Das ThunderBird aus der Mythical-Creatures-Serie habe ich Ihnen schon vorgestellt und auch verraten, dass die beiden anderen dazugehörenden Mythischen Wesen sich ebenfalls im Hörraum tummeln. Die spezielle Technologie der Kabel ist bereits abgehandelt. Da sollte der Bericht über das FireBird eine völlig unbeschwerte Angelegenheit sein. Eigentlich.
Bei der Beschäftigung mit den USB-, Firewire- und Ethernet-Kabeln hatte es sich gezeigt, dass es bei Audioquest völlig ungefährlich ist, sich mit einer Gruppe von Kabeln unterschiedlicher Qualitätsklassen zu beschäftigen: Analog zum Preis bekommt man nicht nur immer wertvollere Materialien, sondern auch bessere klangliche Ergebnisse. Kein Wunder also, dass ich spontan zustimmte, als Robert Hay, Audioquests Marketing Direktor für Europa, vorschlug, sich das Trio der Mythical Creatures einmal zu Gemüte zu führen. Da mich Garth Powells Netzaufbereiter und -kabel mit ihrer ZERO- und Ground-Noise-Dissipation-Technologie – und vor allem der der Dynamik außerordentlich zuträglichen Power-Corretion-Schaltung – bis heute begeistern, war ich natürlich gespannt, was die Übertragung einiger seiner Entwicklungen auf Lautsprecherkabel bewirken würde.
Ich gebe gerne zu, dass es mir ausgesprochen verlockend erschien, sich nur einmal ausführlich mit der Technologie der Kabel auseinandersetzen zu müssen, dabei aber die drei besten Kabelmodelle von Audioquest hören zu können. Von den FireBirds bestellte ich keine Bi-Wiring-Kombination mit nur einem Pärchen Anschluss-Kabel auf der Verstärkerseite, sondern jeweils ein BASS- und ein ZERO-Kabel. Der Gedanke dahinter: So ließe sich einfach herausbekommen, ob es vielleicht sinnvoller ist, eine Bi-Wiring-Lösung des Thunderbird oder ein ZERO der darüber angesiedelten FireBird-Serie zu wählen. Da Robert Hay auch noch anbot, vom Top-Kabel, dem Dragon, neben der Bi-Wiring-Kombination auch noch ein ZERO mitzuschicken, schien mir auch ein Vergleich FireBird-Bi-Wiring zu Dragon-Zero eine gute Idee zu sein. Das kommt davon, wenn man nicht früh genug die Preislisten studiert. Ich hatte vermutet, dass sich ein Zero der höheren Qualitätsstufe in etwa in der Preisregion des Bi-Wiring-Modells des direkt darunter angesiedelten Kabels bewegt. Aber weit fehlt: Liegt das Pärchen Drei-Meter-Bi-Wiring-Kabel beim ThunderBird knapp unter 10.000 Euro, steht ein FireBird-Zero bereits mit fast dem Doppelten in der Preisliste. Und wenn ich den Preis eines Dragon – 34.000 Euro für das Zero, 25.900 Euro für das BASS – verrate, dürfte ich damit wieder eine Diskussion darüber entfachen, ob ein Kabel dieses Kalibers im Umfeld meiner Kette sinnvoll sein kann: Ist es nicht wirklich. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass ich maximal die Zwei-Meter-Variante bräuchte, die mit fast 10.000 Euro weniger in der Preisliste steht. Aber wenn Sie fragen, ob es mich reizt, solche Pretiosen in meiner Kette zu hören, muss ich ehrlich bekennen: ja!
Doch erst einmal zurück zum FireBird: Das Vollbereichs Kabel ZERO unterscheidet sich vom günstigeren ThunderBird nicht nur durch das Material: Die Hälfte der Leiter besteht hier aus Silber, das bei Audioquest unter „Solid Perfect Surface Silver“ firmiert, die andere Hälfte aus „Perfect Surface Copper+“, also Kupfer mit feinstens polierter Oberfläche. Zudem besitzt das FireBird „Sonic Signature Conductors“, einen Mix aus Leitern verschiedener Materialien und Querschnitte, die die gewünschte klangliche Struktur sicherstellen sollen. Die vier Kupferleiter des ThunderBird hingegen bestehen aus vier Kupferleitern gleichen Querschnitts. Eine Kombination verschiedener Querschnitte und Materialien – Perfect Surface Copper und Long Grain Copper – gab es hingegen schon beim ThunderBird-BASS-Kabel. Beim FireBird-Bass sind es beim Plus-Kabel drei Kupfer- und ein Silber-Leiter. Das Minus-Kabel weist exakt die doppelte Menge an Leitern auf, von der die eine Hälfte aber nur mit den Anschlüssen am Verstärker verbunden ist. Sie hat keinen Anteil an der Übertragung des Musiksignals, sondern dient nur der Rauschableitung. Nähere Erläuterungen und einige Skizzen finden Sie in Garth Powells White Paper, von dem ich Ihnen auch eine Übersetzung ins Deutsche anbieten kann.
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