tests/21-05-07_adot
 
Test.
Deutsch English|

ADOT Audiophile Grade Optical Fibre Kit

07.05.2021 // Dirk Sommer

ADOT bietet drei verschiedene Kits an: Die günstigste Version MC01 ist mit einem Stecker-Schaltnetzteil erhältlich. Dieses beinträchtige zwar die Klangqualität des Medienkonverters und habe auch einen eher negativen Effekt auf den Rest der Anlage, dennoch überwögen insgesamt die klanglichen Vorteile durch die Lichtleiter-Übertragungsstrecke, so Alain Ainslie. Das MC02-Kit wird mit einem linearen Steckernetzteil geliefert, das kräftig genug ist, zwei Medienkonverter zu speisen. Die Drei H Vertriebs GmbH als deutscher ADOT- und SBooser-Importeur empfiehlt quasi als MC03 die Stromversorgung des Fibre Kit per SBooster. Das MC Accessory schließlich umfasst einen Medienkonverter ohne SFP-Module und Lichtwellenleiter, dafür aber mit einem Y-Kabel, das die Versorgung von zwei Medienkonvertern durch ein (Stecker-)Netzteil ermöglicht. Nicht allein das Y-Kabel ist ein Hinweis darauf, wo ADOT den Einsatzbereich des Fibre Kit sieht: Es soll nicht vorrangig dem verlustfreien Signaltransport über lange Strecken dienen, sondern die elektrische Lan-Verbindung unterbrechen und so als Filter für Jitter und hochfrequente Einstreuungen agieren.

Eine Besonderheit des ADOT-Medienkonverters im Vergleich mit allen in Hifistatement bisher vorgestellten ist die Möglichkeit, die Übertragungsrate von den üblichen ein Gigabit auf 100 Megabit pro Sekunde zu begrenzen. Auch im Melco-Switch S100 war die Übertragungsrate für vier der acht Lan-Anschlüsse auf 100 Megabit herabgesetzt. Dies soll einer der Hauptgründe dafür sein, dass die daran angeschlossenen Audiokomponenten so hervorragend klingen. Beim ADOT-Medienkonverter können diese Einstellung mit DIP-Schaltern vorgenommen werden. Um erste Erfahrungen mit dem Medienkonverter zu sammeln, habe ich die vier Schalter so eingestellt, wie es der Hersteller für den audiophilen Betrieb empfiehlt.

Die beigepackten SFP-Module konnte ich wegen des langen, zwischen meinem Router und Switch verlegten Duplex-Singlemode-Lichtwellenleiters mit einer Wellenlänge von 1310 Nanometer nicht verwenden, sie sind ja für Duplex-Multimode-Lichtleiter mit 850 Nanometern ausgelegt. Daher bleibe ich bei meinen Finisar-Modulen. Wie beruhigend, dass Alain Ainslie schon erwähnt hat, dass Singlemode-SFPs für ADOT-Medienkonverter ein willkommenes Upgrade sein können. Für eine erste Funktionsüberprüfung setze ich den ADOT an die Stelle des 10Gtec-Medienkonverters in der Nähe des Ansuz-PowerSwitches. Dort sind die beiden Kästchen deutlich leichter zugänglich als der Konverter in der Nähe des Routers. Mein 10Gtec wird von einem Fünf-Volt-SBooster gespeist, der ADOT muss sich vorerst mit seinem linearen Steckernetzteil begnügen: Und das scheint man dem fabrikneuen Medienkonverter auch anzuhören. Er spielt zwar ein wenig runder und, ja, auch einschmeichelnder als der 10Gtec, lässt aber ein wenig Offenheit und Raumtiefe vermissen. Aber die könnte das größere Netzteil ja noch bringen.

Mit diesen Schaltern lässt sich der Medienkonverter konfigurieren
Mit diesen Schaltern lässt sich der Medienkonverter konfigurieren

Bevor ich zum SBooster wechsle, vergehen aber noch ein, zwei Stunden mit intensivem Schreiben – und einer Teepause. Danach höre ich noch einmal den 10Gtec mit Schostakowitsch Symphonie Nr. 15 und mache dann mit dem ADOT weiter. Obwohl der seine Energie noch immer von Steckernetzteil bezieht, unterscheidet er sich in puncto Luftigkeit und dreidimensionaler Darstellung so gut wie nicht mehr vom 10Gtec samt SBooster. Die 120 Minuten Aufwärmzeit haben ihm hörbar gut getan. Eigentlich möchte ich Einspieleffekte bei Produkten, die man auch zur Computer-Peripherie rechnen kann, nicht wahr haben. Dennoch sind sie hier unüberhörbar. Schon mit dem serienmäßigen Steckernetzteil gefällt mir der ADOT wegen seiner größeren Geschmeidigkeit im Hochtonbereich ein wenig besser als meine bisher bewährte Kombination. Wenn der Medienkonverter aus dem Fibre Kit dann auch vom SBooster gespeist wird, suggeriert er eine noch ein Stücken größere, imaginäre Bühne als der 10Gtek, erweist sich als noch eine Spur spielfreudiger und dynamischer: exzellent!


  • Canor Virtus A3

    Zur diesjährigen HighEnd stellte Canor den Virtus A3 Hybrid-Vollverstärker vor. Der lockt mit einem integrierten Digital-Analog-Wandler und einer diskret aufgebauten Phono-Vorstufe für MM- und MC-Tonabnehmer. Sowohl seine Technik als auch die Ausstattung bieten Ungewöhnliches. Vor allem aber soll er klanglich beeindrucken. Das slowakische Entwickler-Team konnte mich bereits vor einem Jahr überzeugen: Der Vollverstärker Virtus I2 aus der Premium Line musizierte in meinem Hörraum wie keiner zuvor in dieser Preisklasse. Der war ein gestandener Röhren-Vollverstärker. Auch…
    28.11.2025
  • Dan D’Agostino Progression S350

    Dan D’Agostino ist eine Legende im Verstärkerbau. Er folgte wohl nie einer Mode, sondern vertraut bei allen Entwicklungen seinem Gehör und seiner Leidenschaft für den guten Klang. Mehr als 50 Jahre baut er nun schon Verstärker, immer mit dem Ziel, das „Wesen der Musik hörbar zu machen“. Erfüllt auch der S350 diese hoch gesteckten Ambitionen? Die Progression S350 ist die kleinste Stereoendstufe im Gesamtprogramm. Optisch trägt sie alle charakteristischen Merkmale einer echten D’Agostino. Angefangen mit…
    25.11.2025
  • iFi Silent Power USB iPurifier Pro & Pulsar USB

    Ohne iFis iDefender+ würde das PC-Audio-Setup in meinem Arbeitszimmer überhaupt nicht störungsfrei funktionieren. Dementsprechend ist es für mich eines der besten Tools im Bereich Computer-Audio. Der iPurifier Pro vereint seine Fähigkeiten mit denen eines iSilencer+ und noch mehr Features in einem Gehäuse. Außerdem teste ich das Pulsar USB-Kabel. iFi ist seit Jahren eine Konstante für hochqualitative Audio-Produkte zu fairen Preisen. Zuletzt wurde die Sparte für Stromversorgung, Kabel und Signal-Verbesserer unter SilentPower zusammengefasst. Noch bevor wir…
    21.11.2025
  • Eversolo T8

    Der Eversolo T8 ist als Streaming-Transport ein neuer Baustein einer Konzeption, die auf Trennung der digitalen Komponenten setzt. Dennoch ist er nicht allein für Perfektionisten konzipiert, sondern bietet sogar Einsteigern vielfältige und sinnvolle Möglichkeiten. Die bislang allerorts hochgelobten Eversolo Streamer besitzen integrierte Digital/Analog-Wandler, sind teils auch als Vorverstärker nutzbar oder wie der Eversolo Play sogar als all-in-one Streamer, DAC und Vollverstärker. Mit dem T8 eröffnet Eversolo auf den ersten Blick eine neue anspruchsvolle Produktreihe, in…
    18.11.2025
  • Chord Huei

    Auf kompromisslos Weise transferiert Chord Electronics sein digitales Know-how in die analoge Welt und präsentiert uns den kompakten Phono-Vorverstärker Huei. Das massive Aluminiumgehäuse beherbergt moderne SMD-Technik auf kleinstem Raum, womit die Briten den Beweis antreten wollen, dass Vinylgenuss kein großes Gehäuse braucht. Jetzt mal ehrlich, dieses ganze Hifi-Zeugs nimmt doch ohnehin schon genug Platz im Wohnzimmer ein und ich persönlich bin dankbar für jedes Gerät, dass ein wenig sparsamer mit dem auf dem Rack verfügbaren…
    11.11.2025
  • HMS Armonia Carbon

    Sie haben vermutlich davon gehört, dass Hans Manfred Strassner, den man mit Fug und Recht als Vordenker hinsichtlich audiophiler Kabelentwicklung nicht nur in Deutschland anerkennen darf und sollte, sein Unternehmen HMS Elektronik aus Altersgründen zum 1.1.2024 an die International Audio Holding B.V., Inhaber der Marken Siltech und Crystal Cable, übergab. Dies ist inzwischen eine ganze Weile her, und nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem die Niederländer verbesserte Versionen des übernommenen Portfolios vorstellen. Dass seit…
    07.11.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.