tests/21-09-29_lotoo
 

Lotoo PAW 1

29.09.2021 // Dirk Sommer

Immer aufnahmebereit ist der PAW 1 dank seines Mono-Kondensatormikrofons. So wie der PAW Gold Touch und der S1 über ATE- und PMEQ-Klangpresets für die Wiedergabe verfügen, so bietet der PAW 1 auch Presets für die Aufnahme an. Für das integrierte Mono-Mikro ist „Memo“ fest voreingestellt, bei der Verwendung des externen Mikrofons LM-180A kann zwischen „Meeting“, „Interview“, „Live“, „Pro“ und „Class“ gewählt werden, wobei letzteres nicht für „Classic“, sondern für die Aufnahme in einem Klassenraum steht, wie eine der bunten Grafiken in der Lotoo-Remote-App klarmacht. Ich gebe gerne zu, dass ich nicht in allen dort aufgeführten Aufnahmesituationen Aufzeichnungen gemacht habe. Aber wenn die Presets genauso subtil in den Klang eingreifen wie die für die Wiedergabe bei den genannten DAPs, dürften sie durchaus hilfreich sein.

Die Unterseite mit der Öse für die Trageschlaufe und dem USB-2.0-Type-C-Anschluss
Die Unterseite mit der Öse für die Trageschlaufe und dem USB-2.0-Type-C-Anschluss

Die Lotoo-Remote-App auf iPhone respektive iPad verbindet sich per Bluetooth mit dem PAW 1 und bietet einem dann nicht nur die Möglichkeit, eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC) für die Aufnahme sowie eine automatische Aussteuerung (AGC) ein- und auszuschalten. Bei letzterer kann man darüber hinaus den gewünschten Aufnahmepegel in recht kleinen Schritten zwischen -5,5 und -24 Dezibel einstellen. So hat man – hoffentlich – genügend Headroom für Pegelspitzen, da die AGC kein harter Limiter ist. Zudem lassen sich die Ansprech- oder Start- und die Freigabe- oder Release-Zeit wählen: Mit solchen Ausstattungsmerkmalen richtet sich der Lotoo eindeutig an eine professionelle Klientel. Die wird auch zu schätzen wissen, dass der Aufnahmewinkel der LM-180A Mikrofone im PAW 1 elektronisch auf 70, 100 oder 140 Grad eingeschränkt werden kann. Bei Aufnahmen liegt die maximale Abtastrate bei 96 Kilohertz und die Wortbreite bei 24 Bit. Es sind allerdings auch MP3-Aufnahmen mit Datenraten von 320 bis hinunter auf 32 Kilobit pro Sekunde möglich, die ich nicht einmal für Memos verwenden würde – auch wenn das Testmodell nur mit einem Speicher von 64 Gigabyte statt der wahlweise auch verfügbaren 256 Gigabyte ausgestattet ist. Die Möglichkeit, (Micro-)SD-Cards zu verwenden, bietet der Lotoo leider nicht.

Die rechte Seite mit Einschalttaste, Tastenverriegelung und Kopfhörerbuchse
Die rechte Seite mit Einschalttaste, Tastenverriegelung und Kopfhörerbuchse

Die erwähnten Einstellungen können natürlich auch mit Hilfe des kleinen schwarz-weißen Displays des PAW 1 in Menüs und Untermenüs vorgenommen werden. Was komfortabler ist, vermag ich nur schwer zu entscheiden: Der Lotoo ist ja erfreulich klein, was damit aber auch für Tasten und Display gilt. Dafür ist hier Englisch als Sprache wählbar. In der – für mein Empfinden – etwas „buntig“ illustrierten App hingegen sind die englischen Begriffe in Vergleich mit den Chinesischen Schriftzeichen klar in der Minderheit. Da hilft dann nur noch Trial And Error. Doch hat man sich aber erst einmal von Eindruck erholt, hier als Analphabet zu agieren, kann man die App schon schätzen lernen: Sie macht das Abspielen der im Speicher des PAW 1 abgelegten Musik-Files recht übersichtlich und erlaubt es auch, Aufnahmen zu machen ohne direkten Zugang zum Lotoo zu haben. So wäre es etwa denkbar, den PAW 1 bei einem Konzert an einem akustisch günstigen, aber schlecht zugänglichen Ort aufzubauen und bequem aus der Ferne zu bedienen.


  • exD konNET-k und konNET-o

    exD ist eine Marke aus Hongkong, von der Sie vielleicht zum ersten Mal hören. Der Hersteller hat kürzlich die Netzwerk-Switches konNET-k und konNET-o vorgestellt, die speziell für den Einsatz in hochwertigen Audio-Setups entwickelt worden sein sollen. exD hat ganz offensichtlich eine Passion für eigenwillige Typografie bei Marken- und Produktnamen, aber auch dafür, die klangliche Qualität der digitalen Audiowiedergabe bereits an der Quelle zu optimieren. Der Designer hinter der Marke ist Albert Leung und er hat…
    16.09.2025
  • WireWorld Aurora 10, Electra 10 und Silver Electra 10

    Der Kabelspezialist WireWorld bietet über die gesamte Breite seiner neuen Serie 10, die Ende des vergangenen Jahres vorgestellt wurde, wieder einmal klangrelevante Innovation im Aufbau. Wir haben hier drei Stromkabel zum Test, die zudem auch preislich gefallen können. Ich gestehe, dass eine Bewertung gerade bei Netzkabeln mir immer wieder Probleme bereitet, da hier häufig kompensatorische Effekte gegen eine objektive Einschätzung stehen. Ich begrüße es, wenn mir ein Hersteller ausreichend Exemplare zur Verfügung stellt, um alle…
    12.09.2025
  • SPL electronics Phonos duo

    2017 stellte SPL die erste Phonostufe der Professional-Fidelity-Linie vor, die sich trotz des leicht irreführenden Namens an Hifi-Nutzer wendet. Wolfgang Kemper bescheinigte ihr in seinem Test einen extrem guten Klang und ein ebensolches Preis/Leistungsverhältnis. Mich irritierte das Fehlen eines symmetrischen Eingangs. Den besitzt die Phonos duo. Das Gute daran ist, dass die XLR-Buchsen nicht die Cinch-Eingänge der „alten“ Phonos ersetzen, sondern zusätzlich auf der Rückseite des Gerätes Platz gefunden haben: Den Beinamen „Duo“ hat die…
    09.09.2025
  • AIM Flagship Premier NAX

    Der japanische Kabelhersteller AIM erfreut sich großer Beliebtheit. Dies nicht zuletzt wegen seiner attraktiven Preise gemessen an der vieler Orts bescheinigten vorzüglichen Klangqualität der digitalen Audio-Kabel. Mit dem neuen Spitzenmodell unter den LAN-Kabeln AIM NAX habe ich nun einen doch recht kostspieligen Vertreter dieser Gattung zum Test. Mein Kollege Dr. Roland Dietl hat im vergangenen Jahr die preiswerteren Modelle aus dem AIM LAN-Portfolio besprochen und in seinem Bericht sowohl die Firmengeschichte umrissen als auch die…
    05.09.2025
  • Cardas Clear Sky Interconnect & Speaker Cable

    In meinem Freundeskreis genießt Cardas für den eigenwilligen Humor ihres Youtube-Kanals Legendenstatus. Ein hervorragender Ruf eilt Cardas-Kabeln ebenso voraus. Dennoch hat es bis heute gedauert, dass sie ihren Weg in meinen Hörraum gefunden haben. Mit der Clear Sky Serie befinde ich mich im mittleren Preissegment des Portfolios. Zur Einstimmung auf diesen Test habe ich mir selbst noch einmal „Soldering With Jesus“ von Cardas' Youtube-Kanal zu Gemüte geführt, um den Test amüsiert und in bester Laune…
    29.08.2025
  • SV-Audio by Storgaard & Vestskov Frida

    Frida von Storgaard & Vestskov hat mich bereits auf den Hamburger HiFi-Tagen 2024 derart verblüfft, dass ich lange im Raum der Dänen verweilte und der Vorführung gespannt zuhörte, strafte der Lautsprecher seine physische Größe offensichtlich Lügen. Nun hat diese Pretiose endlich den Weg von Bornholm zu mir nach Hause gefunden. Für alte HiFi-Hasen wie mich werden lichte Momente auf Messen und Ausstellungen zunehmend seltener, damit spiele ich nicht auf meinen verblassenden persönlichen Geisteszustand an, sondern…
    26.08.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.