tests/25-07-04_westminsterlab
 

WestminsterLab Lumin Power X1 DC Cable

04.07.2025 // Dirk Sommer

Auch wenn dies bereits der fünfte Artikel ist, der Erzeugnisse von WestminsterLab zum Gegenstand hat, ist es der erste, in dem es um ein Kabel geht – und was für eins: ein Gleichstromkabel für die Verbindung von Netzteil zum Hauptgerät eines einzigen Herstellers: Lumin. Noch dazu ist das Kabel in Relation zu den Geräten recht kostspielig.

Ich gebe gerne zu, dass ich von allein niemals auf die Idee gekommen wäre, mich mit WestminsterLabs Lumin Power X1 DC Cable zu beschäftigen. Aber nachdem mich der Network Transport Lumin U2x nachhaltig beeindruckt hatte, schickte mir Krey Baumgartl vom deutschen WestminsterLab- und Lumin-Vertrieb IAD ein Päckchen mit dem X1 DC Cable. Auf Nachfrage erklärte er, dass dieses den Klang noch einmal ein gutes Stück verbessern sollte. Kein Wunder, denn Angus Leung ist nicht nur der Inhaber von WestminsterLab, sondern auch als Global Sales and Marketing Manager für Lumin tätig. Er kennt die Vorteile seiner Kabel ebenso gut wie die Eigenschaften der Lumin Elektronik. Gleich nach der Firmengründung von WestminsterLab im Jahr 2007 war ein USB-Kabel für Audioanwendungen das erste Produkt des Unternehmens. Elektronik tauchte erst ab 2016 im Firmenportfolio auf.

Das Lumin Power X1 DC Cable wurde mit hochwertigen Steckern konfektioniert
Das Lumin Power X1 DC Cable wurde mit hochwertigen Steckern konfektioniert

Da bei Hifistatement – wie gesagt – bisher noch kein WestminsterLab-Kabel besprochen wurde, möchte ich zumindest kurz darstellen, wodurch sie sich auszeichnen – auch wenn Angus Leung natürlich ein berechtigtes Interesse hat, seine Entwicklung vor Nachahmern zu schützen. Er gibt lediglich preis, dass er nach intensiver Forschungsarbeit reine Kupfer- oder Silberleiter für ungeeignet hält und daher eine eigene Metalllegierung entwickelt habe, verschweigt aber leider, welche leitenden Metalle dafür verwendet werden. Aus seiner sogenannten Autria-Legierung werde im Strangpressverfahren ein gleichförmiger, monokristalliner Leiter hergestellt, dessen Eigenschaften durch eine aufwendige Wärme- und Kryo-Behandlung so optimiert würden, dass er frei von klanglichen Materialsignaturen sei. Die Oberflächen würden von Hand poliert, bis sie eine Hochglanzoberfläche bekämen. Zum Schutz vor Oxidation erhalte jeder einzelne Leiter eine Beschichtung auf Epoxid-Basis. Schließlich würde der Leiter von Hand vorsichtig in ein PTEF-Rohr geschoben, was die kapazitiven Eigenschaften verbessere.

Übersprechen sowie Hochfrequenz-und elektromagnetischen Einstreuungen begegne WestminsterLab durch das Verdrillen der Leiter, auch wenn man sich bewusst sei, dass dadurch die Kapazität und die Induktivität ansteige. Das gelte auch für den Widerstand, da durch das Verdrillen längere Leiter notwendig seien. Als nächstes habe man entscheiden müssen, wie stark oder in welchem Winkel die Leiter verdrillt würden. Einerseits müsse der Winkel ausreichend sein, um Interferenzen zu reduzieren, andererseits erzeuge ein großer Winkel eine größere Kapazität. Da sei nur schwer ein Kompromiss zu finden. Hinzu komme, dass ein einzelner Winkel eine Resonanz bei einer entsprechenden Frequenz zur Folge habe, was Musiksignalen alles andere als zuträglich sei. Nach einer Reihe von Experimenten sei man zu dem Schluss gekommen, dass das Verdrillen mit variablen Winkeln die Ideallösung sei. Deshalb habe man die Vari-Twist-Technologie entwickelt, bei der die Signalpaare im gesamten Kabel in unterschiedlichen Winkeln verdrillt würden. Dadurch änderten sich die Verhältnisse zwischen den Signalpaaren ständig, was die Resonanz bei einer bestimmten Frequenz und gleichzeitig Störungen und Magnetfelder minimiere. Daraus resultiere, dass alle WesminsterLab-Kabel aufgrund verschiedener Längen ihre eigene, maßgeschneiderte Struktur besäßen, um über das gesamte Audioband perfekt zu funktionieren. Die Herstellung sei daher ein sehr arbeitsintensiver Prozess.


  • Acapella Harlekin 2

    Es ist zwar schon fast nicht mehr wahr, solange ist es her, aber ich war mal treuer Audio-Forum-Kunde und lange Jahre Besitzer zweier ATR Monitor, bevor die Kreationen von Alfred Rudolph unter dem Namen Acapella angeboten wurden. Nun stehen wieder Zwei-Weg-Lautsprecher aus der Duisburger Manufaktur im Wohnzimmer und machen richtig Spaß. Dass ich damals in eine gewisse ATR/Acapella-Abhängigkeit geriet, hatte mit dem ausgeklügelten Aufsteigerkonzept von Hermann Winters und Alfred Rudolph zu tun. Wie ich schon…
    21.10.2025
  • Bladelius Oden Class-A II

    Bladelius wurde 1997 in Alingsås, Schweden, gegründet und ist Teil der Bladelius Design Group. Der Gründer ist Michael Bladelius, einer der renommiertesten Designer in der Welt der Audiotechnik. Wir testen seinen neuesten Vollverstärker, den Odfen Class-A II. Dies ist seine Weltpremiere. Es ist wie ein Mantra, in jedem Artikel über Bladelius wiederholt, aber es führt kein Weg daran vorbei: Michael Bladelius ist eine der interessantesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Audioindustrie. Wie wir in unserem Test der…
    14.10.2025
  • Ortofon MC X40

    Nach dem jüngsten Test des günstigsten MC-Tonabnehmers X10 aus Ortofons Einstiegsserie „X“ greifen wir nun ganz oben ins Regal und holen uns den X40 heraus. Dieser wartet unter anderem mit Bor-Nadelträger und einer Nadel mit Shibata-Schliff auf. Wir klären, ob und wie sich dieser technische Mehraufwand klanglich bezahlt macht. Bereits das Ortofon MC X10 hat mich durch seine ganzheitliche musikalische Abbildung und seinen lebendigen, riesigen Spaßfaktor stark beeindruckt, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des für…
    07.10.2025
  • SV-Audio by Storgaard & Vestskov Frida

    The Frida from SV-Audio by Storgaard & Vestskov had already astonished me at the 2024 Hamburg HiFi Days to such an extent that I lingered in the Danes’ room for a long time, listening intently to their presentation. This loudspeaker so clearly defied its physical size that it was impossible not to be captivated. Now, this precious creation from Bornholm has finally found its way into my home. For seasoned hi-fi veterans like myself, moments…
    02.10.2025
  • Lu Kang Audio Spoey 200

    Das erste Mal sind mir die Lautsprecher von Lu Kang Audio in einer sehr guten Vorführung auf der High End 2023 aufgefallen. Zu dem Zeitpunkt waren sie auf dem deutschen Markt noch überhaupt nicht erhältlich. Durch die Aufnahme in das Portfolio des Vertriebs audioware aus Österreich hat sich das jetzt europaweit geändert. Für den Test der Spoey 200 habe ich mir die Zeit genommen, Firmeninhaber Cheng-Chien „Rox“ Shih und die Marke Lu Kang in Ruhe…
    30.09.2025
  • exD konNET-k und konNET-o

    exD ist eine Marke aus Hongkong, von der Sie vielleicht zum ersten Mal hören. Der Hersteller hat kürzlich die Netzwerk-Switches konNET-k und konNET-o vorgestellt, die speziell für den Einsatz in hochwertigen Audio-Setups entwickelt worden sein sollen. exD hat ganz offensichtlich eine Passion für eigenwillige Typografie bei Marken- und Produktnamen, aber auch dafür, die klangliche Qualität der digitalen Audiowiedergabe bereits an der Quelle zu optimieren. Der Designer hinter der Marke ist Albert Leung und er hat…
    16.09.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.