Des Ensemble Stupor Mundi musikalische Gaumenfreuden

04.08.2012 // Dirk Sommer
Nein, es geht hier nicht um historische Musik, sondern um eine aktuelle Aufnahme zeitgenössischer Musik mit Sternekoch Vincent Klink und den hervorragenden Jazzern Patrick Bebelaar, Michel Godard, Gavino Murgia und Carlo Rizzi an einem lauen Sommerabend im Kloster Lorch.


Von links nach rechts: Patrick Bebelaar, Gavino Murgia, Carlo Rizzi, Vincent Klink und Michel Godard
Von links nach rechts: Patrick Bebelaar, Gavino Murgia, Carlo Rizzi, Vincent Klink und Michel Godard

Falls Sie die Verquickung von Kulinarik und Klang irritieren sollte, hier die simple Erklärung: Vincent Klink genießt nicht nur als Inhaber des Restaurants Wielandshöhe und als Fernsehkoch einen hervorragenden Ruf, sondern auch die Wertschätzung vieler Musikerkollegen ob seines Spiels auf der Basstrompete. Am Sonntag, den 22. Juli gab er dann nicht nur Kostproben der beiden gerade erwähnten Fähigkeiten, sondern verband sie auch noch mit seinem literarischen Interesse. Herausgekommen ist dabei eine musikalisch, kulinarisch und historisch rundum satt und zufrieden machende Veranstaltung in einer dem Anlasse würdigen Umgebung: der Kirche im Kloster Lorch, der Grabstätte der Staufer. Thematisch stellte Vincent Klink in seinen frei vorgetragenen Ausführungen dann ein Kochbuch in den Vordergrund, dessen Autorschaft Friederich II zugeschrieben wird, womit ein Exponent der Staufer mit des Koches Lieblingsthema in Beziehung gesetzt wäre.

Hier fehlt zwar der Pianist, dafür wird bei dieser Perspektive Vincent Klink nicht von seinem Notenständer verdeckt
Hier fehlt zwar der Pianist, dafür wird bei dieser Perspektive Vincent Klink nicht von seinem Notenständer verdeckt

Im ersten Teil wurden die historischen Betrachtungen von Dieter Ilgs solistischen Darbietungen auf dem Kontrabass umspielt. Im zweiten Teil griff Vincent Klink dann auch musikalisch in das Geschehen ein und integrierte sich in das multinationale Ensemble mit Patrick Bebelaar am Flügel. Michel Godard wechselte teils sogar während eines Stücke zwischen seinen drei Tieftönern: dem mittelalterlichen Serpent, der Tuba und dem E-Bass. Gavino Murgia ließ größtenteils sein Sopransaxophon singen, hin und wieder aber seine im Obertongesang geschulte Stimme erklingen. Carlo Rizzi tritt auch das ein oder andere Mal als Sänger in Erscheinung‚ fasziniert aber noch viel mehr mit seinen teils einfühlsam lautmalerischen, teils treibenden Rhythmen. Dabei vertraut er einzig und allein jeweils auf ein Tamburin. Davon hat er allerdings für die verschiedenen Songs eine ganze Reihe zur Auswahl. Und jedes dieser Tamburins wird in seinen Händen zu einem kompletten Schlagzeug. Mehr dazu und auch zum recht eigenwilligen Namen des Ensembles finden sich in Joe Bauers Artikel für die Stuttgarter Nachrichten. Die Fotos steuerte bis auf eine Ausnahme Ruediger Schestag bei, dem ich an dieser Stelle ebenso für seine Unterstützung danken möchte wie Joe Bauer und den so tatkräftig zupackenden Mitgliedern des Veranstalters Runder Kultur Tisch.

Pianist Patrick Bebelaar leitete Proben und Konzert mit sanfter Hand und stets mit einem Lächeln
Pianist Patrick Bebelaar leitete Proben und Konzert mit sanfter Hand und stets mit einem Lächeln

 

  • De-Phazz' All Inclusive in DSD128 und 192/24

    Ich habe an dieser Stelle über die Aufnahme des De-Phazz Jazz Quartets plus Joo Kraus berichtet, über das Mastering und den Schnitt der Lackfolie. Da ist es nur fair, nach dem Erscheinen der Platte einen Titel des Albums zum kostenlosen Download anzubieten. Hier sind gleich zwei Files: eines mit 192 Kilohertz und 24 Bit und das zweite in Doppel-DSD. Wie im Bericht über die Messe in Warschau zu lesen war, haben meine Gattin und ich…
    20.11.2023
  • DePhazz in DSD256 und 384/32

    Kein Wunder, wenn Ihnen das Cover bekannt vorkommt. Vor sieben Jahren hatte ich über die Entstehung der Dephazz-LP Garage Pompeuse berichtet und drei Files zum kostenlosen Download angeboten. Inzwischen hat sich in Sachen digitaler Aufnahme- und Wiedergabetechnik einiges getan. Deshalb gibt es den Titel „Trashbox“ jetzt in DSD256 und PCM 384/32. Wie schon im Artikel über den Cen.Grand erwähnt, habe ich mich wieder mit dem Mastertape von Garage Pompeuse beschäftigt, da ich eine DSD-Version für…
    29.07.2022
  • Wie wird das Analoge digital – 2.0

    Das Thema beschäftigt mich und die Kollegen nun schon eine Weile. Vor etwas mehr als zwei Jahren gab es dazu zwei Downloads – allerdings nur im DSD-Format. Dann wurden diese Dateien zu allem Überfluss auch noch auf dem Server beschädigt. Da von Leserseite aber immer mal wieder Nachfragen dazu kommen, gibt es hier neue Files und diesmal auch in PCM. Die Frage in der Überschrift treibt uns aber schon viel länger um: Um zu klären,…
    25.03.2022
  • sommelier du son, NativeDSD und hifistatemtent.net

    Seit einigen Wochen sind die ersten beiden Alben unseres Plattenlabels sommelier du son im Download-Portal NativeDSD erhältlich. Heute soll ein weiteres hinzukommen und in Kürze ein viertes. Hifistatement-Leser können die Aufnahmen zu vergünstigten Konditionen erwerben und einen kostenlosen DSD-Download gibt es auch noch. Vor mehr als fünf Jahren habe ich an dieser Stelle über die Zukunft des DSD-Formats spekuliert und etwa zwölf Monate später noch einmal eine Bestandsaufnahme in Sachen Ein-Bit-Formats gemacht. Damals gab es…
    08.11.2018
  • Wie wird das Analoge digital?

    Natürlich mithilfe eines Analog/Digital-Wandlers. Welche klanglichen Unterschiede ADCs machen können, haben wir anhand dreier ausgesuchter Exemplare während der diesjährigen Norddeutschen Hifi-Tage und der High End in unserem jeweiligen Raum demonstriert. Für alle die nicht dabei sein konnten, gibt es hier drei Musik-Dateien zum Download. Auf den Messen konnte man – wegen der Nahfeld-Aufstellung der aktiven Lautsprecher in einer kurzen Reihe hintereinander – vor einer Digitalen Audio Workstation Platz nehmen und per Mausklick drei Versionen einen…
    10.08.2018
  • PCM 384/32, DSD64, DSD128 und DSD 256: A Trace Of Grace

    Moderne Wandler können immer höhere Abtastraten verarbeiten. Aber wer verfügt schon über nativ erzeugte Files von selben Master, um etwa DSD128 mit DSD256 vergleichen zu können? Eher aus privatem Interesse habe ich den Playback Designs Pinot getestet und biete ich Ihnen hier vier damit erzeugte hochaufgelöste Files zum kostenlosen Download Falls Ihnen der in der Überschrift genannte Titel bekannt vorkommen sollte, mag das daran liegen, dass wir Ihnen schon zur Feier unserer Kooperation mit Positive…
    16.03.2018

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.