von Schaltnetzteilen gespeist. Bei letzterem kommt seit einiger Zeit ein Ferrum Hypsos, bei Chord Electronics Topmodell ein lineares Dreifach-Netzteil zum Einsatz. Ein solches versorgt auch den Eversolo DAC-Z10 – zum Preis von 2.000 Euro. Und nein, es sind keine drei ausgelagerten Stromversorgungen, für die der genannte Preis gilt. Dafür bekommt man das vollständige Topmodell unter Eversolos DACs. Es ist schon…
    09.12.2025
  • Raidho X2.6 Standlautsprecher

    Mit Lautsprechern von Raidho haben wir uns bei Hifistatement schon öfter beschäftigt. Im Fokus standen dabei die Kompaktlautsprecher TD1.2 aus der TD-Serie sowie X1t und X1.6. aus der X-Serie. Diesmal haben wir den Standlautsprecher X2.6 zu Gast, das aktuell größte Modell der X-Serie. Raidho verspricht, mit der X-Serie besonders viel Leistung – sprich Klangqualität – für den aufgerufenen Preis zu bieten. Wobei, „billige“ Lautsprecher – ganz gleich nach welchem Maßstab - hat Raidho noch nie…
    02.12.2025
  • Canor Virtus A3

    Zur diesjährigen HighEnd stellte Canor den Virtus A3 Hybrid-Vollverstärker vor. Der lockt mit einem integrierten Digital-Analog-Wandler und einer diskret aufgebauten Phono-Vorstufe für MM- und MC-Tonabnehmer. Sowohl seine Technik als auch die Ausstattung bieten Ungewöhnliches. Vor allem aber soll er klanglich beeindrucken. Das slowakische Entwickler-Team konnte mich bereits vor einem Jahr überzeugen: Der Vollverstärker Virtus I2 aus der Premium Line musizierte in meinem Hörraum wie keiner zuvor in dieser Preisklasse. Der war ein gestandener Röhren-Vollverstärker. Auch…
    28.11.2025
  • Dan D’Agostino Progression S350

    Dan D’Agostino ist eine Legende im Verstärkerbau. Er folgte wohl nie einer Mode, sondern vertraut bei allen Entwicklungen seinem Gehör und seiner Leidenschaft für den guten Klang. Mehr als 50 Jahre baut er nun schon Verstärker, immer mit dem Ziel, das „Wesen der Musik hörbar zu machen“. Erfüllt auch der S350 diese hoch gesteckten Ambitionen? Die Progression S350 ist die kleinste Stereoendstufe im Gesamtprogramm. Optisch trägt sie alle charakteristischen Merkmale einer echten D’Agostino. Angefangen mit…
    25.11.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.