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Melco S10

09.12.2022 // Dirk Sommer

Unter dem Aluminiumgehäuse befindet sich ein zweites aus Stahl
Unter dem Aluminiumgehäuse befindet sich ein zweites aus Stahl

Der erste schnelle Wechsel von ADOT zum internen Medienkonverter des S10 klappt nicht: Sobald das SFP-Modul im Melco steckt, zeigt der Aries G2.1 an, dass er keine Netzwerkverbindung hat. Des Rätsels Lösung: Die Kommunikation mit dem ADOT, der über einen Waversa Isolator-EXT-1 und ein Audioquest Diamond vom Router mit Daten versorgt wird, funktioniert nicht, wenn beim ADOT wie für die audiophile Nutzung von Alan Ainslie empfohlen die Bandbreite auf 100 Megabit pro Sekunde beschränkt wird. Der S10 benötigt die maximale Bandbreite von 1000 Megabit. Die macht sich allerdings in dieser Konfiguration nicht negativ bemerkbar: Die beiden Konverter unterscheiden sich klanglich zwar minimal, ich kann aber bei diesem einen Stück keine Qualitätsunterschiede ausmachen. Mit dem ADOT wirkt das Klangbild einen Hauch präziser und härter, der interne Medienkonverter des Melco hingegen betont eher den Fluss der Musik.

Es gibt keine augenfälligen Unterschiede zwischen dem Innenleben des S10 und S100
Es gibt keine augenfälligen Unterschiede zwischen dem Innenleben des S10 und S100

Meine bisherige Einschätzung überprüfe ich mit Schostakowitschs „Polka“ aus der Balletsuite Das goldene Zeitalter: Die macht klar, dass die direkte Verbindung des S10 mit dem Lichtwellenleiter der Wiedergabe noch einen Tick mehr Tiefe verleiht. Die imaginäre Bühne scheint sich noch ein kleines Stückchen weiter in den Raum zu erstrecken. In allen anderen Disziplinen gibt es keine nennenswerte Unterschiede im Vergleich mit dem „Umweg“ über den externen Medienkonverter. Wenn ich dann noch bedenke, welche Summen man durch den Verzicht auf einen zweiten ADOT samt hochwertigem Linearnetzteil und das für die Verbindung zum Switch sonst noch notwendigen LAN-Kabel einsparen kann, steht für mich fest, dass der Melco S10 im weiteren Test die Lichtwellenleiter-Signale mit dem eingebauten Medienkonverter wieder in elektrische Signale wandeln wird.

Als ich das zweiteilige Melco Switch im meine Kette integrierte, habe ich zuvor nicht das Ansuz PowerSwitch gehört, das ansonsten die Verteilung der Daten übernimmt. Der Vergleich ist nicht nur mit Blick auf die Preisschilder wenig fair, sondern auch deshalb, weil die Ethernet-Kabel in meiner Kette vom selben Hersteller stammen wie das PowerSwitch. Dennoch möchte ich auf den Vergleich nicht verzichten: So gut der S10 die Daten auch behandelt, so einnehmend wie nach dem Passieren des Ansuz Switches klingen sie nach der Wandlung nicht. Letzteres verwöhnt mit einer ein wenig größeren Raumanmutung und hat auch in Sachen Dynamik noch einen minimalen Vorteil. So stark mich der Melco S10 auch bisher begeistert hat, die Existenzberechtigung des mehrfach teurerer Ansuz stellt er nicht in Frage.


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