tests/19-04-17_spl
 

SPL Performer m1000

17.04.2019 // Dirk Sommer

Nach knapp einer Woche sollte ich den SPLs aber dann doch mehr Aufmerksamkeit schenken, schließen wollen Sie und ich wissen, wie sie den Klang einer Kette prägen. Nach meinen bisherigen Erfahrungen könnte ich es mir leicht machen – und wahrscheinlich mit Ihnen verscherzen –, in dem ich schreibe: so gut wie gar nicht. Die größte Überraschung war für mich, dass die Performer trotz der Leistungsangabe von einem Kilowatt nicht zu den Boliden zählen, die vor Kraft nicht laufen können. Im Gegenteil: Sie agieren ungemein leichtfüßig, lassen die Musik weich fließen, können aber auch – wenn nötig – ansatzlos eine Menge Energie freisetzen. Wenn mich die Erinnerung nicht trügt, verleihen sie dem Bassbereich noch einen Hauch mehr Druck als Einsteins The Poweramp. Sehr tiefe Pauken wirken allerdings minimal weniger fett, dafür aber besser definiert. Doch bevor ich nun, statt in meinen Erinnerungen zu kramen, zu The Poweramp wechsele, versuche ich, die m1000 mit dem Elektro-Bass-Solo in „Flight Of The Cosmic Hippo“ von Béla Flecks gleichnamigem Album aus der Reserve zu locken. Die SPLs bringen auch die Töne der tiefen fünften Saite so klar und knurrend rüber wie ich es in meinem Hörraum leider nicht gewohnt bin. Damit hätte man nach den bisherigen Erfahrungen rechnen können, nicht aber damit, dass die gesampelten und über einen Stick gespielten Schlagzeugsounds so wenig aggressiv klingen. Ohne dabei auch nur das feinste Detail zu unterschlagen, erweisen sich die Performer im Hochtonbereich als sehr entspannt und völlig frei von Härten.

Durch die Blätter des Lüfters sieht man eine der Kondensator-Platinen. Auf jeder befinden sich 50 1000-Mikrofarad-Elkos.
Durch die Blätter des Lüfters sieht man eine der Kondensator-Platinen. Auf jeder befinden sich 50 1000-Mikrofarad-Elkos.

Der Wechsel zum Einstein bestätigt dann, dass dieser bei Pauken noch mächtiger klingt, allerdings werden hier die Strukturen des Nachhalls in natürlicher Akustik weniger deutlich als bei den feiner durchzeichnenden SPLs. Spontan würde ich den Poweramp als „schöner“ klingend bezeichnen, die Performer als „ehrlicher“. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Die geschilderten Unterschiede werden nur bei einer hochauflösenden Kette deutlich und fallen eher in die Rubrik persönliche klangliche Präferenzen. Dennoch wechsele ich noch einmal. Für diesen Vergleich habe ich Ralf Koschnickes hervorragende Aufnahme von Schostakowitschs Symphonie No. 15 ausgewählt. Die SPLs bringen einen ein wenig näher an die Duisburger Philharmoniker heran. Die Tiefe des Raumes insgesamt unterscheidet sich bei den Performern und dem Poweramp nicht. Im Hochtonbereich sind die Monos minimal zurückhaltender, was ich keinesfalls für einen Fehler halte. Beim Einstein steht dem Hauch zusätzlicher Hochtonenergie aber ein noch solideres und fetteres Tieftonfundament entgegen. Die Stereo-Endstufe und die beiden Monos sind gleichermaßen tonal ausgewogen.

STATEMENT

Mit den m1000 hat SPL Mono-Endstufen im Programm, die auch kritische Lautsprecher völlig unangestrengt zu klanglichen Höchstleistungen treiben. Überraschenderweise agieren diese Kraftpakete auch bei kleinen Lautstärken ungemein geschmeidig und flüssig. Die Performer bieten eine hervorragende Verarbeitung und unverschämt viel Wohlklang fürs Geld: Die sollten Sie sich selbst dann anhören, wenn Sie bereit sind, mehr zu investieren!
Gehört mit
Bandmaschine Studer A80
NAS Melco N1ZH/2, WDMyCloud
Streaming Bridge Auralic Aries Femto mit SBooster BOTW P&P Eco MKII
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE
Up-Sampler Chord Electronics M-Scaler
LAN-Switch SOtM sNH-10G i mit Keces P8
10-MHz-Clock SOtM SCLK-OCX10 mit Keces P8
Plattenspieler Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil
Tonarm Thales Simplicity, Einstein The Tonearm 12
Tonabnehmer Lyra Olympos, Transrotor Tamino
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (sym)
Vorverstärker Einstein The Preamp
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Göbel Epoque Aeon Fine
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Thunder, Tornado (HC), Dragon HC, SOtM dBCL-BNC
Zubehör Audioquest Niagara 5000 und 1000, Clearaudio Matrix, Sun Leiste, Audioplan Powerstar, AHP Klangmodul IV G, HMS-Wandsteckdosen, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs
Herstellerangaben
SPL Performer m1000
Line Ein- & Ausgänge Neutrik XLR, symmetrisch, Pin 2 = (+)
Eingangsimpedanz 10 kOhm
Eingangs-Trimming 0 dB bis -5,5 dB in 0,5 dB-Stufen
Eingangsempfindlichkeit +6 dBu
Ausgangsimpedanz definiert durch angeschlossenes Gerät
Lautsprecherausgang 1 Paar vergoldete Anschlussklemmen mit ø4mm Kabeldurchführung (schraubbar) und Bananenklemme
Ausgangsleistung 1000 W RMS an 2 Ohm, 750 W RMS an 4 Ohm, 420 W RMS an 8 Ohm
Ausgangsspannung 180 V Peak-to-Peak, 64,6 V RMS
Ausgangsimpedanz < 0,031, 20 Hz bis 20 kHz
Dämpfungsfaktor > 280, bei 1 kHz und 8 Ohm
Frequenzgang 10 Hz bis 80 kHz
Rauschabstand > 118 dB (breitband, unbewertet, bezogen auf Vollleistung), > 123 dB (A-bewertet)
Verstärkung 26 dB
Harmonische Verzerrung < 0,03% bei 1 kHz, an 420 W, 8 Ohm
< 0,05% bei 1 kHz, an 750 W, 4 Ohm
< 0,08% bei 1 kHz an 1000 W, 2 Ohm
Interne Betriebsspannung +/- 60 V
Stromspannung 230 V AC / 50 Hz; 115 V AC / 60 Hz
Sicherungen 230 V: T 6,3 A; 115 V: T 12 A
Stromverbrauch max. 1370 VA, 50 W im Leerlauf, 0,3 W im Stand-By
Maße (B/H/T) 278/205/375mm (inkl. Füße)
Gewicht 24,8 kg (nur Gerät), 29,3 kg (Versand)
Paarpreis 8400 Euro

Hersteller
SPL electronics GmbH

Anschrift Sohlweg 80
41372 Niederkrüchten

Telefon +49 2163 98340

Fax +49 2163 983420
E-Mail info@spl.audio
Web www.spl.audio


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