tests/19-08-09_antipodes
 
Test.
Deutsch English|

Antipodes EX

09.08.2019 // Wolfgang Kemper

Die Rückseite ist übersichtlich. Die Einschübe für die Festplatten sind gut zu erkennen
Die Rückseite ist übersichtlich. Die Einschübe für die Festplatten sind gut zu erkennen

Der Aufbau des Antipodes EX ist enorm aufwändig. Deshalb wiegt das Gerät für seine Größe auch ganz ordentlich. Im EX arbeitet ein Linux-basierter Computer mit einem Celeron Quad-Core, dessen Rechnerprozesse auf die klanglich bestmögliche Funktion als Musik-Server eingeschränkt und optimiert sind. Das ist leicht gesagt, bedarf aber zielführender Sorgfalt im Detail nicht nur bei der Software. Mindestens ebenso bedeutend ist der technische Aufbau, angefangen beim Netzteil bis zum Gehäuse. Die fünfzehn Millimeter dicke Frontplatte des Antipodes EX bietet zur Bedienung einzig einen Ein-Aus-Schalter, der den Musikserver aus dem Standby-Modus holt oder ihn auch wieder dahin versetzt. Der große, runde Taster ist im Standby mit einem rot-orangen Ring illuminiert und wechselt im Spielbetrieb auf Grün. Solange der EX startet oder heruntergefahren wird, blinkt die Anzeige. Wie bei allen hochwertigen Audio-Komponenten sollte man auch den EX mittels des rückseitigen harten Netzschalters komplett ausschalten, sobald Geräte-Anschlüsse getätigt oder verändert werden.

Da bietet der Antipodes EX sinnvolle Optionen. Auffällig sind die beiden USB 2.0-Ausgänge, die den EX mit einem externen DA-Wandler verbinden können. Zu der Standard-USB-Variante findet sich hier noch eine zweite, und zwar ohne die üblichen fünf Volt Stromspeisung. Jedoch gibt es nicht viele DACs, die ohne die fünf-Volt-Spannung angesprochen werden können. Aber immerhin ist diese puristische Option, die ohne die möglicherweise beeinflussende parallele Stromführung ausgelegt ist, vorhanden: Wer weiß, was die Zukunft bringt. Unter den USB-Buchsen befinden sich zwei HDMI-Ports. Diese geben Infos für Techniker zur Wartung aus. Sie dienen nicht der Weitergabe von Bildern oder Filmen, die der Antipodes EX auch wiedergeben kann. Fotos und Videos, die auf dem EX abgelegt sind, werden von dem Plex Server, der auf dem EX installiert ist auf allen Endgeräten ausgegeben, für die es einen Plex Player gibt. Das sind iOS Geräte wie iPhone, iPad und AppleTV, Android Handys, Tablets und TVs, Amazon FireTV, Spielekonsolen wie X-Box oder Play Station und andere mehr. Die zwei blauen USB-Anschlüsse erlauben die Verbindung mit externen Festplatten, USB-Sticks oder einem Laufwerk zum Rippen von CDs auf die interne Festplatte.

Die erste der zwei RJ45 Ethernet-Buchsen nimmt das Lan-Kabel vom Router auf. Mit Wlan arbeitet der Antipodes aus Qualitätsgründen nicht. Will man dies dennoch, hilft ein Ethernet-Wlan-Empfänger wie der TP-Link Nano-Router, der das Wlan-Signal empfängt, es per Ethernet-Kabel an den Antipodes EX weitergibt und so weit genug entfernt agiert. An der zweiten RJ45 Buchse steht für ein eventuell vorhandenes, weiteres Netzwerkgerät oder auch einen Streaming-DA-Wandler ein im Antipode EX bereinigtes, sehr rauschfreies Netzwerk-Signal zur Verfügung. Auch die optionale Erweiterung des Antipodes EX um den Antipodes CX benutzt die erste RJ45 Verkabelung. In so einer aufwändigen Konfiguration wäre der CX der Daten-Lieferant und beherbergt die Festplatten. Der EX agiert dann ausschließlich als Renderer und Player und würde den internen DA-Wandler oder einen beliebigen externen DA-Wandler ansprechen. Die beiden Cinch-Buchsen auf der Rückseite des EX geben das analoge Musiksignal an einen Verstärker oder Aktiv-Lautsprecher aus. Im Hause Antipodes-Audio ist man ebenso anspruchsvoll wie ehrlich und bescheiden: Der interne Wandler des EX wird nicht als bestmögliche Option beschrieben. Vielmehr wird zur Steigerung der Klangqualität ein externer Wandler durchaus empfohlen. Das senkte bei mir die Erwartungshaltung bezüglich des musikalischen Vermögens der internen Lösung – und ich erlebte eine Überraschung.

Der abgeschirmte R-Kern-Transformator ist ein wichtiger Bestandteil in musikalischer Hinsicht
Der abgeschirmte R-Kern-Transformator ist ein wichtiger Bestandteil in musikalischer Hinsicht


  • ramar Schallplattenbürste & Resonanzkontrollkonzept JEWEL

    ramar aus Berlin bringt frischen Wind in die Welt des High-End-Zubehörs: kompromisslos gestaltet, funktional durchdacht – eine Entdeckung, die audiophiles Zubehör zu einem echten Erlebnis werden lässt. Manchmal beginnt eine Geschichte aus einer Kombination von Leidenschaft und Frust – so auch im Fall von Rangel Vasev, dem Gründer und Kopf von ramar. Auf der Suche nach einer Plattenbürste fand er nichts, was sowohl qualitativ als auch optisch seine Erwartungen erfüllte. Auch der Besuch von Messen…
    15.08.2025
  • Luxsin X9

    Die intensive Bemühung um besten Klang aus digitalen Wiedergabeketten und die Beschäftigung mit Servern, DACs, Switches, Kabeln und Filtern haben ihre Spuren hinterlassen: Vor Jahren hätte ich eine Kopfhörerverstärker/DAC-Kombination wie den X9, der eingespeiste analoge Signale digitalisiert, einem Kollegen zugeschanzt. Jetzt finde ich ihn spannend. Dafür gibt es nicht nur einen Grund: Zum einen haben die inzwischen ausgesprochen positiven Erfahrungen mit digitalen Quellen – wie oben angedeutet – die alten Ressentiments eines Analogfans fast gänzlich…
    12.08.2025
  • The Chord Company PhonoARAY

    Beim Test der GroundARAYs der Chord Company fand ich es recht unerfreulich, dass keine genauen Informationen zur Funktionsweise dieser Art von Abschlusssteckern für freie Ein- und Ausgänge zu bekommen waren. Klanglich überzeugten sie mich aber derart, dass ich einige davon für die Kette im Wohnzimmer erstand. Nun präsentiert Chord das PhonoARAY. Auch wenn der Name es nicht auf der ersten Blick erkennen lässt, geht es beim PhonoARAY wirklich um den Ground, also die Erdung des…
    08.08.2025
  • PS Audio PMG Signature Vorverstärker

    Der PMG Signature Vorverstärker von PS Audio ist nach seiner internationalen Premiere Anfang dieses Jahres nun auch offiziell auf dem deutschen Markt erhältlich. Wir haben vom deutschen Vertrieb eines der ersten Exemplare für einen ausführlichen Test erhalten. Der PMG Vorverstärker ist Teil der brandneuen PMG Signature Serie, die die langjährige PerfectWave-Reihe ersetzen soll und neben dem Vorverstärker aus einem DAC, einem SACD-Transport und einem Phono-Vorverstärker besteht. Dass die neue Serie mit dem Vorverstärker eröffnet wird…
    05.08.2025
  • Stenheim Alumine FIVE SX

    Long-time Hifistatement readers may remember that the Alumine FIVE was already a topic here eight years ago. During this time, Jean-Pascal Panchard and his team have continuously developed the FIVE, as evidenced by the SE, SX, and LE model variants. A little spoiler on the side: for me, the SX now plays in a much higher league. At that time, both the significantly more expensive Kawero! Classic and the LumenWhite DiamondLight competed against the FIVE…
    01.08.2025
  • Zavfino Goldrush und Midas

    Es gibt keine Kabelgattung, die in hifistatement.net seltener getestet wurde als Tonarmkabel. Das mag daran liegen, dass einige Arme bis zu den Anschlusssteckern hin durchgängig verkabelt sind, einige für Kabel mit Cinch- oder XLR-Steckern und andere für solche mit DIN- respektive SME-Stecker ausgelegt sind. Doch nun geht es um Zavfinos Topmodelle. Will Tremblet ist der Gründer und Inhaber von Zavfino. Falls Ihnen der Name bekannt vorkommt, könnte es daran liegen, dass ich Ihnen den Herrn…
    29.07.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.