tests/23-07-25_rose
 

Hifi Rose RS130

25.07.2023 // Dirk Sommer

Dann lade ich die RoseConnect-Premium-App herunter und verbinde den RS130 über Ethernet mit dem Melco N1Z/2EX-H60, der ja schon seit einiger Zeit auf SSDs umgerüstet wurde und von einem externem Audiaz-Linearnetzteil gespeist wird. Da ich von Natur aus neugierig bin, vergleiche ich vor der weiteren Beschäftigung mit dem RS130 einen meiner Test-Tracks von seiner Festplatte mit demselben Stück vom Melco. Ja, nach dem dritten oder vierten Umschalten kann ich nicht nur Unterschiede aufspüren, sondern sie sogar tendenziell beschreiben: Im Tiefbass besitzen die Pauken einen Hauch mehr Energie, wenn der Titel von der internen Festplatte kommt. Einen Tick mehr Luft um die Instrumente und eine ein paar Millimeter tiefere Bühnenillusion gibt’s bei der Variante vom Netzwerk-gebunden Server. Aber mir ist kein anderer Streaming-Transport bekannt, bei dem die Unterschiede so verschwindend gering sind. Um den ersten Eindruck zu untermauern oder widerlegen, höre ich noch einmal Mahlers Symphonie Nr. 3 unter dem Dirigat von Mariss Jansons. Auch hier sind die Differenzen zwischen dem Track von internen Festplatte und dem per Ethernet von der SSD des Melco bezogenen so gering, dass ich in diesem Falle nicht zur Investition in einen hochwertigen, Netzwerk-gebundenen Server (NAS) raten würde.

Der Empfänger für die Fernbedienung wird in eine der USB-Buchsen eingesteckt und erlaubt auch Airplay. Links neben den drei USB-Anschlüssen befinden sich die Eingänge für 10-Megahertz-Clocks mit 50 respektive 75 Ohm
Der Empfänger für die Fernbedienung wird in eine der USB-Buchsen eingesteckt und erlaubt auch Airplay. Links neben den drei USB-Anschlüssen befinden sich die Eingänge für 10-Megahertz-Clocks mit 50 respektive 75 Ohm

Allerdings kann der Melco in Kombination mit dem Hifi Rose nicht im optimalen Modus betrieben werden: Schon 2017 berichte Europa-Statthalter Alan Ainslie während des Tests des N1ZH/2, dass einige Einstellungen im Betriebssystem aller Melcos deren Klang ein wenig verbessern könnten. Dazu zählt auch die CIFS-Freigabe, die es beispielsweise erlaubt, mit einem Computer auf die Festplatten des Melco zuzugreifen. Sie sollte für bestmöglichen Klang nicht aktiviert sein, was im Zusammenspiel mit dem Auralic Aries auch funktioniert. Der Hifi Rose mit seinem Betriebssystem auf Android-Basis hingegen erkennt dann den Melco nicht als NAS. Also muss hier die Freigabe erteilt werden. Da die Daten von der internen Festplatte minimal anders, jedoch nicht schlechter klingen als die über das Netzwerk bezogenen, dürfte dieser Sachverhalt allerdings für Besitzer eines RS130 völlig ohne Belang sein.

Der Hifi Rose verfügt übrigens nicht über eine der üblichen RJ45-Buchsen. An deren Stelle bietet er einen Schacht für ein SFP-Modul (Small Form-factor Plugable), das, wie man es beispielsweise von Medienkonvertern her kennt, den Anschluss von Lichtwellenleitern erlaubt. Dem RS130 liegt ein Adapter bei, der es ermöglicht, die SFP-Buchse auch mit einem ganz normalen LAN-(Kupfer-)Kabel zu verbinden. Des weiteren gibt es einen USB-Lichtwellenleiter-Anschluss, ebenfalls als Schacht für ein SFP-Modul ausgeführt. Auch hier soll der „Umweg“ über den Lichtleiter die Daten vom Rauschen und den Störungen beim Auslesen der Festplatten befreien. Das funktioniert nicht nur beim Empfangen von Daten per USB von Speichern, sondern auch beim Senden von Daten aus dem RS130 an einen Wandler. Doch leider verfüge ich über keinen DAC mit entsprechender Schnittstelle und auch keinen, der sich mit I2S-Signal aus der HDMI-Buchse verbinden ließe. Die zweite HDMI-Buchse ist zum Anschluss eines Monitors oder Fernsehers vorgesehen, so dass Inhalte aus den Display des RS130 darüber wiedergegeben werden können. Sie merken schon, der Hifi Rose bietet eine Menge von Optionen, die weit über die Ansprüche eines audiophilen Stereohörers hinausgehen.

Zwischen interner und externer Clock wird per App oder den Touchscreen umgeschaltet
Zwischen interner und externer Clock wird per App oder den Touchscreen umgeschaltet

Ich verwende für die Verbindung mit Chord Electronics' M-Scaler die mit „Audio USB“ gekennzeichnete Buchse. Es gibt neben dem Koaxial-, dem TosLink- und AES/EBU Ausgang noch zwei weitere USB-Schnittstellen etwa für externe Datenspeicher oder den mitgelieferten Wifi- und Bluetooth-Dongle, der neben der Nutzung der beiliegen Fernbedienung auch Airplay ermöglicht. Ich muss zugeben, dass ich die Bedienung des Hifi Rose über das Display und die Fernbedienung der über die App vorgezogen habe, denn diese weist meines Erachtens den einen oder anderen kleinen Bug auf: So werden von einigen Alben gleich mehrere Versionen angezeigt, wobei die Anzahl aller Versionen der aller Titel auf dem Album entspricht. Des Rätsels Lösung: In der App wird bei Sortierung nach Künstlern wohl nicht die Kategorie „Album Artist“ beachtet, sondern „Track Artist“. Wann immer nicht alle Beteiligten bei allen Tracks mitwirken, erkennt die App Alben verschiedener Künstler. Auf dem Touchscreen werden meine Alben sowohl von der internen Festplatte als auch die vom Melco wie gewohnt angezeigt. Ein kleines Symbol neben Abtastrate und Bitzahl informiert beim aktuell gespielten Track darüber, ob das gerade wiedergegebene File über das Netzwerk bezogen wird oder auf der internen Festplatte liegt. Der „Lagerort“ wird zwar auch von der App anzeigt, aber leichter fällt mir die Bedienung über den großen Touchsreen. Dafür ist ja schließlich da…


  • Raidho X2.6 Standlautsprecher

    Mit Lautsprechern von Raidho haben wir uns bei Hifistatement schon öfter beschäftigt. Im Fokus standen dabei die Kompaktlautsprecher TD1.2 aus der TD-Serie sowie X1t und X1.6. aus der X-Serie. Diesmal haben wir den Standlautsprecher X2.6 zu Gast, das aktuell größte Modell der X-Serie. Raidho verspricht, mit der X-Serie besonders viel Leistung – sprich Klangqualität – für den aufgerufenen Preis zu bieten. Wobei, „billige“ Lautsprecher – ganz gleich nach welchem Maßstab - hat Raidho noch nie…
    02.12.2025
  • Canor Virtus A3

    Zur diesjährigen HighEnd stellte Canor den Virtus A3 Hybrid-Vollverstärker vor. Der lockt mit einem integrierten Digital-Analog-Wandler und einer diskret aufgebauten Phono-Vorstufe für MM- und MC-Tonabnehmer. Sowohl seine Technik als auch die Ausstattung bieten Ungewöhnliches. Vor allem aber soll er klanglich beeindrucken. Das slowakische Entwickler-Team konnte mich bereits vor einem Jahr überzeugen: Der Vollverstärker Virtus I2 aus der Premium Line musizierte in meinem Hörraum wie keiner zuvor in dieser Preisklasse. Der war ein gestandener Röhren-Vollverstärker. Auch…
    28.11.2025
  • Dan D’Agostino Progression S350

    Dan D’Agostino ist eine Legende im Verstärkerbau. Er folgte wohl nie einer Mode, sondern vertraut bei allen Entwicklungen seinem Gehör und seiner Leidenschaft für den guten Klang. Mehr als 50 Jahre baut er nun schon Verstärker, immer mit dem Ziel, das „Wesen der Musik hörbar zu machen“. Erfüllt auch der S350 diese hoch gesteckten Ambitionen? Die Progression S350 ist die kleinste Stereoendstufe im Gesamtprogramm. Optisch trägt sie alle charakteristischen Merkmale einer echten D’Agostino. Angefangen mit…
    25.11.2025
  • iFi Silent Power USB iPurifier Pro & Pulsar USB

    Ohne iFis iDefender+ würde das PC-Audio-Setup in meinem Arbeitszimmer überhaupt nicht störungsfrei funktionieren. Dementsprechend ist es für mich eines der besten Tools im Bereich Computer-Audio. Der iPurifier Pro vereint seine Fähigkeiten mit denen eines iSilencer+ und noch mehr Features in einem Gehäuse. Außerdem teste ich das Pulsar USB-Kabel. iFi ist seit Jahren eine Konstante für hochqualitative Audio-Produkte zu fairen Preisen. Zuletzt wurde die Sparte für Stromversorgung, Kabel und Signal-Verbesserer unter SilentPower zusammengefasst. Noch bevor wir…
    21.11.2025
  • Eversolo T8

    Der Eversolo T8 ist als Streaming-Transport ein neuer Baustein einer Konzeption, die auf Trennung der digitalen Komponenten setzt. Dennoch ist er nicht allein für Perfektionisten konzipiert, sondern bietet sogar Einsteigern vielfältige und sinnvolle Möglichkeiten. Die bislang allerorts hochgelobten Eversolo Streamer besitzen integrierte Digital/Analog-Wandler, sind teils auch als Vorverstärker nutzbar oder wie der Eversolo Play sogar als all-in-one Streamer, DAC und Vollverstärker. Mit dem T8 eröffnet Eversolo auf den ersten Blick eine neue anspruchsvolle Produktreihe, in…
    18.11.2025
  • Chord Huei

    Auf kompromisslos Weise transferiert Chord Electronics sein digitales Know-how in die analoge Welt und präsentiert uns den kompakten Phono-Vorverstärker Huei. Das massive Aluminiumgehäuse beherbergt moderne SMD-Technik auf kleinstem Raum, womit die Briten den Beweis antreten wollen, dass Vinylgenuss kein großes Gehäuse braucht. Jetzt mal ehrlich, dieses ganze Hifi-Zeugs nimmt doch ohnehin schon genug Platz im Wohnzimmer ein und ich persönlich bin dankbar für jedes Gerät, dass ein wenig sparsamer mit dem auf dem Rack verfügbaren…
    11.11.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.