tests/19-04-17_spl
 

SPL Performer m1000

17.04.2019 // Dirk Sommer

Ebenso wie die Studiogeräte, die verschiedenen Varianten des Phonitor und die bisher getesteten Komponenten aus der Professional-Fidelity-Serie kommt auch in den Performern SPLs proprietäre Voltair-Technik zum Einsatz: Die Geräte werden von einer Spannung von plus/minus 60 Volt gespeist. Speziell dafür hat SPL diskrete Operationsverstärker entwickelt, die in puncto Dynamikumfang, Klirrfaktor und Maximalpegel alle mit den üblichen plus/minus 15 Volt arbeitenden Operationsverstärker weit übertreffen. Wegen des hohen möglichen Maximalpegels reicht in der Monoendstufe ein einziger Operationsverstärker, um die Leistungstransistoren anzusteuern, bei üblichen Konzepten werden zwei Stufen zur Spannungsverstärkung benötigt. Die 120-Volt-Technik sorgt also für einen sehr kurzen Signalweg, was dem Klang zugute kommen soll.

Die Endstufe ist klassisch bipolar aufgebaut. Ihre Versorgungsspannung ist noch höher als die der Voltair-Technik. Nur so lässt sich die gewünschte Leistung realisieren: Ein Performer stellt an zwei Ohm 1000 und an acht Ohm immer noch 420 Watt zur Verfügung. Die Energie dazu liefert ein 1375-VA-Ringkerntrafo, der auf acht Gummifüßen auf einer zwei Millimeter starken Stahlplatte ruht, so dass kein mechanischer Brumm auf das Gehäuse übertragen werden kann. In einer frühen Version hätte man acht Kondensatoren mit 6800 Mikrofarad zur Siebung verwendet, plaudert Bastian Neu aus dem Nähkästchen. Im Laufe der weiteren Entwicklung des Performer habe er dann an dieser Stelle aber noch eine Menge Potential zur Verbesserung des Klanges entdeckt: Nun kann jeder Performer auf zwei Platinen mit je 50 Elkos von 1000 Mikrofarad zurückgreifen.

Die linke LED würde leuchten, wenn sich der Performer wegen Gleichstrom am Ausgang sicherheitshalber abgeschaltet hat. Die mittlere zeigt an, dass der Performer mit dem Netz verbundenund eingeschaltet ist und die rechte leuchtete, wenn sich die Endstufe wegen Überhitzung abgeschaltet hätte
Die linke LED würde leuchten, wenn sich der Performer wegen Gleichstrom am Ausgang sicherheitshalber abgeschaltet hat. Die mittlere zeigt an, dass der Performer mit dem Netz verbundenund eingeschaltet ist und die rechte leuchtete, wenn sich die Endstufe wegen Überhitzung abgeschaltet hätte

Ebenso wichtig wie nahezu unbeschränkte Leistung ist für Bastian Neu natürlich unbedingte Zuverlässigkeit. Daher schaltet seine Endstufe sofort ab, wenn Gleichstrom am Ausgang erkannt wird. Dieser könnte auf eine Fehlfunktion des Performer oder ein mit Gleichspannung belastetet Eingangssignalsignal zurückzuführen sein und die angeschlossenen Lautsprecher gefährden. Nach einer Notabschaltung nimmt der m1000 erst nach dem Aus- und Einschalten den Betrieb wieder auf. Übersteuern und in hohe Verzerrungen treiben lassen sich Performer nicht. Dafür sorgt ein eingebauter Limiter, der optisch arbeitet und daher den Signalweg des Musiksignals nicht beeinflusst. Sein Ansprechen wird durch die gelbe „Protect“-LED auf der Frontseite angezeigt. Die Musikwiedergabe wird nicht unterbrochen. Damit die Endstufen auch an sehr komplexen Lasten keine Schwingungsneigung zeigt, liegt im Ausgang eine 3,8-Millihenry-Spule des renommierten Bauteileherstellers Mundorf.

Der Performer akzeptiert nur symmetrische Signale
Der Performer akzeptiert nur symmetrische Signale

Auch eine thermische Überlastung der Endstufe ist ausgeschlossen: Wenn am Kühlkörper der Wert von 50 Grad überschritten wird, nehmen die sechs eingebauten Ventilatoren ihre Arbeit auf. Dabei geht es aber nicht darum, um die Kühlflächen einen mittleren Sturm zu entfachen. Viele Lüfter bedeuteten eben auch eine geringe Drehzahl, erläutert Bastian Neu. Selbst auf Messen sei es ihm nicht gelungen, die Lüfter zu längerem Betrieb zu bewegen. Dennoch gibt es neben der Prozessorsteuerung für die Ventilatoren noch eine weitere Schutzschaltung: Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass sich die Kühlkörper auf 85 Grad erwärmen, schaltet sich die Endstufe aus, was durch das Aufleuchten der „Temp“-LED signalisiert wird. Sobald die Temperatur der Kühlkörper auf unter 55 Grad gesunken ist, nehmen die Performer den Betrieb automatisch wieder auf. Bleibt noch zu erwähnen, dass die Endstufe lediglich einen symmetrischen Eingang besitzt, der zu einer Ausgangsbuchse durchgeschleift ist. Mit dem daneben angebrachten „Trim“-Schalter wird nicht die Eingangsempfindlichkeit verändert, sondern in zwölf Halb-Dezibel-Schritten der Verstärkungsfaktor. Eine Dämpfung des ankommenden Signals sei nicht sinnvoll, da dadurch der Fremdspannungsabstand verschlechtert würde, erläutert Bastian Neu. Da gibt es wohl kein Detail, das seiner Aufmerksamkeit entgangen wäre.


  • Acousence dac-pre reference UX

    In vielen meiner Tests kommen Produkte von Acousence vor, wenn auch nicht namentlich. Denken Sie nur an Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmonikern: ein vorzügliches klingendes Album, egal ob als File oder als LP. Doch Acousence steht nicht nur für Aufnahmen, sondern auch für Hifi- und Studio-Equipment der etwas anderen Art. Der Kopf hinter Acousence – ein Kunstwort aus „acoustics“ und „experience“ – ist Ralf Koschnicke. Er betreibt ein Tonstudio, ist Mitglied im…
    01.07.2025
  • Goldring Ethos SE

    Seit dem Bestehen von hifistatement – und das sind nun auch schon 14 respektive 16 Jahre – testeten wir einen einzigen Goldring-Tonabnehmer: Dabei tauchte das Elektra nur kurz im zweiteiligen Berichts über den Transrotor Crescendo auf. IDC Klaassen, der neue Goldring-Vertrieb, wollte das ändern und schickte das aktuelle Topmodell nach Gröbenzell. Auch wenn es in der Einleitung ein wenig anders erscheint, haben die Kollegen und ich schon durchaus Erfahrungen mit den Systemen oder zumindest den…
    24.06.2025
  • Transparent Audio XL Power Cord

    Als ich kürzlich Luis Fernades und Werner Möhring in Meschede besuchte und wir den Test der Finite Elemente Carbofibre° Statement verabredeten, schlug der Geschäftsführer des G8-&-Friends-Vertriebs vor, auch mal eines der besseren Stromkabel von Tranparent auszuprobieren. Doch wie testet man ein einzelnes Netzkabel in einer gut abgestimmten Kette? In meiner Anlage versorgt fast durchgängig von Garth Powell entwickelte Netztechnik der Marke Audioquest die Komponenten mit Energie. Allerdings ist seit der ungemein aufwendigen Beschäftigung mit den…
    20.06.2025
  • SilentPower Omni LAN

    Welch positive klangliche Auswirkung die Synchronisation mit einer 10-Megahertz-Clock hat, haben Roland Dietl und ich an dieser Stelle schon häufig beschrieben. Allerdings bewegten sich beispielsweise alle dafür geeigneten Switches im gehobenen vierstelligen Preisbereich. SilentPowers Omni LAN hat einen Clock-Eingang und kostet gerade mal 800 Euro. Wer vielleicht durch Wolfgang Kempers Test des SilentPower LAN iPurifiers Pro mitbekommen hat, dass SilentPower eine Untermarke von ifi ist, kann sich gewiss erklären, warum das Omni-LAN-Switch trotz seiner vielfältigen…
    17.06.2025
  • Ideon Audio 3R USB Renaissance mk2 Black Star, 3R Master Time Black Star, Absolute Time and Absolute Time Signature

    Actually, we don't do comparison tests between several devices at Hifistatement. But you can make an exception. I couldn't resist the offer to deal with four USB re-clockers from the Greek manufacturer Ideon Audio from completely different price ranges. My colleague Wolfgang Kemper had already dealt extensively with the DACs Ayazi MK2 and Absolute Epsilon from the small but fine digital forge Ideon Audio and was extremely positively impressed by both devices. However, during the…
    13.06.2025
  • Lumin U2x

    Es war heuer schon das dritte Mal, dass mich Angus Leung und Krey Baumgartl vom deutschen IAD-Vertrieb, der sowohl WestminsterLab als auch Lumin im Portfolio hat, am Sonntag vor der High End besuchten. Diesmal präsentierten sie den U2x. Dessen Test wäre dann mein dritter Bericht über Lumin. Dennoch habe ich neue Fakten über die Firma erfahren. Die Treffen vor der Messe waren zudem nicht die einzigen mit dem Firmenchef von WesterminsterLab. Aber beim ersten Besuch…
    10.06.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.