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Ein Besuch bei Bassocontinuo

22.03.2024 // t2b

DS: Was ist Dein Musikgeschmack?
LB: Der änderte sich im Laufe der Jahre. In meiner Jugend war ich Fan von Heavy Metal BanDS: Iron Maiden, Metallica, AC/DC und so weiter. Ich höre immer noch diese Art von Musik, wenn ich Zeit habe. Aber mit der Zeit habe ich einfach nur gehört, was mich emotional anspricht. So fing ich an, klassische Musik zu hören und besonders Barockmusik. Das ist auch der Grund dafür, dass ich die Firma Bassocontiuo genannt habe. Jetzt ist Barockmusik meine Lieblingsmusik. Bach, Vivaldi und die Art von Musik trifft hundertprozentig meinen Geschmack. Unglücklicherweise muss ich sagen, dass ich fast keine Zeit habe, Musik zu hören. In dem Raum, in dem meine Hifi-Anlage steht, zu sitzen und Musik zu hören, hat keine Priorität mehr für mich, seitdem Firma so gewachsen ist. Ich habe einfach keine Zeit mehr dafür.

In der großen Montagehalle demonstriert Lorenzo Belloli verschiedene Lederqualitäten zur Bespannung von Rack-Böden
In der großen Montagehalle demonstriert Lorenzo Belloli verschiedene Lederqualitäten zur Bespannung von Rack-Böden

DS: Wie siehst Du die Entwicklung deiner Firma in den nächsten Jahren?
LB: Das ist eine gute Frage. Der Markt verändert sich andauernd. Für uns ist es wichtig, uns immer von den Mitbewerbern zu unterscheiden. Und deshalb investieren wir eine Menge in Technologie und Forschung. Wir wollen nicht die Besten sein. Denn wenn man sagt, man will der Beste sein, ist man es üblicherweise nicht. Wir wollen anders sein. Wenn man bedenkt, welche Herangehensweise an unsere Produkt und den Markt wir haben, kann ich sagen, wir haben eine gute Chance, anders zu sein. In den kommenden Jahren sehe ich mit Gewissheit ein Art neuen potenziellen Markt für Audio/Video-Komponenten. Letztes Jahr haben wir zum Beispiel beschlossen, eine neue Marke zu gründen: StilnoviDesign. StilnoviDesign produziert Audio/Video-Möbel als Ableger von Bassicontinuo. Das ist ein Zukunftsprojekt für die Firma. Außerdem werden wir auf der diesjährigen Münchener Show etwas für die Einstiegsklasse zeigen. Wir entwickeln neue Produkte für neue Kunden mit unserer nun 16-jährigen Erfahrung – ein sehr wichtiges Projekt. Weil sich aber der Markt – wie gesagt – schell ändert, ist es wichtig, jedes Jahr etwas neues zu haben, um das Interesse der Kunden zu steigern.

Hier der vorbereite Bezug für einen Rack-Boden mit kontrastierenden Nähten
Hier der vorbereite Bezug für einen Rack-Boden mit kontrastierenden Nähten

DS: Bist du der Meinung, dass sich der Audio/Video-Markt besonders entwickeln wird?
LB: Das einfach eine andere Zielgruppe. Bis Ende letzten Jahres haben wir uns ausschließlich auf Zweikanal-Hifi und High End konzentriert. Das bleibt gewiss unser Hauptgeschäft. Aber wir haben erkannt, dass wir, indem wir kundenspezifische Produkte anbieten können, leicht ein Teil unseres Geschäfts in den A/V-Bereich verlegen können, weil viele Kunde wirklich etwas spezielles brauchen. Die Idee ist es, technischen Vorteile der Racks auf die A/V-Möbel zu übertragen. Ein Problem mit Racks ist es, wie schon Aurora sagte, dass die meisten Leute mit den Augen kaufen, besonders deshalb, weil die Frauen oder Freundinnen letztlich entscheiden, was gekauft wird. Und deswegen haben wir schon seit den Anfängen der Firma immer in Design investiert. Ich habe besonders bei den extrem hochwertigen Produkten beobachtet, dass die vermögenden Kunden etwas spezielles für ihre Wohnzimmer suchen, dass zum Raum und seinem Mobiliar passt. Aber in den meisten Fällen haben sie keinen Kontakt zu den Herstellern, die das machen können, was sie wirklich haben möchten. Ich glaube, wir haben eine große Chance, wenn die Hifi-Händler bei diesem Projekt mitmachen und dem Kunden erklären, dass es einen Hersteller gibt, der das anbieten kann, was sie möchten. Wir werden unser gesamtes Geschäft nicht auf diese Zielgruppe verlagern, aber wir werden unser Geschäft durch diese Zielgruppe ausbauen können. Ich wiederhole mich gern: Ich bin sicher, dass es ein großes Potential für A/V-Möbel in Europa gibt. Es macht wegen der Größe und des Gewichts keinen Sinn, sie außerhalb von Europa anzubieten. Die Frachtkosten, um Möbel nach Amerika oder Asien zu verschicken, wären verrückt hoch. Aber Europa ist gewiss ein interessanter Adressat für diese Art von Produkt.


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