Pro-Ject läutet mit „True Balanced Connection“ werbewirksam den Beginn einer neuen symmetrischen Ära für viele seiner Plattenspieler und Phonovorverstärker mitsamt passenden Kabeln ein. Also knöpfen wir uns das Upgrade des Drehers X2 B zusammen mit dem Entzerrer Phono Box DS3 B und dem Connect it Phono DS XLR/Mini-XLR Kabel vor.
Ähnlich wie die Computer des Herstellers mit dem angebissenen Obststück machen mir Pro-Ject-Geräte grundsätzlich viel Spaß, weil sie einfach funktionieren, intuitiv zu bedienen sind und ohne viel Schnickschnack auskommen. Echtes Plug-and-play eben! Daher hatte ich auch keinerlei Vorbehalte, gleich eine ganze Rutsche Gerätschaften dieses Herstellers zu testen, die aus meiner Sicht auch als Komplettpaket eine gute Figur abgeben würden; ich bin mir sicher, der Vertrieb denkt auch schon längst über eine solche Option nach. Pro-Ject hat sich auf die Fahnen geschrieben, seine Geräte Zug um Zug auf die ursprünglich aus dem professionellen Bereich stammenden symmetrischen Verbindungen umzurüsten. In Tonstudios zum Beispiel sind derlei (nahezu) störungsfreie Verbindungen Standard, bei denen parallel zum eigentlichen „heißen“ Signal ein invertiertes Audiosignal auf dem „kalten“ Leiter transportiert wird. Auf der Empfangsseite wird dieses invertierte Signal wieder „umgedreht“ und zum „heißen“ Signal addiert. Etwaige auf dem Übertragungsweg eingestreute Störsignale löschen sich dabei theoretisch gegenseitig aus. Natürlich hat diese Technik schon lange auch im HiFi-Bereich Einzug erhalten, sie ist aber oft vergleichsweise teuer. Pro-Ject verfolgt nun den Ansatz, diese Technik in Form der so genannten „True Balanced Connection“ Produktreihe in der Breite und damit bezahlbar anzubieten. Zu dieser gehören auch die drei hier quasi als Set getesteten Geräte: Der Plattenspieler Pro-Ject X2 B, der als erster seiner Art aus dem Hause Pro-Ject die vorgenannte neue Produktreihe eröffnet, die Pro-Ject Phono Box DS3 B und das symmetrische Phonokabel Pro-Ject Connect it Phono DS XLR/Mini-XLR.
Der X2 ist grundsätzlich ein alter Bekannter aus Pro-Jects Plattenspieler-Line-up, der nun noch ein zusätzliches „B“ im Namen spendiert bekam, und dieses steht für – logisch – „Balanced“. Der X2 B ist also Pro-Jects erster Plattenspieler überhaupt mit einem vollsymmetrischen Mini-XLR-Ausgang. Und da für die symmetrische Verbindung ein MC-Tonabnehmer erforderlich ist, schnallt Pro-Ject an seinen Neunzöller aus Carbon und Aluminium Ortofons Quintet Red, die nicht nur vormontiert, sondern auch perfekt justiert ist. Typisch Pro-Ject! Der fünfzig Millimeter hohe und circa sieben Kilogramm schwere Korpus des X2 B besteht aus MDF und wird von drei höhenverstellbaren, gedämpften Aluminiumfüßen getragen. In einer entsprechenden Ausfräsung im Chassis sitzt der auf sehr clevere Weise an einem O-Ring vom Chassis entkoppelte Antriebsmotor. Ein DC/AC-Generator steuert elektronisch die Drehzahl des Motorpulleys, das mittels Flachriemen via Subteller den zwei Kilogramm schweren Acrylplattenteller antreibt. Auf dem rückseitigen Anschlussfeld sitzt nun links neben den üblichen RCA-Buchsen und der Erdungsklemme der neue Mini-XLR-Anschluss für den symmetrischen Anschluss; das Paket aus dem übrigens hervorragend verarbeiteten Pro-Ject X2 B mit seiner ausgesprochen schön anmutenden Oberfläche und dem MC-Tonabnehmer Ortofon MC Quintet Red kostet sehr faire 1600 Euro. Hatte ich erwähnt, dass der gesamte Plattenspieler in weniger als fünfzehn Minuten komplett aufgebaut und justiert ist?
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