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Ayre QA-9 – ein Test und vier Klang-Beispiele

04.01.2013 // Dirk Sommer
Zur eigentlichen Zielgruppe für diesen Wandler zähle ich nicht. Dennoch habe ich voller Ungeduld auf seine Auslieferung gewartet. Einen Analog-Digital-Wandler von der Qualität des an dieser Stelle bereits ausführlich vorgestellten, digital/analog wandelnden Ayre QB-9 wünscht man sich ja nicht nur beim Digitalisieren der Plattensammlung, sondern auch beim Mastering im Studio.
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Wenn an den Eingängen des QA-9 ein Signal anliegt, informieren rechts und links der Zahl Balkenanzeigen über dessen Pegel
Wenn an den Eingängen des QA-9 ein Signal anliegt, informieren rechts und links der Zahl Balkenanzeigen über dessen Pegel

Wie Hifistatement-Leser wissen, habe ich längst meinen Frieden mit der Musikwiedergabe per Computer gemacht. Mein betagtes Wadia-CD-Laufwerk kommt nur noch selten zum Einsatz, zuletzt übrigens bei der Wiedergabe von Charlie Haden, Egberto Gismonti und Jan Garbareks gerade erschienenem, aber schon 1981 aufgenommenen Doppel-Live-Album Carta de Amor (ECM 2280/81). Den Kauf der CDs voller wunderbarer Musik habe ich jedoch sofort bereut, als ich entdeckte, dass es diese – wie alle aktuellen ECM-Veröffentlichungen – bei highresaudio.com auch als 24-Bit-48-Kilohertz-Download gibt. Wie gesagt, mit dem Musikgenuss per Computer habe ich mich längst angefreundet. Das geht allerdings nicht soweit, dass ich Vinyl-Scheiben digitalisiere, nur um sie anschließend bequem auf der Festplatte verwalten und von dort per Maus-Click abspielen zu können. Dies dürfte aber für den Ayre – und auch für den M2Tech Joplin, der hier im Hörraum ebenfalls einer Besprechung harrt – der Hauptverwendungszweck sein. High-End-Firmen wie die genannten Amerikaner und Italiener wenden sich mit ihren A/D-Wandlern vorrangig an anspruchsvolle Hifi-Fans, die bereitwillig auch ein paar Dollar oder Euro mehr für ein schmuckes Gehäuse auszugeben bereit sind: Die Wandler stehen den übrigen Komponenten ihrer jeweiligen Produktpalette in puncto Verarbeitung und Design in nichts nach.

In der Pro-Version sind statt der vier schwarzen Blindstopfen in der oberen Reihe vier BNC-Buchen für Word-Clock und DSD-Signale zu finden
In der Pro-Version sind statt der vier schwarzen Blindstopfen in der oberen Reihe vier BNC-Buchen für Word-Clock und DSD-Signale zu finden

Wenn man seine LPs auf eine Festplatte bekommen möchte, ist es aber mit der Anschaffung eines hochwertigen A/D-Wandlers nicht getan. Der liefert zwar einen Datenstrom über S/PDIF an die Sound-Karte oder per USB direkt in den Rechner. Der Datenstrom ist aber leider noch keine Musikdatei. Man benötigt daher eine Aufnahme-Software, die aus den vom Wandler kommenden Daten eine .wav-, .aif- oder .flac- Datei macht. Da gibt es beispielsweise Audacity, das sowohl unter Windows als auch auf dem Mac läuft und kostenlos heruntergeladen werden kann. Speziell für die Bearbeitung von Schallplatten ausgelegt sind PureVinyl von Channel D, aus dem der Audio-Player PureMusic hervorgegangen ist, und Amarra Vinyl, das SonicStudio als Ergänzung zur seiner Amarra Wiedergabe-Software anbietet. Eine Alternative zu diesen Software-Lösungen ist die Verwendung eines Digital-Recorders wie der Nagra LB oder dem Tascam DV-RA1000HD. Diese besitzen zwar eingebaute A/D-Wandler, akzeptieren über ihre AES/EBU- oder S/PDIF-Eingänge aber auch Datenströme von externen Konvertern wie dem Ayre oder dem M2Tech und machen daraus dann .wav-Dateien, die auf dem internen Speichermedium abgelegt werden und sich anschließend via USB bequem auf die Computer-Festplatte kopieren lassen.

Schaltungstechnisch ist der QA-9 fest in der Ayre-Tradition verwurzelt, wie man gleich nach der Netzbuchse erkennt: Wie üblich sitzt dort das zum Patent angemeldete Ayre Conditioner genannte Filter gegen hochfrequente Netzverunreinigungen. Hinter den Analogeingängen nimmt sich eine völlig symmetrische, rückkopplungsfreie Schaltung in diskretem Aufbau des Signals an. Charles Hansen, Ayre-Gründer und Entwickler, gibt zwei Gründe für den hohen Aufwand an dieser Stelle an: Seiner Erfahrung nach sind es auch beim CD-Playern oder Wandlern hauptsächlich die Analogstufen, die den Klang ausmachen. Außerdem ist eine stabile, stromstarke Eingangstufe vor dem Analog-Digital-Wandler nötig, da dieser eine nicht leicht zu treibende kapazitive Last darstellt.


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