tests/25-03-04_lotoo
 

Lotoo PAW GT2

04.03.2025 // Finn Corvin Gallowsky

Mit ihrem Mjölnir hat Lotoo eine gänzlich neue Kategorie von portablem Audio etabliert, die sich auf dem heimischen Schreibtisch allein aufgrund des Formfaktors eigentlich wohler fühlt. Der GT2 erbt technische Gene des Mjölnir, bleibt dabei aber portabler. Auch er spielt in seiner eigenen Kategorie der vollpuristischen DAPs mit Twist.

In der Entwicklung steht bei Lotoo der Klang an allererster Stelle. Dafür sind die Entwickler bereit, auch ungewöhnliche Wege zu gehen. Anstatt eines Android-Betriebssystems wie bei vielen anderen Herstellern von DAPs, basieren Lotoos Player alle auf ihrem eigenen Betriebssystem. Neben einigen Vorteilen birgt dies einen eklatanten Nachteil: Die Installation einer Streaming-App wie Qobuz, TIDAL oder gar Spotify ist unmöglich. Für ihr Flaggschiff Mjölnir hat Lotoo allerdings ein eigenes kabelloses Datenprotokoll entwickelt. Das Lotoo Teleportation Protocol, kurz LTTP, ist ebenso wie das Betriebssystem der Lotoo-Player ausschließlich für Musik optimiert. Der PAW GT2 ist der erste Player außer dem Mjölnir, der neben anderen kabellosen Standards wie Bluetooth und WiFi (UPNP, AirPlay) auch LTTP unterstützt. Für die Datenübertragung von einem Quellgerät zum GT2 wird ein kleiner Dongle benötigt, der dank eines austauschbaren Steckers sowohl USB-C- als auch Lightning-kompatibel ist. So ist mit dem GT2 hochauflösendes Streaming problemlos möglich, auch wenn das Protokoll ab spätestens 48 Kilohertz und 24 Bit Quellmaterial komprimiert.

Die Kopfhöreranschlüsse liegen auf der Oberseite der Rückenpartie des Players. Auf Wunsch kann der Bildschirm gedreht werden, sodass die Anschlüsse stattdessen auf der Unterseite liegen
Die Kopfhöreranschlüsse liegen auf der Oberseite der Rückenpartie des Players. Auf Wunsch kann der Bildschirm gedreht werden, sodass die Anschlüsse stattdessen auf der Unterseite liegen

Die makellose, handschmeichelnde Verarbeitung des GT2 beeindruckt genauso wie seine technischen Daten. Neben dem DAC-Verbund aus einem AK4191EQ und zwei AK4499EXEQ verfügt er über den Hardware-Upsampling-Chip AK4137EQ und eigene Stromversorgungen für den digitalen, analogen und für Funksignale zuständigen Signalzweig. Er soll eine SNR bis zu 133 Dezibel bei lediglich 0,8 Mikrovolt Noise erreichen. Die Batterie liefert 8300 Milliamperestunden. Der gleich vierfach verbaute Headphone-Amp-Chip soll am symmetrischen Ausgang bis zu einem Watt an 32 Ohm und am unsymmetrischen Ausgang 460 Milliwatt an 32 Ohm liefern. Die beiden Kopfhöreranschlüsse, ausgeführt in 3,5 und 4,4 Millimetern, liegen leicht versenkt hinter dem Hauptgehäuse oberhalb auf einem zweiten nach unten sanft auslaufenden Gehäuseblock auf der Rückseite des Players. Trotz seines für heutige Maßstäbe mit vier Zoll moderat großen Displays, ist der GT2 ein richtiger Monolith. Er wächst mit nicht ganz vier Zentimetern deutlich weiter in die Tiefe als Mitbewerber. Aufgrund der nach unten auslaufenden Form liegt er dabei aber mit oder ohne Leder-Case ausgezeichnet in der Hand.

Der Lautstärkeregler ist elegant ins Design integriert, so wie man es von den Vorgängern gewohnt ist
Der Lautstärkeregler ist elegant ins Design integriert, so wie man es von den Vorgängern gewohnt ist


  • Bladelius Oden Class-A II

    Bladelius wurde 1997 in Alingsås, Schweden, gegründet und ist Teil der Bladelius Design Group. Der Gründer ist Michael Bladelius, einer der renommiertesten Designer in der Welt der Audiotechnik. Wir testen seinen neuesten Vollverstärker, den Odfen Class-A II. Dies ist seine Weltpremiere. Es ist wie ein Mantra, in jedem Artikel über Bladelius wiederholt, aber es führt kein Weg daran vorbei: Michael Bladelius ist eine der interessantesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Audioindustrie. Wie wir in unserem Test der…
    14.10.2025
  • Ortofon MC X40

    Nach dem jüngsten Test des günstigsten MC-Tonabnehmers X10 aus Ortofons Einstiegsserie „X“ greifen wir nun ganz oben ins Regal und holen uns den X40 heraus. Dieser wartet unter anderem mit Bor-Nadelträger und einer Nadel mit Shibata-Schliff auf. Wir klären, ob und wie sich dieser technische Mehraufwand klanglich bezahlt macht. Bereits das Ortofon MC X10 hat mich durch seine ganzheitliche musikalische Abbildung und seinen lebendigen, riesigen Spaßfaktor stark beeindruckt, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des für…
    07.10.2025
  • SV-Audio by Storgaard & Vestskov Frida

    The Frida from SV-Audio by Storgaard & Vestskov had already astonished me at the 2024 Hamburg HiFi Days to such an extent that I lingered in the Danes’ room for a long time, listening intently to their presentation. This loudspeaker so clearly defied its physical size that it was impossible not to be captivated. Now, this precious creation from Bornholm has finally found its way into my home. For seasoned hi-fi veterans like myself, moments…
    02.10.2025
  • Lu Kang Audio Spoey 200

    Das erste Mal sind mir die Lautsprecher von Lu Kang Audio in einer sehr guten Vorführung auf der High End 2023 aufgefallen. Zu dem Zeitpunkt waren sie auf dem deutschen Markt noch überhaupt nicht erhältlich. Durch die Aufnahme in das Portfolio des Vertriebs audioware aus Österreich hat sich das jetzt europaweit geändert. Für den Test der Spoey 200 habe ich mir die Zeit genommen, Firmeninhaber Cheng-Chien „Rox“ Shih und die Marke Lu Kang in Ruhe…
    30.09.2025
  • exD konNET-k und konNET-o

    exD ist eine Marke aus Hongkong, von der Sie vielleicht zum ersten Mal hören. Der Hersteller hat kürzlich die Netzwerk-Switches konNET-k und konNET-o vorgestellt, die speziell für den Einsatz in hochwertigen Audio-Setups entwickelt worden sein sollen. exD hat ganz offensichtlich eine Passion für eigenwillige Typografie bei Marken- und Produktnamen, aber auch dafür, die klangliche Qualität der digitalen Audiowiedergabe bereits an der Quelle zu optimieren. Der Designer hinter der Marke ist Albert Leung und er hat…
    16.09.2025
  • WireWorld Aurora 10, Electra 10 und Silver Electra 10

    Der Kabelspezialist WireWorld bietet über die gesamte Breite seiner neuen Serie 10, die Ende des vergangenen Jahres vorgestellt wurde, wieder einmal klangrelevante Innovation im Aufbau. Wir haben hier drei Stromkabel zum Test, die zudem auch preislich gefallen können. Ich gestehe, dass eine Bewertung gerade bei Netzkabeln mir immer wieder Probleme bereitet, da hier häufig kompensatorische Effekte gegen eine objektive Einschätzung stehen. Ich begrüße es, wenn mir ein Hersteller ausreichend Exemplare zur Verfügung stellt, um alle…
    12.09.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.