Der USB iPurifier Pro geht noch etwas weiter. Er bietet nicht nur die Möglichkeit, ein externes Netzteil einzubinden, sondern trennt das Signal galvanisch und nutzt Active-Noise-Cancelling (ANC) zur Störgeräuschreduktion. Dabei bietet er sowohl einen USB-B-, als auch USB-C-Eingang. Der Eingang für das externe Netzteil ist ebenfalls als USB-C-Buchse ausgeführt. An seinen zwei USB-A-Ausgängen stellt er sowohl gefilterte 5 Volt als auch das Signal im 10-Gigabyte-pro-Sekunde-Standard samt Stromversorgung zur Verfügung. Zusätzlich ist der iPurifier Pro mit einer Erdungsbuchse versehen, über die er gegebenenfalls direkt geerdet werden kann. Das Pulsar USB-Kabel verfügt ebenfalls über eine galvanische Isolation und ANC. Die Anschlüsse sind in USB-C ausgeführt, aber es liegen Adapter auf USB-A und B bei.

Da in meinem PC-Setup wie beschrieben Störgeräusche auftreten, starte ich bewusst in dieser Konstellation den Test und lege den altbewährten iDefender+ vorerst zur Seite. Obwohl das Pulsar USB-Kabel einen anderen Ansatz verfolgt und nicht die Stromquelle für die USB-Spannungsversorgung auskoppelt, sondern galvanisch trennt und ANC nutzt, beseitigt es die Störgeräusche vollständig. Ich habe sogar das Gefühl, dass es für noch größere Stille sorgt. In Kürze steht ein Konzert der norwegischen Progressive-Metalband Leprous an – zum Veröffentlichungszeitpunkt hat es vorgestern stattgefunden –, deshalb höre ich gerade wieder sehr intensiv ihre Musik. „Running Low“ vom Album Aphelion beginnt mit gewaltigen Klavieranschlägen und wird schnell von Sänger Einars charakteristischen Stimme untermalt. Mit dem Pulsar USB fällt das Klavier viel raumgreifender aus. Die Dynamik der Anschlage wird eindrucksvoller dargeboten. Einars Stimme wirkt natürlicher und organischer. Insgesamt kommt das Musikstück mit größerer und gleichzeitig feingliedrigerer Räumlichkeit daher und wirkt befreiter und luftiger. Die Leistung des Pulsar beeindruckt mich. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es mein Störgeräuschproblem beseitigen kann, und noch weniger damit, dass es sich akustisch so nach vorne spielt. Mein übliches Setup mit dem iDefender+ und dem Audioquest Carbon ist zwar auch störungsfrei, wirkt vergleichsweise aber etwas ausgebremst.

Für den Test des USB iPurifiers Pro ist ein zusätzliches USB-Kabel notwendig. Das iFi Gemini 3.0 bietet sich als idealer Spielpartner an, da es Stromversorgung und Signal auf zwei Leitungen getrennt führt. Es passt genau zu den beiden Ausgängen des iPurifiers Pro. Mit dem Audioquest als Zuleitung kristallisiert sich ein mächtigeres, noch gewaltiger aufspielendes Klavier in „Running Low“ heraus. Der Raum wirkt weniger üppig wie noch zuvor mit dem Pulsar USB. Im Gegensatz zu meinem iDefender+ werden die Störgeräusch auch ohne externes Netzteil von den übrigen Filtermechanismen des iPurifiers Pro effektiv unterdrückt. Dennoch bleibt ohne externe Stromversorgung besonders in der Stimme eine Restnervosität erhalten. Gar kein Filter erweist sich auch im Test erneut als keine Option. Einerseits geht mir das eingestreute Gebritzel auf die Nerven, andererseits fehlt der Wiedergabe ganz ohne jegliches Filter an Körperhaftigkeit und eine dreidimensionale Raumkomponente scheint so gut wie nicht vorhanden. iPurifier Pro und der iDefender+ klingen für mich recht nah beieinander, auch wenn der iPurifier ebenso wie das Pulsar-Kabel noch effektiver für Ruhe zu sorgen scheint. Es ist paradox. Auch wenn das Signal-Rausch-Verhältnis ab einem bestimmten Punkt überhaupt keinen Unterschied mehr machen sollte und das SNR der Lautsprecher mit Abstand das schlechteste in der Kette darstellen dürfte, scheint das Plus an Filterung noch auf dem Weg zum DAC doch einen Unterschied zu bewirken. In dieser Konstellation bleibt das Pulsar aber der klare Gewinner. Gerade bei Songs wie „Silhouette“ und den vom Schlagzeuger Baard Kolstad rasend schnell und gleichzeitig beeindruckt präzise ausgeführten Ghost Notes auf der Snare Drum macht die großzügige Räumlichkeit, Präzision und an den Tag gelegte Dynamik einfach Laune.
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