tests/23-04-21_melco
 

Melco N1-S38

21.04.2023 // Dirk Sommer

Da muss es wohl wieder ein bekanntes Teststück wie die „Improvisation“ von Patrice Heral vom Album Le Concert Des Parfums sein, um präzisere Aussagen machen zu können. Klanglich zählt die Wiedergabe mit dem direkt per USB angesteuerten Wandler mit zum Besten, was ich von diesem Stück je gehört habe, so dass ich mich schon frage, was der Auralic und der Waversa Isolator-EXT-1 da wohl noch bewirken können: Sie lassen den Raum einen Tick voluminöser erscheinen, der Bass kommt mit noch einem Hauch mehr Druck und das gesamte Klangbild wirkt offener, lebendiger und eine Spur heller timbriert. Der Aufwand und die Kosten für die eher marginalen Verbesserungen sind enorm, besonders wenn man auch die Preise für die zusätzlich nötigen Kabel mit ins Kalkül zieht – aber das ist beim Streben nach den letzten zusätzlichen Promille mehr Wohlklang für High-End-Fans ja gewiss nichts neues. Es ist meines Erachtens nach empfehlenswerter, in den besten Melco zu investieren als ein kleineres Modell und den Weg über Ethernet zu wählen. Der steht einem ja später immer noch offen.

Das Main Board wurde komplett neu entwickelt
Das Main Board wurde komplett neu entwickelt

Natürlich möchte ich den N1-S38 auch noch mit einer externen Clock hören. Bei der Beschäftigung mit dem SOtM Switch und der Clock habe ich gelernt, dass es für deren Verbindung sowohl 50- als auch 75-Ohm-Aus- und -Eingänge gibt und einige 10-Megahertz-Clocks und Empfänger für Sinus-, andere für Rechtecksignale optimiert sind. Wie das beim Melco ist, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Leider weiß ich aber sicher, dass meine Clock und der Melco mit seinem 50-Ohm-Eingang nicht optimal zueinander passen, probieren werde ich die Kombination dennoch. Fehlanpassung hin oder her.

Die 3,8-Terabyte-SSD ist zur Schwingungsberuhigung mit der drei Millimeter starken Basisplatte aus Edelstahl verschraubt
Die 3,8-Terabyte-SSD ist zur Schwingungsberuhigung mit der drei Millimeter starken Basisplatte aus Edelstahl verschraubt

Ob bei Ravi Shankars „West Eats Meat“, der „Improvisation“ oder dem ersten Satz von Mahlers Symphonie Nr. 3 – mit der externen Clock gerät die Abbildung ein Stück größer, der Raum wirkt deutlich tiefer. Ich war von der Wirkung der besseren Taktung so überrascht, dass ich in schneller Folge alle bisherigen Teststücke noch einmal angespielt habe. Aber es gibt keinen Synergieeffekt zwischen einem der Titel und der Wirkung der Clock. Sie bringt den N1-S38 noch einmal auf ein höheres Niveau. Der Unterschied, den die Clock macht, ist viel deutlicher, als der zwischen USB- und Ethernet-Ausgang. In Sachen Tiefton-Energie gibt es zwar keinerlei Verbesserung, aber hier hat der Melco ja schon ohne Clock mehr zu bieten als seine Vorgänger – und zudem ist die Clock nicht optimal für das Zusammenspiel geeignet. Trotzdem: So gut wie mit dem extern getakteten N1-S38 habe ich meine Files noch nie gehört.


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