Auch wenn dies bereits der fünfte Artikel ist, der Erzeugnisse von WestminsterLab zum Gegenstand hat, ist es der erste, in dem es um ein Kabel geht – und was für eins: ein Gleichstromkabel für die Verbindung von Netzteil zum Hauptgerät eines einzigen Herstellers: Lumin. Noch dazu ist das Kabel in Relation zu den Geräten recht kostspielig.
Ich gebe gerne zu, dass ich von allein niemals auf die Idee gekommen wäre, mich mit WestminsterLabs Lumin Power X1 DC Cable zu beschäftigen. Aber nachdem mich der Network Transport Lumin U2x nachhaltig beeindruckt hatte, schickte mir Krey Baumgartl vom deutschen WestminsterLab- und Lumin-Vertrieb IAD ein Päckchen mit dem X1 DC Cable. Auf Nachfrage erklärte er, dass dieses den Klang noch einmal ein gutes Stück verbessern sollte. Kein Wunder, denn Angus Leung ist nicht nur der Inhaber von WestminsterLab, sondern auch als Global Sales and Marketing Manager für Lumin tätig. Er kennt die Vorteile seiner Kabel ebenso gut wie die Eigenschaften der Lumin Elektronik. Gleich nach der Firmengründung von WestminsterLab im Jahr 2007 war ein USB-Kabel für Audioanwendungen das erste Produkt des Unternehmens. Elektronik tauchte erst ab 2016 im Firmenportfolio auf.
Da bei Hifistatement – wie gesagt – bisher noch kein WestminsterLab-Kabel besprochen wurde, möchte ich zumindest kurz darstellen, wodurch sie sich auszeichnen – auch wenn Angus Leung natürlich ein berechtigtes Interesse hat, seine Entwicklung vor Nachahmern zu schützen. Er gibt lediglich preis, dass er nach intensiver Forschungsarbeit reine Kupfer- oder Silberleiter für ungeeignet hält und daher eine eigene Metalllegierung entwickelt habe, verschweigt aber leider, welche leitenden Metalle dafür verwendet werden. Aus seiner sogenannten Autria-Legierung werde im Strangpressverfahren ein gleichförmiger, monokristalliner Leiter hergestellt, dessen Eigenschaften durch eine aufwendige Wärme- und Kryo-Behandlung so optimiert würden, dass er frei von klanglichen Materialsignaturen sei. Die Oberflächen würden von Hand poliert, bis sie eine Hochglanzoberfläche bekämen. Zum Schutz vor Oxidation erhalte jeder einzelne Leiter eine Beschichtung auf Epoxid-Basis. Schließlich würde der Leiter von Hand vorsichtig in ein PTEF-Rohr geschoben, was die kapazitiven Eigenschaften verbessere.
Übersprechen sowie Hochfrequenz-und elektromagnetischen Einstreuungen begegne WestminsterLab durch das Verdrillen der Leiter, auch wenn man sich bewusst sei, dass dadurch die Kapazität und die Induktivität ansteige. Das gelte auch für den Widerstand, da durch das Verdrillen längere Leiter notwendig seien. Als nächstes habe man entscheiden müssen, wie stark oder in welchem Winkel die Leiter verdrillt würden. Einerseits müsse der Winkel ausreichend sein, um Interferenzen zu reduzieren, andererseits erzeuge ein großer Winkel eine größere Kapazität. Da sei nur schwer ein Kompromiss zu finden. Hinzu komme, dass ein einzelner Winkel eine Resonanz bei einer entsprechenden Frequenz zur Folge habe, was Musiksignalen alles andere als zuträglich sei. Nach einer Reihe von Experimenten sei man zu dem Schluss gekommen, dass das Verdrillen mit variablen Winkeln die Ideallösung sei. Deshalb habe man die Vari-Twist-Technologie entwickelt, bei der die Signalpaare im gesamten Kabel in unterschiedlichen Winkeln verdrillt würden. Dadurch änderten sich die Verhältnisse zwischen den Signalpaaren ständig, was die Resonanz bei einer bestimmten Frequenz und gleichzeitig Störungen und Magnetfelder minimiere. Daraus resultiere, dass alle WesminsterLab-Kabel aufgrund verschiedener Längen ihre eigene, maßgeschneiderte Struktur besäßen, um über das gesamte Audioband perfekt zu funktionieren. Die Herstellung sei daher ein sehr arbeitsintensiver Prozess.
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