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Sonic Studio Amarra und Amarra Mini Computer Music Player

06.04.2010 // Dirk Sommer

Natürlich gibt es für einen Analogfan einige mentale Hürden zu überwinden, um sich mit Musik aus dem Computer zu beschäftigen. Wenn man aber dank iPod und iTunes die ersten Songs auf der Festplatte gespeichert hat, folgt der ganz normale audiophile Wahnsinn: Man sucht rastlos nach Klangverbesserungen. Zumindest Mac-Benutzer katapultiert die Amarra-Software da weit nach vorne.

Sonic Studio Amarra und Amarra Mini Computer Music Player
Sonic Studio Amarra und Amarra Mini Computer Music Player

Wie bereits angedeutet, war es auch bei mir die Beschäftigung mit dem iPod, die mich dazu brachte, die zuvor fernen Welten Computer und Musik zusammenzubringen. Sofern man nicht zögert, in ein Abspielgerät mit ausreichend großem Speicher zu investieren, ist Datenreduktion dabei kein Thema. Das zuvor nicht besonders hoch geschätzte CD-Format reicht plötzlich zur Beruhigung des audiophilen Gewissens völlig aus: Selbst unterwegs würde man den verwöhnten Ohren dann ja keine MP3-Files zumuten. So weit, so gut.

Auf die Idee, den iPod und die liebevoll gehegte und gepflegte Hifi-Anlage miteinander zu verbinden, kam ich dennoch lange Zeit nicht – von schon einige Zeit zurückliegenden Tests der Krell- und Wadia-Dockingstations einmal abgesehen. Im Wohnzimmer, wo die Anlage meiner Gattin auch schon mal für ein wenig Hintergrundbeschallung beim Essen oder bei Besuch sorgt, findet allerdings ein iPod-Dock Anschluss an die Vorstufe – seit kurzem erfreulicherweise eines, das die Digitaldaten des kleinen Apple an den Wadia-Wandler weiterreicht. Als dann die Festplatte meines Alesis Masterlink, der für digitale Sicherungskopien eigener analoger Aufnahmen herhalten muss, mal wieder an ihre Kapazitätsgrenze kam, erschien die Vorstellung, die Daten im Computer zu speichern, zwar erstmal recht verlockend, hatte aber keine Konsequenzen. Da bedurfte es schon des näheren Kontakts mit dem famosen Sooloos-System in den Räumen des Vertriebes, um ernsthaft über eine solch bequeme und elegante Art der Musikwiedergabe auch im eigenen Hörraum nachzudenken. Wegen – zumindest gefühlt – wichtigerer, ja geradezu unvermeidlicher Ausgaben für Mikrofone und 100 Kilometer Analogbandmaterial blieb es aber beim Wunschdenken, was den Sooloos-Luxus anbelangt.

Der iMac verschandelt zwar den Hörraum nicht, erreicht jedoch nicht die Eleganz des Sooloos-Systems mit seinem Touch-Screen
Der iMac verschandelt zwar den Hörraum nicht, erreicht jedoch nicht die Eleganz des Sooloos-Systems mit seinem Touch-Screen

Dann standen einige Messen ins Haus, auf denen Hifistatement angemessen präsentiert werden sollte. Und nach Meinung unseres Webmasters konnte dies nur mit dem damals gerade vorgestellten 27-Zoll-iMac geschehen, der dann nach den Veranstaltungen in meinem Arbeits- und Hörzimmer Asyl fand. Von da an dauerte es nicht mehr lange, bis ein USB-Kabel den Mac mit dem PS-Audio DL III verband. Leider akzeptierte der besonders mit den Moll-Modifikationen klanglich hervorragende Wandler über diese Schnittstelle lediglich Dateien mit einer Abtastrate von 48 Kilohertz. Das mag zwar im ganz normalen Alltagsbetrieb ausreichen. Wenn man jedoch gewohnt ist,  Aufnahmen mit 96 Kilohertz direkt vom Alesis über die AES/EBU-Verbindung wandeln zu lassen – was der PS Audio ja auch anstandslos tut –, empfindet man die über die USB-Verbindung möglichen 48 Kilohertz doch als Einschränkung.

Um einschätzen zu können, ob man wirklich einen für höhere Abtastraten geeigneten Wandler braucht, sollte man sich einmal kritisch die angebotenen Downloads anschauen. Leider findet man so gut wie keine aktuellen Produktionen bei europäischen Anbietern  – die vorzüglichen Aufnahmen von Acousence im Linn-Online-Shop stellen da eine rühmliche Ausnahme dar. Dafür wimmeln die Webseiten von digitalen Versionen meist wohlbekannter audiophiler Tonträger – also nichts wirklich neues. An die Files amerikanischer Händler kommt man aber entweder gar nicht oder nur, wenn man sich nicht scheut, dreist einen amerikanischen Wohnsitz anzugeben. Das zumindest für meinen Geschmack Spannendste, was man derzeit finden kann, ist Keith Jarretts ECM-Album Paris/London. Es kann bei HDtracks für 35,96 Dollar als 24/96-Flac-Datei heruntergeladen werden. Für die Benutzung unter iTunes ist dann allerdings eine Umwandlung in .wav oder .aiff notwendig, die jedoch mit der kostenlos von http://sbooth.org/Max/ zu beziehenden MAX-Software leicht zu bewerkstelligen ist.


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