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TEAC AI-501DA

07.06.2013 // Matthias Jung
Nachdem die Gattin des Chefredakteurs allein aufgrund der Optik der neuen kleinen TEAC-Komponenten einen Test forderte, musste so ein Gerät her. Dass sie dabei nicht nur optisch geschmackssicher agierte, zeigt die folgende Besprechung.

 

teaser

Wer den kleinen Vollverstärker mit dem prosaischen Namen AI-501DA von TEAC auspackt und nicht sofort Sympathie für das Design entwickelt, ist entweder noch sehr jung oder gehört zur iPod-Fraktion oder beides. Alle anderen, die sich noch an Geräte im Studiolook mit Zeigerinstrumenten erinnern, verfallen unweigerlich der Bullaugenoptik im Rackdesign. Der Purist wird mir entgegen halten, dass die Anzeigen völlig sinnlos sind und auch bei Vollaussteuerung, selbst mit Material, das extra laut auf +2dB abgemischt wurde, nicht auf 100% oder 0dB kommt. Ich sage nur, stimmt schon, aber sie sind verchromt und per Fernbedienung dreifach dimmbar!

Zieht man den Verstärker aus der Verpackung, folgt das erste Fragezeichen. Nicht bleischwer, sondern mit vier Kilogramm auch bei den Abmessungen von 290 mal 81 mal 264 Millimetern nicht wirklich beeindruckend für ein Gerät, das im Handel immerhin 800 Euro kostet. Um sachlich zu bleiben: Bei dem AI-501DA handelt es sich um einen modernen Verstärker mit Class-D-Endstufe, die für die Leistungserzeugung keine großen, schweren Netzteile benötigt. Das vorhandene Gewicht ist dem verbauten Ringkerntransformator und der sehr stabilen Verpackung geschuldet. Front, Seiten und Deckel sind aus  Aluminium und auf ein Stahlchassis geschraubt, die Griffimitate zum Einschub in ein Rack lassen das Gerät noch stabiler erscheinen. Die Materialien verströmen einen noblen Touch, die Anfassqualität ist handschmeichlerisch, die Verarbeitung ausgezeichnet.

DER SCHÖNSTE KNOPF IST DER DIMMER FÜR DIE INSTRUMENTENBELEUCHTUNG AUF DER FERNBEDIENUNG DES AI-501DA
DER SCHÖNSTE KNOPF IST DER DIMMER FÜR DIE INSTRUMENTENBELEUCHTUNG AUF DER FERNBEDIENUNG DES AI-501DA

Von seiner Ausstattung her richtet sich der  AI-501DA ganz klar an den Nutzer von heute. Neben zwei analogen Line-Eingängen gibt es insgesamt vier Digitaleingänge. Zwei optische mit einer Auflösung bis zu 24 Bit/96 kHz und jeweils einen koaxialen und einen asynchronen USB 2.0-Eingang, die sogar bis 24 Bit/192 kHz übertragen können. Intern werkelt ein Burr-Brown-DA-Wandler PCM5102 mit 32 Bit. Die Vorstufensektion arbeitet analog mit OP-Amps und gibt die aufbereiteten Signale über ein normales Potentiometer, das bei der Testversion einen leichten Gleichlauffehler aufwies, an eine bei ABLETEC aus Norwegen zugekaufte Class-D-Endstufe. Nur so könne laut TEAC der Spagat zwischen inzwischen gesetzlich geforderter geringer Stromaufnahme im Standby und hoher Leistungsabgabe im Betrieb realisiert werden. Sehr praktisch und zeitgemäß in diesem Zusammenhang der rückseitig angebrachte „Auto Power Save-Schalter“, der den Verstärker nach 30 Minuten Inaktivität automatisch in den Standby-Modus befördert. Neben einem Paar Lautsprecherausgängen findet sich noch ein Kopfhöreranschluss, der von zwei OP-Amps gespeist wird.

VON HINTEN GANZ ZEITGEISTIG MIT NUR ZWEI ANALOGEN, ABER VIER DIGITALEN EINGÄNGEN. DIE LAUTSPRECHERKLEMMEN MUSS MAN ERST VON STÖPSELN BEFREIEN, DAMIT AUCH BANANENSTECKER BENUTZT WERDEN KÖNNEN
VON HINTEN GANZ ZEITGEISTIG MIT NUR ZWEI ANALOGEN, ABER VIER DIGITALEN EINGÄNGEN. DIE LAUTSPRECHERKLEMMEN MUSS MAN ERST VON STÖPSELN BEFREIEN, DAMIT AUCH BANANENSTECKER BENUTZT WERDEN KÖNNEN

Zu bedienen gibt es nicht viel. Ganz puristisch kann man über Drehschalter die Eingänge wählen und die Lautstärke einstellen. Entsprechend sparsam fällt die Fernbedienung mit Aluminiumeinlage aus, mit der man auch die Basisfunktionen des hauseigenen CD-Players PD-501HR steuern kann. Leistung gibt es auf dem Papier nicht besonders viel: zweimal 60 Watt an vier Ohm beziehungsweise zweimal 30 Watt an acht Ohm klingt eher schwachbrüstig, aber die Erfahrung mit Class-D hat gelehrt, dass das nicht unbedingt etwas bedeuten muss.


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