In dieser Folge unserer kurzen Reihe kommt Achim Schneider zu Wort, einer unserer Neuzugänge in diesem Jahr. Dass Sie von ihm nur die Geschichte über die Aufnahme Rikard Froms und die Bewertung der thermisch behandelten LPs lesen konnten, ist nicht seine Schuld: Ein Test musste entfallen, da die Komponente auf dem Transportweg beschädigt wurde.
Der Virus überfiel mich schlagartig. Ich war sechs Jahre alt, tänzelte vor der Musiktruhe unserer siebzehnjährigen Nachbarstochter und sang mit den Beatles in einem unverständlichen Kauderwelsch „I want to hold your hand“. Dieser überschäumende Spaß, das Tempo, die eingängige Melodie – die Beatles hatten mich mit ihrer Musik infiziert. Das ist bis heute so geblieben. Irgendwann kaufte ich mir meine erste Single (natürlich von den Beatles) und Anfang der 70-er bin ich dann richtig ins Plattensammeln eingestiegen, mit Aqualung von Jethro Tull. Viele, viele weitere Scheiben sollten folgen und tun das immer noch. Schallplatten sind sozusagen mein Lebenselixier, und das Musikhören mit hochwertigen Komponenten hat mir manch übel gelaufenen Tag gerettet. Für technisches Equipment habe ich mich ebenfalls interessiert und nach meiner Ausbildung zum Fernmeldehandwerker (die Berufsbezeichnung gab es damals noch) hatte ich einen konkreten Plan: Ich wollte Elektrotechnik studieren, um Ingenieur zu werden. Doch dann entdeckte ich mein Faible fürs Schreiben. Eine zweite Leidenschaft, die sich immer mehr in den Vordergrund drängte. Auf einigen Umwegen landete ich in der Sportredaktion der Welt am Sonntag, und da ich selbst ein ganz ordentlicher Fußballer war und mich im Sport ausnehmend gut auskannte, war der neue berufliche Weg klar: Ich wurde Journalist, machte Geschichten mit und über Boris Becker, Steffi Graf und Michael Stich als diese die Tennis-Mania in Deutschland auslösten.
Doch mein Hobby, das Thema Hifi und Musik, ließ mich nie los. Im Gegenteil. Die erste „ordentliche“ Hifi-Anlage mit gebrauchten Canton-CT 2000 Lautsprechern, Accuphase E 305 Vollverstärker und einem Transrotor Delight Plattenspieler – ein Geschenk meiner Frau Ina – war für mich und meine Ohren schon etwas ganz Besonderes. Die Anlage bereitete mir viel Spaß. Irgendwann zog mit dem Denon DCD-1800 R ein weiterer Mitbewohner ins selbstgebaute Hifi-Rack ein und von da an wurde zweigleisig gehört. Ein großer Vorteil meines Jobs als Reporter war, dass ich in vielen Metropolen der Welt arbeitete und beste Möglichkeiten hatte, mich in den angesagten Plattenläden mit neuen Vinylscheiben und CDs einzudecken. Aber wie es so ist bei uns Hifi-Infizierten: Das Gute ist irgendwann nicht mehr gut genug und so wuchsen die akustischen Wünsche stetig an. Meine Frau und ich fuhren zur High End nach Frankfurt und besuchten unzählige Hausmessen, um zu hören, was hifimäßig alles ging. Ich tauchte immer tiefer in die Hifi-Welt ein, deckte mich mit Audio, Stereoplay, Hifi Vison, Hifi exklusiv und später image hifi ein – verschlang alle Testberichte und ließ mich von den Autoren für neue Musik inspirieren. Dabei befiel mich immer wieder der Gedanke, selbst über Hifigeräte und Musik zu schreiben. Doch noch war die Zeit nicht reif dafür. Inzwischen arbeite ich seit vielen Jahren als Freiberufler und bin unter anderem verantwortlich für ein hochwertiges Hamburger Magazin. Freunde sagen, ich sollte es arbeitsmäßig etwas ruhiger angehen lassen und lieber die Freizeit genießen. Meine Leidenschaft fürs Texten und Hifi sagt mir allerdings, dass das keine Option sei. Als ich vor einiger Zeit Dirk Sommer bei einem Workshop in der Rübenburg traf und ihm erzählte, was ich beruflich mache, sagte er nur: „Dann musst du doch fürs Hifistatement Netmagazine schreiben.“ Jetzt also schließt sich der Kreis, denn ich kann mein wunderbares Hobby – Hifi und Musikhören – mit dem Schreiben verbinden. Hifistatement sei Dank.

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