tests/24-01-02_eternalarts
 

EternalArts OTL Mk III Stereo

02.01.2024 // Carsten Bussler

Ich würde meinen Schreibstil ohnehin nicht als besonders gestelzt bezeichnen – gleichwohl es hierzu auch andere Meinungen gibt –, aber jetzt muss ich es einfach mal ganz geradeheraus formulieren: Auf den Test dieser Kiste aus Hannover hatte ich schon lange richtig Bock! Auf den Norddeutschen HiFi-Tagen der vergangenen Jahre in Hamburg hatte ich die OTL-Verstärker von EternalArts immer mal wieder nebenbei gehört, aber nicht mit meiner Musik und natürlich im akustisch schwierigen Hotel-Umfeld. Was mir aber stets in Erinnerung blieb, ist die schnelle, dynamische und unmittelbare Wiedergabe, immer geprägt von subjektiv enormer Tieftonkontrolle. Das wollte ich gerne mal in Ruhe in den eigenen vier Wänden erleben. Schön, dass es jetzt so weit war!

Die hervorragend verarbeitete Stereo-Endstufe macht schon beim Auspacken Spaß, denn mit 16 Kilogramm Lebendgewicht ist sie nicht allzu schwer für eine Röhrenendstufe. Kein Wunder, denn fette, schwere Ausgangsübertrager gibt es schlichtweg nicht. Zum Vorschein kommt ein sehr schmuckes pulverbeschichtetes Stahlgehäuse in Schwarz mit einer Glas-Acryl-Frontblende. Der Drehknopf und die Füße sind vernickelt. Vor der ersten Inbetriebnahme müssen mithilfe eines mitgelieferten speziellen Schraubendrehers die über den Röhrenensembles befindlichen Schutzgitter entfernt werden, denn sie beinhalten gleichzeitig eine zu entfernende Transportsicherung für die bereits gesteckten Röhren. Aus optischen Gründen habe ich die Röhrenhauben dann gleich ganz bei Seite gelegt.

Vorne links zu sehen ist die Röhre der Eingangsstufe, eine kleine EF 184 Pentode von Siemens. Vorne rechts befindet sich die kleine Doppeltriode ECC82 von RSD, die als Treiberstufe fungiert
Vorne links zu sehen ist die Röhre der Eingangsstufe, eine kleine EF 184 Pentode von Siemens. Vorne rechts befindet sich die kleine Doppeltriode ECC82 von RSD, die als Treiberstufe fungiert

Auf dem Chassis befinden sich jeweils sechs Röhren pro Kanal. Als Eingangsstufe kommt mit der EF184 eine kleine Pentode zum Einsatz, die ab Anfang der 1960-er Jahre für Radio- und TV-Empfang verwendet wurde. Mit der ECC82 sitzt eine kleine Doppeltriode als Treiberstufe daneben, gefolgt von den vier PL519 Pentoden in Futterman-Schaltung. Genau genommen handelt es sich bei der PL519 um eine Strahlbündel-Endröhre beziehungsweise eine Strahlpentode, die über spezielle Bleche zur Konzentration des Elektronenstroms von der Kathode zur Anode verfügt und kein Bremsgitter benötigt.

Pro Kanal liefert der Verstärker eine Ausgangsleistung von circa 25 Watt an acht Ohm oder 55 Watt an 16 Ohm. Gleichwohl hat der EternalArts OTL Mk III Stereo leichte Lautsprecherlasten verdient, er zahlt dies unmittelbar mit mehr Wohlklang zurück. Auf dem Papier nimmt sich der Dämpfungsfaktor von 25 im Vergleich zu den quasi nicht-existenten Dämpfungsfaktoren typischer mir wohlbekannter Single-Ended-Trioden übrigens wie ein Schraubstock-Instrument aus, aber dazu später mehr.

Anstatt der vier PL519 Pentoden pro Kanal mit den oben befindlichen markanten Anodenkappen können genauso gut EL519, EL509 oder PL509 verwendet werden, die sich lediglich in den Heizdaten beziehungsweise der möglichen Ausgangsleistung marginal voneinander unterscheiden
Anstatt der vier PL519 Pentoden pro Kanal mit den oben befindlichen markanten Anodenkappen können genauso gut EL519, EL509 oder PL509 verwendet werden, die sich lediglich in den Heizdaten beziehungsweise der möglichen Ausgangsleistung marginal voneinander unterscheiden


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