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Lotoo Mjölnir

26.01.2024 // Dirk Sommer

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Pauline hatte mich darauf hingewiesen, dass bisher das Streaming von Musik aus dem eigenen Netzwerk für Lotoo keine hohe Priorität genossen habe. Ich habe es natürlich dennoch probiert – und bin nahezu uneingeschränkt begeistert: Wenn die Daten per WLAN vom Melco mit seinem Linearnetzteil kommen, gerät die Wiedergabe noch einmal ein wenig durchsichtiger und filigraner. Jetzt wird das gesamte Potential von Wandler und Kopfhörerverstärker offenkundig: einfach toll! Und die kleine Einschränkung? Noch sind beim Übergang vom einem Titel zum nächsten eines Albums kurze, recht laute Störgeräusche zu vernehmen, die allerdings nicht auftreten, wenn man per App von einem Stück zu einem anderen wechselt. Pauline versicherte, dass sich die Lotoo-Ingenieure des Problems annehmen würden und in Kürze mit einem Firmware-Update zu rechnen sei, dass eine Lösung für das Problem beinhalte. Völlig problemlos – und gut klingend – funktioniert auch Apple Airplay: Ravi Shankars „West Eats Meet“ vom Album Tana Mara spiele ich mit der Onkyo-HD-Player-App ab und sende es dann zum Mjölnir: Die Tablas erklingen in einem leicht halligen Raum sehr lebendig und dynamisch. Die tiefen Pauken kommen mit jeder Menge Energie, der E-Bass verbreitet einen unwiderstehlichen Groove und ein feiner Glanz umgibt die Percussion-Instrumente. Der Song ist über Airplay ein Genuss, selbst wenn man nach einem Vergleich zugeben muss, dass ein iPhone als Quelle nicht mit einem gepimten Melco respektive Airplay nicht mit WLAN konkurrieren kann. Bei letzteren wird dann wirklich klar, auf welch hohem Niveau der Lotoo als Kopfhörerverstärker und DAC agiert.

Hier ein Auszug aus dem Menü „Settings“, das sich natürlich noch weiter verzweigt
Hier ein Auszug aus dem Menü „Settings“, das sich natürlich noch weiter verzweigt

Die Anschlüsse auf der Rückseite des Mjölnir machen klar, dass Lotoo ihn auch als Quelle in einer stationären Anlage sieht, sei es als reiner DAC oder als DAC/Vorstufenkombination zur Ansteuerung von Aktiv-Lautsprechern. Da der Mjölnir bisher rundum überzeugte, schleife ich ihn als D/A-Wandler in meine Anlage ein. Da die aktuelle Vorstufe, die Aavik C-880, nur über unsymmetrische Eingänge verfügt, muss ich mich auf diese Verbindungsart beschränken, was aber nichts daran ändert, dass der Mjölnir auch ohne Kopfhörer eine gute Figur macht. Bei Steve Ray Vaughns „Tin Pan Alley“ sorgen der tiefe, rollende E-Bass, die extrem dynamische E-Gitarre und die Drums im virtuellen Raum einfach nur für Spaß. Da fehlt mir rein gar nichts. Egal ob vom Melco per WLAN oder von der internen SD-Card: Auch die Raumillusion auf Ravi Shankars „West Eats Meat“, die natürliche Akustik bei Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 oder die Studio-Atmosphäre bei Keith Jarretts „God Bless The Child“ wirken glaubhaft und unterscheiden sich keinesfalls so dramatisch von der Bühnendarstellung meiner Digitalkette wie deren Preis von dem des Lotoo. Ohne direkten Vergleich kann man auch mit dem Mjölnir völlig zufrieden Musik genießen, selbst wenn er als Quelle in einer sehr hochauflösenden Kette dient.

Der Mjölnir in seinem Leder-Case und mit seinem Tragegurt: bei einem Gewicht von 2,7 Kilogramm durchaus ein sinnvolles Ausstattungsdetail
Der Mjölnir in seinem Leder-Case und mit seinem Tragegurt: bei einem Gewicht von 2,7 Kilogramm durchaus ein sinnvolles Ausstattungsdetail


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