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Entotem Plato Class A

12.09.2016 // Roland Dietl

Album-Ansicht der Musikbibliothek auf dem Display des Plato
Album-Ansicht der Musikbibliothek auf dem Display des Plato

Als nächstes interessiert mich jetzt brennend, wie gut dem Plato die Einbindung analoger Quellen wirklich gelingt. Im ersten Schritt möchte ich wissen, wie es um die Qualität des eingebauten Phonoverstärkers bestellt ist. Der Phonoeingang ist – natürlich per App – für mein Clearaudio „Veritas“ konfiguriert und auf dem Plattenteller meiner Platine Verdier dreht sich das „Concierto Andaluz for four Guitars and Orchestra“ von Joaquin Rodrigo mit den Los Romeros und dem Orchester Academy of St. Martin-in-the-Fields unter der Leitung von Neville Marriner (Joaquin Rodrigo: Concierto de Aranjuez, Pepe Romero & Concierto Andaluz, Los Romeros – Philips 9500 563). Die vier Romeros spielen auf dieser Aufnahme wie ein einziger Solist mit atemberaubendem Tempo sowie großer Virtuosität und werden hervorragend vom großartigen Orchester begleitet. Das klingt über den Plato wunderbar dynamisch und auch hier ist die räumliche Abbildung, die gerade bei dieser Aufnahme besonders ausgeprägt ist, beeindruckend. Mit diesen Qualitäten muss sich der Plato vor vielen separaten Phonoverstärkern in keiner Weise verstecken. Auch optisch gelingt der Brückenschlag zur digital in der Mediathek gespeicherten Musik erstklassig. Als ich während des Zuhörens auf das Tablet blicke, sehe ich, dass der Plato Plattencover, Albumtitel, den Namen des Künstlers und den aktuellen Titel anzeigt. Das Programm digitalisiert und analysiert parallel im Hintergrund die Musik und holt sich über das Internet die entsprechenden Informationen von der Datenbank „Gracenote“. Das funktioniert erstaunlich gut, insbesondere bei Alben, die auch als CD-Version existieren. Bei Aufnahmen, die nur als Schallplattenausgabe vorliegen und bei Klassik, erkennt der Plato in aller Regel zumindest das Werk und den Titel. Die Informationssuche über die Datenbank „Gracenote“ und die Anzeige über das Display oder Tablet funktionieren übrigens für jede digital oder analog angeschlossene Quelle, wie beispielsweise einen CD-Player.

Das dicht gepackte DAC/Vorverstärkermodul. Die grauen Relais für Lautstärkeregelung und Eingangswahl sind gut zuerkennen
Das dicht gepackte DAC/Vorverstärkermodul. Die grauen Relais für Lautstärkeregelung und Eingangswahl sind gut zuerkennen

Aber der Plato kann noch mehr: Er kann eine Schallplatte oder jede andere analoge Quelle, wie eine Tonbandaufnahme, während des Abspielvorgangs über den eingebauten A/D-Wandler im Hintergrund digitalisieren, mit allen relevanten Informationen versehen („Tagging“) und auf seiner Festplatte abspeichern. Bei der Konfiguration der Eingänge können wir einstellen, ob jeder Titel, sobald er abgespielt wird, automatisch digitalisiert werden soll oder ob wir das lieber per Hand über einen kleinen roten Aufnahme-Button selbst erledigen wollen. Ich fühle mich an meinen Kassettenrecorder aus längst vergangenen Zeiten erinnert. Als Aufnahmeformat wähle ich für den Phonoeingang 24 Bit/192 kHz. Zum Test digitalisiere ich aus dem „Concierto Andaluz“ von oben den 3. Satz, das „Allegro gentile“. Der Unterschied zwischen direkt abgespielter Schallplatte und digitalisierter Version ist wesentlich kleiner als ich erwartet habe. Das Original ist zwar bei den hart angeschlagenen Akkorden der Gitarristen ebenso im Vorteil wie bei der räumlichen Abbildung, der von der Festplatte ein wenig die Luftigkeit fehlt. Aber, und das ist mir persönlich besonders wichtig, die enorme Geschlossenheit des Klangbilds, das den analogen Klangeindruck des Originals ausmacht, bleibt sehr gut erhalten. Das ist für mich erheblich besser als so manche „digital“ klingende CD-Aufnahme. Ich kenne derzeit keinen einfacheren und qualitativ genauso hochwertigen Weg analoge Quellen, insbesondere Schallplatten, zu digitalisieren. Für meinen Geschmack gelingt dem Plato der Brückenschlag zur analogen Welt in überzeugender Weise, nicht nur optisch, sondern vor allem auch klanglich.


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