tests/20-12-14_mutec
 
Test.
Deutsch English|

MUTEC REF10 SE120

14.12.2020 // Roland Dietl

Das Herz des REF10 SE120: der super rauscharme, handgefertigte und einzeln selektierte, ofen-kontrollierte Quarzoszillator
Das Herz des REF10 SE120: der super rauscharme, handgefertigte und einzeln selektierte, ofen-kontrollierte Quarzoszillator

Erster Durchgang: Ich höre mich wieder in den REF10 ein, wobei ich zuvor noch einmal nachgelesen habe, mit welchen Musikstücken ich im seinerzeitigen Test gehört hatte. Es ist, wie wenn man einen guten alten Bekannten wieder trifft. Sofort ist wieder dieses außergewöhnliche Klangerlebnis da: samtig, transparent und immer hoch musikalisch. Bei „Galicia Flamenco“ mit Gino D‘ Auri (Flamenco Passion - FIM XRCD) gewinnen die Instrumente wieder an Substanz und wirken wesentlich farbiger. Im ersten Satz aus dem „Divertimento K. 136“ von Mozart mit der Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marinner (Decca Legacy Volume Four - FIM UHD) haben die Streicher wieder diese faszinierende Samtigkeit. Gerade bei dieser Aufnahme kann der Klang der Streicher in bestimmten Anlagenkonstellationen schnell recht anstrengend werden - doch davon ist mit dem REF10 keine Spur zu hören, trotz subjektiv gefühlter höherer Intensität der musikalischen Darbietung.

Zweiter Durchgang: Ich bin so ganz und gar nicht auf das vorbereitet, was mich nach dem erstmaligen Umstecken auf den REF 10 SE120 erwartet. Beginnen wir mit dem für das musikalische Gesamterlebnis so wichtigen Mitteltonbereich. Der Zugewinn hier ist mit dem REF10 SE120 sensationell. Bei dem soeben gehörten Titel „Galicia Flamenco“ klingen die Instrumente plötzlich noch einmal wesentlich runder und werden damit geradezu greifbar. Hart angeschlagene Gitarrenseiten knallen nun nicht mehr nur, sondern die dahinter stehenden feinsten Unterschiede in der Artikulation werden hörbar. Im „Klavierkonzert in A-Moll“ von Edvard Grieg mit Radu Lupu als Solisten (Grieg: Piano Concerto In A Minor - Radu Lupo/London Symphony Orchestra/André Previn - Decca Legacy Volume One - FIM UHD 89) steckt jetzt jeder Klavieranschlag voller Mikro-Dynamik und wirkt geradezu nachgeschärft. Es ist jederzeit klar, ob eine Taste gefühlvoll weich gedrückt oder in Staccato-Passagen die Finger schnell von den Tasten abgestoßen werden. Alle Instrumente klingen insgesamt ausgefeilter, dreidimensionaler und damit letztendlich irgendwie „echter“. Dieser Effekt setzt sich in den Tiefen und Höhen ohne Bruch fort. So klingen in den Streichersonaten von G.A. Rossini für zwei Violinen, Cello und Kontrabass (Rossini: 5 Sonate a Quattro - Salvatore Accardo - LIM UHD 049) die Streicher bis in die höchsten Tonlagen immer samtig und geschmeidig wie aus einem Guss über den gesamten Tonbereich.

Das Messprotokoll zeigt den exzellenten Verlauf des Phasenrauschens des REF 10 SE120
Das Messprotokoll zeigt den exzellenten Verlauf des Phasenrauschens des REF 10 SE120

Gleichzeitig entsteht um die einzelnen Instrumente im Orchester eine auffallende Luftigkeit. In einem Stück wie „España“ von Emmanuel Chabrier (Chabrier: España - London Symphony Orchestra/Ataulfo Argenta - Decca Legacy Volume Two - FIM UHD 90), das von der reichhaltigen und zugleich feinsinnigen Instrumentalisierung und Rhythmik lebt, wird es damit möglich, kleinste musikalische Nebenlinien zu erkennen, die ganz offensichtlich zuvor verdeckt wurden. Gerade weil die einzelnen Instrumente nun wesentlich klarer im Orchester platziert und präziser im Raum gestaffelt sind, verbessert sich der räumliche Eindruck erheblich. Der Zugewinn liegt dabei gar nicht so sehr in der absoluten Tiefe, wie vielmehr in der gefühlten Realität. Es besteht für mich kein Zweifel: Der REF10 SE120 ist dem REF10 in allen Belangen überlegen. Es bedarf noch nicht einmal großer Anstrengung, das zu hören, so klar und eindeutig sind die Unterschiede zwischen beiden Geräten. Sie werden es nicht glauben: ich habe kein einziges Mal mehr zurück auf den REF 10 gewechselt!


  • Raidho X2.6 Standlautsprecher

    Mit Lautsprechern von Raidho haben wir uns bei Hifistatement schon öfter beschäftigt. Im Fokus standen dabei die Kompaktlautsprecher TD1.2 aus der TD-Serie sowie X1t und X1.6. aus der X-Serie. Diesmal haben wir den Standlautsprecher X2.6 zu Gast, das aktuell größte Modell der X-Serie. Raidho verspricht, mit der X-Serie besonders viel Leistung – sprich Klangqualität – für den aufgerufenen Preis zu bieten. Wobei, „billige“ Lautsprecher – ganz gleich nach welchem Maßstab - hat Raidho noch nie…
    02.12.2025
  • Canor Virtus A3

    Zur diesjährigen HighEnd stellte Canor den Virtus A3 Hybrid-Vollverstärker vor. Der lockt mit einem integrierten Digital-Analog-Wandler und einer diskret aufgebauten Phono-Vorstufe für MM- und MC-Tonabnehmer. Sowohl seine Technik als auch die Ausstattung bieten Ungewöhnliches. Vor allem aber soll er klanglich beeindrucken. Das slowakische Entwickler-Team konnte mich bereits vor einem Jahr überzeugen: Der Vollverstärker Virtus I2 aus der Premium Line musizierte in meinem Hörraum wie keiner zuvor in dieser Preisklasse. Der war ein gestandener Röhren-Vollverstärker. Auch…
    28.11.2025
  • Dan D’Agostino Progression S350

    Dan D’Agostino ist eine Legende im Verstärkerbau. Er folgte wohl nie einer Mode, sondern vertraut bei allen Entwicklungen seinem Gehör und seiner Leidenschaft für den guten Klang. Mehr als 50 Jahre baut er nun schon Verstärker, immer mit dem Ziel, das „Wesen der Musik hörbar zu machen“. Erfüllt auch der S350 diese hoch gesteckten Ambitionen? Die Progression S350 ist die kleinste Stereoendstufe im Gesamtprogramm. Optisch trägt sie alle charakteristischen Merkmale einer echten D’Agostino. Angefangen mit…
    25.11.2025
  • iFi Silent Power USB iPurifier Pro & Pulsar USB

    Ohne iFis iDefender+ würde das PC-Audio-Setup in meinem Arbeitszimmer überhaupt nicht störungsfrei funktionieren. Dementsprechend ist es für mich eines der besten Tools im Bereich Computer-Audio. Der iPurifier Pro vereint seine Fähigkeiten mit denen eines iSilencer+ und noch mehr Features in einem Gehäuse. Außerdem teste ich das Pulsar USB-Kabel. iFi ist seit Jahren eine Konstante für hochqualitative Audio-Produkte zu fairen Preisen. Zuletzt wurde die Sparte für Stromversorgung, Kabel und Signal-Verbesserer unter SilentPower zusammengefasst. Noch bevor wir…
    21.11.2025
  • Eversolo T8

    Der Eversolo T8 ist als Streaming-Transport ein neuer Baustein einer Konzeption, die auf Trennung der digitalen Komponenten setzt. Dennoch ist er nicht allein für Perfektionisten konzipiert, sondern bietet sogar Einsteigern vielfältige und sinnvolle Möglichkeiten. Die bislang allerorts hochgelobten Eversolo Streamer besitzen integrierte Digital/Analog-Wandler, sind teils auch als Vorverstärker nutzbar oder wie der Eversolo Play sogar als all-in-one Streamer, DAC und Vollverstärker. Mit dem T8 eröffnet Eversolo auf den ersten Blick eine neue anspruchsvolle Produktreihe, in…
    18.11.2025
  • Chord Huei

    Auf kompromisslos Weise transferiert Chord Electronics sein digitales Know-how in die analoge Welt und präsentiert uns den kompakten Phono-Vorverstärker Huei. Das massive Aluminiumgehäuse beherbergt moderne SMD-Technik auf kleinstem Raum, womit die Briten den Beweis antreten wollen, dass Vinylgenuss kein großes Gehäuse braucht. Jetzt mal ehrlich, dieses ganze Hifi-Zeugs nimmt doch ohnehin schon genug Platz im Wohnzimmer ein und ich persönlich bin dankbar für jedes Gerät, dass ein wenig sparsamer mit dem auf dem Rack verfügbaren…
    11.11.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.