tests/21-05-13_soundsmith
 
Test.
Deutsch English|

Soundsmith Strain Gauge plus Sbooster MKII

14.05.2021 // Dirk Sommer

Wenn ich ein Steckernetzteil sehe, denke ich sofort über eine bessere Alternative nach – egal, ob es eine Analog- oder Digital-Komponente speist und ob im Steckergehäuse ein Schalt- oder Linear-Netzteil sitzt. Schon beim Auspacken des großartigen Soundsmith Strain Gauge war mir klar, dass ich es mit einem Netzteil-Upgrade ausprobieren werde.

Falls Sie den Bericht über das Strain Gauge nicht gelesen haben: Dieser Tonabnehmer funktioniert weder nach dem Moving-Magnet-, dem Moving-Iron- noch dem Moving-Coil-Prinzip und braucht auch keinen Entzerrervorverstärker, dafür aber ein Versorgungsteil, das über zwei Buchsen seine Spannung bezieht. Wie gesagt, reagiere ich schon fast reflexartig auf Steckernetzteile. Deshalb habe ich kurz nach dem Eintreffen des Soundsmith zwei Netzteile bei Ferrum bestellt. Aber die blieben erst einmal außen vor, während mich das Strain Gauge mit seinem enorm stimmigen und homogen Klangbild sowie seiner Dynamik, Auflösung und Raumdarstellung bezauberte. Kurz vor dem Verfassen des recht euphorischen Statements wollte ich dann ausprobieren, was mit den beiden externen Hybrid-Stromversorgungen klanglich noch möglich ist. Also habe ich die beiden Ferrum Hypsos zum Ausprobieren erst einmal ohne angeschlossenen Tonabnehmer mit dem Versorgungsteil SG-200 verbunden. Egal welches Netzteil ich zuerst einschaltete, sobald das zweite dazukam, erlosch die grüne LED über dem Minuszeichen. Um weder das SG-200 noch die Netzteile zu gefährden, stellte ich meine Versuche ein und beendete den Test.

Die SBooster-Netzteile besitzen ein Kunststoffgehäuse: Weder dieses noch der Minuspol des Gleichstroms sind mit der Erde des Netzanschlusses verbunden
Die SBooster-Netzteile besitzen ein Kunststoffgehäuse: Weder dieses noch der Minuspol des Gleichstroms sind mit der Erde des Netzanschlusses verbunden

Anschließend versuchte ich dann zu ergründen, warum das Soundsmith nicht mit den Ferrums funktionierte. Ein Freund eines Kollegen und Strange-Gauge-Besitzer hatte berichtet, dass ein Zusatznetzteil mit einem Y-Kabel zu den beiden Buchsen für die Spannungsversorgung bei ihm auch nicht funktioniert habe. Mit zwei SBooster-Netzteilen liefe jedoch alles reibungslos und der Klang seines Strain Gauge gefalle ihm damit noch deutlich besser. Und auf der Website der holländischen, in Bulgarien produzierenden Netzteilspezialisten fand ich auch ein spezielles Set mit zwei SBoostern, die jeweils 24 Volt bereitstellen. Also rief ich Wiebren Draaijer, den Entwickler der Netzteile und Chef von SBooster an, um zu erfahren, dank welcher besonderen Schaltung seine Konstruktionen mit dem SG-200 harmonierten. Er versicherte jedoch, dass die für den SG-200 empfohlenen SBooster keine Besonderheiten aufweisen. Wie bei allen Modellen stehe auch hier der Minuspol des Gleichstroms nicht mit der Erde des Netzes in Kontakt. In einem Gespräch mit dem Tonarm-Entwickler und versierten Kenner der Soundsmith-Tonabnehmer Frank Schröder erfuhr ich, dass die beiden Kanäle des Tonabnehmers mit invertieren Spannungen versorgt würden. Mit einem Ohmmeter habe ich dann herausgefunden, dass der mittlere Pinn (+) der von hinten gesehen rechten Buchse für den Anschluss des Netzteils mit dem äußeren Kontakt (-) der linken Buchse verbunden ist und beide mit der Erdungsklemme für den Plattenspieler. Da kann ein Y-Kabel ja nicht funktionieren.

Das Strain Gauge mit seinem Versorgungsteil SG-200
Das Strain Gauge mit seinem Versorgungsteil SG-200


  • Unison Research Simply Italy Black Edition

    Unison Research feiert sich und seine erfolgreichsten Produkte selbst: Der Verstärkerklassiker Simply Italy kommt als Black Edition mit veränderten technischen Details und frischer Optik daher. Wir hinterfragen, ob es sich nur um pures Marketing oder tatsächlich um Neuerungen mit klanglich relevanten Verbesserungen handelt. Der Look der Black Edition zeichnet sich durch eine hochglanzlackierte Frontplatte, dunkel eloxierte Metalloberflächen und ein neues grafisches Design mit geänderter Typographie aus, ganz im Gegensatz zu den nach meinem Empfinden bisweilen…
    25.04.2025
  • Melco S1 und C1-D20 SFP+ Direct Attach Network Cable

    Während der letzten High End plante Melco, das LAN-Switch S1 noch Ende des Jahres auszuliefern. Nun dauerte es mit der Fertigstellung ein wenig länger, einerseits mit der des Produkts, andererseits mit der dieses Berichts. Ich wartete vergeblich auf technische Erklärungen, nutzte die Zeit aber, um die zahlreichen Möglichkeiten des S1 auszuprobieren. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, zuvor ein derart reichhaltig ausgestattetes Switch gesehen zu haben: Neben den sieben RJ45-Anschlüssen für Ethernet-Kabel…
    22.04.2025
  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.