tests/20-01-07_sforzato
 

Sforzato DSP-010EX und PMC-010EX

07.01.2020 // Roland Dietl

Interessant hat sich dann im weiteren Verlauf der Vergleich zwischen LAN und USB gestaltet. Ich weiß ja nicht, wo die oft anzutreffende Meinung herkommt, die einer Verbindung über das heimische LAN-Netzwerk pauschal eine höhere Qualität nachsagt als einer USB-Verbindung. Es sollte uns klar sein, dass hier in erster Linie unterschiedliche Konzepte verglichen werden und nicht unterschiedliche Verbindungsarten. Im ersten Fall (LAN/UPnP) kommt es zur Trennung zwischen Server (Fidata) und Renderer (Sforzato). Hier sind also zwei Computer im Spiel, was Vorteile im Hinblick auf die Lastverteilung haben kann, aber nicht muss. Im zweiten Fall (USB) laufen Server und Renderer auf einem gemeinsamen Computer, nämlich dem Fidata. Und tatsächlich kann der Sforzato als UPnP-basierten Netzwerkspieler gegenüber USB punkten.

Das imposante Netzteil mit sieben Trafos, Gleichrichtung und gewaltigen Siebkapazitäten
Das imposante Netzteil mit sieben Trafos, Gleichrichtung und gewaltigen Siebkapazitäten

Emi Fujita erklingt bei „The Rose“ aus dem Sampler Best Audiophile Voices V einfach natürlicher und die begleitende Gitarre erscheint nachdrücklicher als wirklicher Partner in ihrer Rolle für die Dramatik des Songs. Bei „Ida Y Vueta“ mit Gino D‘ Auri (FIM Supersounds!) haben die Instrumente mehr Substanz, wirken runder und farbiger. Also ein klares Ergebnis? Ja und nein, denn wenn wir für „gleiche Verhältnisse“ sorgen – immerhin läuft die LAN-Verbindung über den SOtM-Switch mit externer Master-Clock – und auf der USB-Strecke das USB-Hub tX-USBultra von SOtM einschleifen und ebenfalls von der Master-Clock den Takt beziehen lassen, dann ist das Ergebnis nicht mehr eindeutig. Es bleibt zwar dabei, dass die LAN-Variante ein Quäntchen runder klingt, aber über USB hört es sich einen Tick frischer, dynamischer und anspringender an. Insgesamt also wieder eher eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Perfekt wäre natürlich, wenn man das Beste aus beiden Welten vereinen könnte. Und genau das geht, wenn Diretta ins Spiel kommt. Konzeptionsmäßig entspricht Diretta sogar eher der USB-Verbindung, da auch hier Server und Renderer auf dem Fidata laufen, nur die Verbindung zum Sforzato erfolgt über LAN und das spezielle Diretta-Protokoll. Bei „Ida Y Vueta“ führt das dann zu einer perfekten Symbiose: Die Flamenco-Gitarre erklingt jetzt perfekt geschmeidig und mit Volumen und trotzdem kommen die Saiten-Anschläge noch präziser und dynamischer. Auch die Substanz und Farbe der übrigen Instrumente begeistert. Beeindruckend sind die Kleinigkeiten, wie das Knarzen des Cellos oder die Percussion-Effekte durch Schläge auf die Korpusse der Instrumente. Einfach großartig! Wer das Beste aus dem Sforzato herausholen will, kommt meiner Meinung nach derzeit nicht an Diretta und damit an dem Fidata als Zuspieler vorbei.

STATEMENT

Der Sforzato DAC ist eine phantastische Musikmaschine: Selten – oder vielleicht sogar noch nie – habe ich einen derartig perfekten musikalischen Fluss aus einer digitalen Quelle gehört. Mir graut bereits jetzt davor, wenn der Sforzato in den nächsten Tagen zurück an den Vertrieb geht.
Gehört mit
Computer Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil, Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 Pro und Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil
Software JRiver Media Center 24, JPLAY 6.2, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server
Server Fidata HFAS1-XS20U
LAN Switch SOtM sNH-10G i
10-MHz-Clock SOtM SCLK-OCX10
USB SOtM USB Hub tX-USBultra
Vorstufe Erno Borbely , Omtec Anturion
Endstufe Omtec CA 25
Lautsprecher Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1
Kabel und Zubehör Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000
Herstellerangaben
Sforzato DSP-010EX Netzwerk-Player / DAC
Audioformate AIFF, WAV, FLAC, ALAC (352.8 kHz, 384 kHz nur AIFF und WAV), DSF, DFF
Abtastraten PCM-Formate 44.1 kHz – 384 kHz in 16-32 bit
Abtastraten DSD-Formate DSD 64, DSD 128 und DSD 256 (2.8 MHz, 5.6 MHz, 11.2MHz)
Streaming-Protokolle UPnP/DLNA, OpenHome, RoonReady
Digital-Eingänge 1 x Ethernet RJ45, 1 x USB
Master-Clock Eingang BNC 50 Ω, 10 MHz
Analog-Line-Ausgänge 1 Paar RCA (unsymmetrisch), 1 Paar XLR (symmetrisch), 2 Vrms
Abmessungen (BxTxH) 390 x 327 x 85 mm (Hauptgerät), 390 x 398 x 106 mm (Netzteil)
Preis 20.000 Euro
Herstellerangaben
Sforzato PMC-010EX Externe Master-Clock
Frequenz und Wellenform 10MHz Sinuswelle
Ausgang 1 x BNC 50Ω
Ausgangspegel 13 dBm
Abmessungen (BxTxH) 390 x 327 x 101 mm
Preis 13.000 Euro

Hersteller
SFORZATO Corp.
Anschrift 863-20 Arai Hino-shi, Tokyo
Japan
Web www.sfz.co.jp

Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
Anschrift Villa Belvedere
Wallufer Straße 2
D-65343 Eltville am Rhein
Telefon +49 6123 9258956
E-Mail info@audiotra.de
Web www.audiotra.de


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