Auf den Norddeutschen Hifi-Tagen im Februar dieses Jahres hat mein Kollege Wolfgang Kemper die Marke ICOS entdeckt und gemeint, dass wären doch interessante Testkomponenten für mich. Gesagt, getan: Im März bekam ich dann von ihm zwei sehr schwere Pakete, in denen sich der Vollverstärker ICOS Elsberg 270 und der CD-Spieler ICOS Fado Elsberg befanden. Aber zuerst einige Informationen zur Firma, denn ich nehme an, dass auch die überwiegende Mehrheit von Ihnen, liebe Leser, die Marke ebenfalls nicht kennt. ICOS gibt es bereits seit 1992. Beheimatet ist die Firma in Frankreich. Die Geräte werden in Illkirch in der Nähe von Straßburg, also praktisch direkt vor unserer Haustür, von Denis Hausherr erdacht und gefertigt. Bisher hat er diese ausschließlich in Frankreich vertrieben. Siegl Hifi in Berlin hat nun vor einigen Monaten den Vertrieb für Deutschland übernommen und ich hatte in den letzten Wochen die Gelegenheit, den ersten Test von ICOS Komponenten in Deutschland exklusiv für hifistatement durchzuführen. Denis Hausherr begann schon 1973 aktive Kontrollmonitore für Aufnahmestudios zu entwickeln. Für die damalige Zeit ganz neu war sein Konzept mehrkanaliger Abhörsysteme mit aktiver Filterung zur optimalen Raumbeschallung. 1992 machte er sich dann mit der Firma ICOS selbständig. Ab 1995 kamen dann die ersten zweikanaligen ICOS Highend Komponenten der Serien Init und Elsberg (Verstärker und CD Spieler) auf den Markt und wurden in Frankreich seither immer wieder von der Presse ausgezeichnet. Inzwischen wurden die Geräte kontinuierlich weiterentwickelt und verfeinert, und seit einigen Jahren umfasst die Palette auch Vor- und Endstufen sowie Digital/Analog-Wandler. Die Komponenten werden von Hand in Frankreich gebaut und vor der Auslieferung wird jede Komponente strengen Zuverlässigkeitstests unterzogen. Dazu gehört auch der abschließende Hörtest!
Nun zurück zu den Testgeräten. Nachdem ich den Vollverstärker mit seinen18 Kilogramm und den CD Spieler mit elf Kilogramm aus der Verpackung gewuchtet hatte und sie nun vor mir standen, habe ich mich erst einmal mit der ganz und gar nicht gewöhnlichen Optik auseinandergesetzt. Laut Denis Hausherr hat diese Bauweise handfeste akustische Gründe. Sämtliche ICOS Komponenten besitzen Seitenteile aus Granit und besonders massive Aluminium-Frontplatten. Schwingungen haben bei dieser Geräteauslegung laut Denis Hausherr keine Chance. Das klingt bei Betrachtung der Geräte plausibel.
Die Bedienung des Vollverstärker 270 Elsberg gibt keine Rätsel auf: Die Vorderfront enthält einen Standby-Schalter, Eingangswahltasten und einen Lautstärkeregler. Das war’s. Das Besondere daran ist, dass die Bedienelemente wahlweise vergoldet oder mit Palladium beschichtet sind. Zudem ist der 270 Elsberg fernbedienbar. Der Netz-Hauptschalter befindet sich auf der Rückseite. Diese ist wie die Vorderseite ebenfalls sehr übersichtlich gehalten. Neben massiven Lautsprecherterminals von WBT befinden sich ordentliche, Teflon-isolierte Cinch-Anschlüsse. Es gibt vier Hochpegeleingänge, einmal Video und einen Phono-MM-Eingang. An Ausgängen sind Tape und Video vorhanden.
Ich konnte es natürlich nicht lassen und habe in das Innere des Vollverstärkers geschaut: Hier setzt sich im Aufbau die ungewöhnliche äußere Optik fort. Ich habe noch kein Verstärkerkonzept mit so wenigen Bauteilen und so kurzen Signalwegen gesehen. In der Vorstufe kann ich einen OP-AMP NE 5532 erkennen. Diesen habe ich auch im MM Zweig gefunden. Die bipolaren Motorola-Endstufen-Transistoren werden diskret angesteuert. Das Ganze wird durch einen fetten Ringkerntrafo mit 700 VA versorgt, flankiert durch zwei Kondensatoren mit je 10.000 Pikofarad. Die Leistung gibt ICOS mit „schmalen“ 2 x 80 Watt an. Ich gebe zu, dass mir spontan durch den Kopf schoss: Das soll klingen? Immerhin kostet dieser Vollverstärker über 5000 Euro. Aber dazu gleich mehr…
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