tests/24-01-09_transparent
 

Transparent „Stage 1”

09.01.2024 // Finn Corvin Gallowsky

The Link RCA Interconnect, The Wave Speaker Cable, High Performance Power Cord, Performance 75-Ohm Digital Link, USB Digital und Hardwired Ethernet: Dies sind die Kabel, die ich mir als ein „Stage 1“-Gesamtpaket für diesen zweiteiligen Test zusammengestellt habe. Im zweiten Teil folgt dann als mögliches Update meine persönliche „Stage 2“.

In der Vorbereitung für diesen Test habe ich mit dem Vertriebschef von G8 & friends, Werner Möhring, der hierzulande für Transparent verantwortlich ist, beraten, wie man einen Kabeltest mal etwas anders angehen kann. Ich war grundsätzlich überrascht, zu welch moderaten Einstiegspreisen Transparent Signalkabel anbietet. Mit dem Strom-Portfolio und dem Powerwave hatte ich mich bereits beschäftigt und wusste daher, dass der Einstieg zumindest in diesem Bereich etwas hochpreisiger angesiedelt ist. Das Besondere am Transparent-Portfolio ist – zumindest wenn man von der sehr günstigen Hardwired-Serie absieht – die Möglichkeit, sukzessive Serie um Serie aufzusteigen und seine bisherigen Kabel zu besonderen Konditionen eintauschen zu können. Außerdem verfügen Transparents Kabel, ebenfalls ab einer bestimmten Qualitätsstufe, über ein Kompensationsnetzwerk: Für jedes Kabel wird die klangliche Ideallänge ermittelt und alle anderen Kabellängen mit der Netzwerkkomponente so abgestimmt, dass sie möglichst der klanglichen Ideallänge entsprechen.

Der Powerwave mit der überwiegenden Mehrheit an getesteten Kabeln
Der Powerwave mit der überwiegenden Mehrheit an getesteten Kabeln

Deshalb haben Werner und ich beschlossen, für diesen Test nicht ein bestimmtes Kabel in den Fokus zu stellen, sondern ein realistisches Szenario abzubilden. Wir möchten zwei vollständige Transparent Kabelsets verschiedener Preisklassen im Test gegenüberstellen. Bei der Zusammenstellung des günstigeren „Stage 1“ Sets, habe ich darauf geachtet, ein gutes Preisverhältnis zum Rest meiner Anlage einzuhalten, habe aber trotzdem nicht zwangsläufig immer auf das jeweils günstigste Kabel aus dem Angebot zurückgegriffen. „Stage 2“ fällt preislich dann doch deutlich ungezügelter aus, aber es soll ja ein Upgrade darstellen und würde, wenn man bereits Besitzer von Transparent-Kabeln kleinerer Serien ist, günstiger werden als ihr Neupreis. Werner war es dabei wichtig, bestmögliche Grundbedingungen zu schaffen und damit führt kein Weg an einem Powerwave und Transparents Stromkabeln vorbei. Dieser nicht unerhebliche Kostenpunkt ist in beiden Fällen die Grundlage für die zusammengestellten Sets. Zugegeben, bereits in „Stage 1“ sprengt diese Investition den Kostenrahmen, aber eine ähnlich solide Stromversorgung erfordert auch bei anderen Herstellern eine entsprechende Investition. Ich benötige insgesamt vier Netzkabel. Eins für meine Endstufe, eins für das Hypsos Netzteil meines DACs, eins für meinen Reclocker und eins für das Keces P3 Netzteil, das sowohl meinen LAN-Switch als auch meinen Silent Angel Transport Munich M1T speist. Der Silent Angel ist übrigens die Datenschnittstelle in meinem Audiosystem, die ich über Netzwerk mit Roons RAAT-Datenstrom versorge. Mein selbstgebauter Roon-Rock-Server hängt neben meiner Fritzbox im Flur und kann somit zumindest nicht direkt mein Audio-Setup verunreinigen und bekommt deshalb auch keine Kabel-Upgrades spendiert. Für die übrigen Komponenten habe ich vier High Performance Power Cords in beiden Stages gewählt. Sie verfügen zwar noch nicht über ein Kompensationsnetzwerk, aber ich wollte die Kosten für die Stromversorgung nicht noch weiter in die Höhe treiben. Das einfachere Performance Cord ist in Deutschland gar nicht regulär erhältlich, sondern nur als günstigste Zuleitungsoption für den Powerwave erhältlich und dient für „Stage 1“ als Zuleitung der Wahl. Im Signalbereich sind Kabel mit Kompensationsnetzwerken schon deutlich günstiger zu haben. Ein Paar The Link RCA-Kabel kostet 160 Euro für einen Meter und ein Paar The Wave Speaker Cable 370 Euro bei drei Metern. Beide Kabel sind somit für meine „Stage 1“ gesetzt. Zusätzlich spendiere ich den Bi-Wiring Terminals mit der Basic-Ausführung hochwertige Kabelbrücken. Zur Vervollständigung fehlen nur noch die Digitalkabel. Für die S/PDIF-Verbindung von Reclocker und DAC wähle ich ein Performance 75-Ohm Digital Link zum Preis von 130 Euro. Da Transparent nur ein einziges USB-Kabel anbietet, muss es für „Stage 1“ und „Stage 2“ herhalten. Für die Ethernetverbindung zwischen Switch und Reclocker stehen ebenfalls nur zwei Kabel zur Auswahl. Das sehr günstige Hardwired Ethernet ist dementsprechend zwangsläufig die Basis für „Stage 1“. Lässt man den Powerwave und die Stromkabel außen vor, entspricht dieses Kabelsetup einer Investition von etwa 1.350 Euro und steht somit in einem guten Verhältnis zum Rest meiner Anlage. In „Stage 2“ bleibt also noch Luft für einen Griff ins nächsthöhere Regalfach. Das Schöne ist wie bereits erwähnt, dass in einem realen Szenario die Investition für die „Stage 1“ nicht einfach verpufft oder man sich umständlich um den Wiederverkauf der Kabel bemühen muss, sondern sie zu speziellen Konditionen für ein Upgrade auf eine höhere Serie eintauschen kann.

In den von mir gewählten Serien für „Stage 1“ ist die Verarbeitung grundsolide. Besonders die Stromkabel sind überaus massiv, und dementsprechend sind beim Verlegen kleine Radien nicht möglich. Dafür fallen die Stecker nicht zu schwer aus und ziehen auch leichtere Komponenten nicht gleich aus dem Regal. Allgemein machen sie bereits einen exklusiven Eindruck. Die von mir gewählten Signalkabel fallen etwas schlichter aus. Auf Geflechtschläuche muss man, vom USB-Kabel abgesehen, verzichten, dafür sind ihre Ummantelungen großzügig ausgeführt und ich habe das Gefühl, Qualität in den Händen zu halten. Die Cinch-Stecker greifen fest, an den fragil befestigten Buchsen meiner Endstuge sogar etwas zu fest und stellen so einen optimalen Kontakt her. Hervorzuheben sind die Bananenstecker des The Wave Lautsprecherkabels. Sie sind grundmassiv und bieten dank ihrer kleinen Spannzunge perfekten Halt. Das Kabel selbst ist überraschend flexibel und somit sehr angenehm zu handhaben.

Hier sind die Bananenstecker gut erkennbar
Hier sind die Bananenstecker gut erkennbar


  • CoolTech revisited: -180 Grad für SSDs

    Schon bei den Gesprächen während unseres ersten Besuchs hatte CoolTech-Chef Wolfgang Lausecker erwähnt, dass einige seiner Kunden auch Festplatten zur Kryo-Behandlung geschickt und von klanglichen Verbesserungen berichtet hätten. Mir erschienen die Auswirkungen der Kälte auf Schallplatten und Kabel aber erst einmal deutlich spannender. Auf Messen, Veranstaltungen von Herstellern und im privaten Bereich habe ich immer mal wieder „normale“ LPs gegen Frozen-Editions gespielt, wobei mir wegen des höheren Informationsgehalts und der besseren Durchzeichnung die zwischenzeitlich auf…
    03.06.2025
  • Finite Elemente Carbofibre° Statement

    Auf einer Reise ins Ruhrgebiet machte ich einen Zwischenstopp in Meschede, wo sich die Produktion von Finite Elemente befindet. Luis Fernandes und Werner Möhring präsentierten die neue Einsteigerserie Pagode Signature M, Carbofibre°-Böden zur klanglichen Optimierung von USM-Haller-Möbeln und eine ultimative Geräteplattform namens Statement. Die akustischen Besonderheiten in meinem Hörraum waren an dieser Stelle ja vor nicht allzu langer Zeit Thema, allerdings ohne näher auf den gefliesten Boden einzugehen, der sich beispielsweise bei der Aufstellung der…
    30.05.2025
  • Palma DHS-1

    Mit dem Palma DHS-1 haben wir mal wieder einen ersten seiner Art im Test bei Hifistatement: Der Kopfhörer mit dynamischem Schallwandler kann mittels einer drehbaren, perforierten Ohrmuschelabdeckung sowohl offen als auch geschlossen betrieben werden. Ein Umschalten ist in Sekunden möglich. Palma ist als Kopfhörerhersteller aus dem Nichts aufgetaucht. Deshalb habe ich mich selbst erst einmal informieren müssen, wie es denn eigentlich zum DHS-1 gekommen ist. Letztendlich stecken mit Pascual und Mario zwei Kindheitsfreunde hinter der…
    26.05.2025
  • TAD-ME1TX

    TAD ist seit vielen Jahren für seine herausragenden Lautsprechersysteme bekannt. Als uns kürzlich Jürgen Timm vom deutschen Vertrieb in der Redaktion besuchte, hatte er die brandneue TAD-ME1TX im Gepäck. Dieses Modell der TAD „Evolution Series“ ersetzt die allseits geschätzte TAD-ME1 die 2016 vorgestellt wurde, und ist der Einstieg in die TAD-Welt. Die Technical Audio Devices Laboratories, Inc. (TAD) wurde 2007 als 100-prozentiges Tochterunternehmen von Pioneer gegründet und gehört unverändert zum Unternehmensverbund, auch wenn Pioneer seine…
    14.05.2025
  • Stenheim Alumine FIVE SX

    Langjährige Hifistatement-Lesern dürften sich daran erinnern, dass die Alumine FIVE vor acht Jahren hier schon einmal Thema waren. In dieser Zeit entwickelten Jean-Pascal Panchard und sein Team die FIVE kontinuierlich weiter, wie die Modellvarianten SE, SX und LE beweisen. Kleiner Spoiler: Für mich spielt die SX in einer deutlich höheren Liga. Damals traten die nicht unerheblich teureren Kawero! Classic und die LumenWhite DiamondLight gegen die FIVE an und machten schnell klar, dass in Sachen Raumdarstellung…
    12.05.2025
  • AudioMaster21 The GoldBug

    Wenn Audio Freak respektive dessen Inhaber Markus Wierl einen Tonabnehmer von AudioMaster für einen Test vorschlägt, lehne ich nicht ab: Seine letzte Empfehlung, der MK Audio Röhren-Phonoentzerrer samt Übertrager, überzeugte mich rundum, obwohl ich bis dahin Step-Up-Trafos eher ablehnend gegenüber stand. Das GoldBug weckt also hohe Erwartungen. Das liegt nicht nur daran, dass Audio Freak diesen Tonabnehmer aus Italien importiert, sondern vor allem an seiner Entstehungsgeschichte: AudioMaster ist „das italienische Highend Urgestein Joseph Szall“, wie…
    09.05.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.