Marten lud zur Pressekonferenz und Präsentation zweier absoluter Ausnahmelautsprecher. Jörgen und Leif, zwei der Oloffson Brüder berichteten von ihren Anfängen mit einem kleinen Stand auf der High End im Jahre 2006 und dem Beginn der Zusammenarbeit mit Accuton 2014. Inzwischen lässt Marten Treiber nach eigenen Spezifikationen produzieren. Die gewaltige, aus zwei fast zwei Meter hohen Elementen bestehende Coltrane Supreme Extreme (950.000 Euro) ist das neue Aushängeschild der Marke. Ihre Frequenzweiche ausschließlich erster Ordnung ist die eindrucksvollste Ansammlung feinster Komponenten, die ich jemals gesehen habe. Ein 1“-Diamanthochtöner, 3“ Diamanthochmitteltöner, 7“ Berylliummitteltöner, vier 8“-Tiefmitteltöner und fünf 10“-Aluminiumtieftöner kulminieren zu fünf Wegen mit Übernahmefrequenzen bei 120, 370, 1000 und 4000 Hertz. Die kleinere Coltrane Quintet Extreme für 360.000 Euro ist auf 10 Paare weltweit limitiert. Sie verfügt ebenfalls über eine 1“, 3“ und 7“ Diamant/Diamant/Beryllium-Bestückung im Mittelhochton und zwei 10“-Aluminiumtieftöner. Die Abwesenheit jedweder Irritationen in der Wiedergabe beeindruckte bei der Vorführung der Coltrane Quintet Extreme. Interessanterweise erinnerte mich die Coltrane in ihrer Spielweise aber dennoch an die kürzlich getestete Oscar Duo. Auch Oscar bot einen äußerst hohen Detailgrad, blieb dabei aber unvergleichlich schmeichelhaft und einladend. Die Handschrift und der Qualitätsanspruch von Chefentwickler Leif scheint sich vom Materialaufwand und aufgerufenen Preis unabhängig durchzusetzen. Die Coltrane Supreme Extreme wurde in Ermangelung eines angemessenen Raumes leider nicht gespielt.
Ortofon löst seine Quintet-Serie mit der neuen MC-X-Serie ab. Die X-Serie ist dabei aber nicht als Weiterentwicklung zu verstehen, sondern wurde von Grund auf neu entwickelt, in allen Aspekten wurde ein Optimum angestrebt. Während die Quintet-Serie auf einen Aluminiumkern (im Foto links) setzte, kommt in der X-Serie Edelstahl zum Einsatz. Zur Gewichtsoptimierung wurde eine komplexe Form geschaffen, die dank moderner MIM-Fertigung umsetzbar ist. Anschließend wird das Material zum Oberflächenschutz PVD-behandelt. Das Magnetjoch und der Polzylinder werden als ein Bauteil gefertigt. Für die Dämpfung des Spulensystems wurde extra ein neues Gummi entwickelt. Die MC-X-Serie erreicht eine Kanalbalance von 0,1 Dezibel. Im Datenblatt sind alle Werte allerdings etwas konservativer angegeben, weil man beim Endnutzer nicht von Laborbedingungen ausgeht und auch nicht unbedingt perfekt eingestellte Systeme erwartet. Das finde ich sympathisch. Das MC X10 kostet 300, das X20 500, das X30 700 und das X40 1.000 Euro.
Raidho kommt mit neuen Subwoofern zur High End. Der TD8 kostet im Walnut-Burl-Finish 19.000 Euro. Sein großer Bruder TD10 im selben Finish 26.000 Euro. Beide Subs werden von einem 500-Watt-Hypex-Modul angetrieben. Für die X2T (18.000 Euro in weiß oder schwarz Hochglanz) werden zum 25-jährigen Jubiläum Sonderfarben angeboten. Walnuss kostet 21.000 und emerald oder midnight blue kosten 23.000 Euro. Die X2.6 wird als auf 25 Stück limitierte Art Edition zum Preis von 26.000 Euro angeboten. Die neue vorgeführte TD3.10 (120.000 Euro piano black, 135.000 Walnut Burl) ist im Gegensatz zu ihrer Schwester 3.8 mit Zehn-Zoll-Woofern ausgestattet. Wieder musste sich die kleine X2T gegen den deutlich größeren Lautsprecher in der Vorführung beweisen. Nebenan bei Scansonic begeisterte die kleine M15.2 mit einer bruchlosen Einbindung des Bändchens. Dabei agierte sie hochauflösend, aber dennoch sanft und weniger aufdringlich als so manche Lautsprecher mit Kalottenhochtöner. Sie kostet 1.500 Euro. Die nächstgrößere M20.2 ist für 2.600 Euro und die große M30.2 für 3.500 Euro pro Paar zu haben.
Bei Revival Audio konnte ich die auf 200 Paare limitierte Atalante 5 Reserve hören. In ihr werkeln die Evo Hoch- und Mitteltöner der neuen Atalante 7 Évo. Außerdem wurde sie mit Mundorf-Weichenbauteilen und WBT-Terminals aufgewertet. Jacky Lee zeigt mir die Sandwichfront der Atalante 5. Es war besonders spannend, den Aufbau der Chassis im Detail untersuchen zu können. Die hintern den Treibern eingesetzten Absorbermodule stechen deutlich hervor.
Storgaard & Vestskov faszinierte mich dieses Jahr auf ganzer Linie. In ihrem ersten Hörraum spielte bei meinem Besuch die kleine Frida (15.500 Euro), die aber so gar nicht klein klang. Selbst bei hoher Lautstärke legte sie eine Souveränität an den Tag, die ich bei Regal-Lautsprechern sonst oft vermisse. Und damit meine ich nicht (nur), dass sie besonders tief oder mit besonders viel Bass spielte, denn das können andere Regallautsprecher auch, sondern sie behielt stets die Oberhand und Kontrolle über die Musik, die Tiefenstaffelung blieb erhalten und Instrumente wirkten nicht komprimiert oder in ihrer Impulsivität limitiert. Die Lackqualität beeindruckte mich gleichermaßen. Vor dem Hörraum wurde eine Sonderlackierung passend zum Aston Martin Valkyrie AMR Pro ausgestellt. In S&Vs großem Hörraum feierte die Menja (130.200 Euro) ihre Weltpremiere. Ein System aus Hauptlautsprecher und aktivem Subwoofer. Spannende Details sind hierbei der zuschaltbare rückseitige Hochtöner des Hauptlautsprechers und die Mischung von drei auf ein Bassreflex- und drei auf ein geschlossenes Gehäuse arbeitende Woofer im Basssystem. Ein weiteres herausragendes System, das auf Vitus-Elektronik setzte.