tests/25-04-25_unison
 

Unison Research Simply Italy Black Edition

25.04.2025 // Carsten Bussler

Unser hübsches Schnuckelchen bringt circa 15 Kilogramm Kampfgewicht auf die Waage und steht auf drei Füßen, was einen stabilen Stand ohne Kippeln garantiert. Ein simples, gleichwohl sehr effektives Feature, das von den allerwenigsten Herstellern umgesetzt wird. Der Italiener verfügt eingangs- respektive treiberseitig über zwei ECC82 Doppeltrioden, die zwei im Single-Ended-Modus betriebene KT77-Pentoden anstatt der bisher beim Simply Italy üblichen EL34-Pentoden ansteuern. Diese sind im Ultralinearbetrieb für zehn Watt Ausgangsleistung gut. Neues Feature der Black Edition: Die elektronische Polarisation sorgt für einen stabilen Arbeitspunkt der KT77, womit eine Auto-Bias-Funktion obsolet wird.

Unison Research hat außerdem den Ausgangstransformator überarbeitet, der in einer speziellen Technik in fünf Wicklungsabschnitten gefertigt wird und auf sechs Ohm Ausgangsimpedanz ausgelegt ist, was einerseits einen sinnvollen Kompromiss für Lautsprecher mit vier respektive acht Ohm Nennimpedanz darstellt, andererseits den Vorteil von lediglich einer Trafowicklung statt derer zwei mit sich bringt.

Auch die KT77 stammen von Gold Lion. GEC entwickelte diese Beam-Power-Pentode Ende der 1950er Jahre als ultimative Audio-Leistungsröhre mittlerer Leistung. Sie wurde als Ersatz für die EL34 entwickelt und verwendet eine der 6CA7 sehr ähnliche Innenkonstruktion. Das Kürzel „KT“ steht dabei für „Kinkless Tetrode“
Auch die KT77 stammen von Gold Lion. GEC entwickelte diese Beam-Power-Pentode Ende der 1950er Jahre als ultimative Audio-Leistungsröhre mittlerer Leistung. Sie wurde als Ersatz für die EL34 entwickelt und verwendet eine der 6CA7 sehr ähnliche Innenkonstruktion. Das Kürzel „KT“ steht dabei für „Kinkless Tetrode“

Eingangsseitig verfügt der Verstärker über drei Cinch-Line-Eingänge, einen USB- sowie einen Toslink-Eingang, wobei ich letztere nicht näher unter die Lupe genommen habe. Ausgangsseitig besteht die Möglichkeit, über die mit Sub Out bezeichneten Cinch-Buchsen einen aktiven Subwoofer anzusteuern. Ein interessantes Feature ist die Möglichkeit, die Gegenkopplung in zwei Stufen zwischen knapp zwei und fünf Dezibel umschalten zu können, um hier eine kleine geschmackliche Anpassung bezüglich der Lautsprecherkontrolle vornehmen zu können. Von einigen Hardlinern wird Gegenkopplung in Röhrenverstärkern gern als Teufelszeug abgetan und auch ich hätte mir gewünscht, diese ganz ausschalten zu können. Allerdings bereitet mir diese fast homöopathisch zu nennende Größenordnung keine schlaflosen Nächte und der unbedarfte Besitzer kann ohnehin nichts verkehrt machen: Die Schalterstellung, in der es subjektiv besser klingt, ist die richtige.

Mit zehn Watt Ausgangsleistung im Single-Ended-Modus lassen sich freilich keine Bäume ausreißen. Hier ist Sorgfalt bei der Wahl der Lautsprecher geboten; ein Wirkungsgrad von 90 Dezibel als unteres Limit ist für alle Spielpartner Pflicht, ein sauberer Impedanzverlauf ohne Sauereien à la Achterbahn die Kür. Vierwegemonster mit komplexem Filternetzwerk und fiesen Impedanzminima sind also verboten.


  • Melco S1 und C1-D20 SFP+ Direct Attach Network Cable

    Während der letzten High End plante Melco, das LAN-Switch S1 noch Ende des Jahres auszuliefern. Nun dauerte es mit der Fertigstellung ein wenig länger, einerseits mit der des Produkts, andererseits mit der dieses Berichts. Ich wartete vergeblich auf technische Erklärungen, nutzte die Zeit aber, um die zahlreichen Möglichkeiten des S1 auszuprobieren. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, zuvor ein derart reichhaltig ausgestattetes Switch gesehen zu haben: Neben den sieben RJ45-Anschlüssen für Ethernet-Kabel…
    22.04.2025
  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025
  • Aavik SD-880 Streamer/DAC

    Endlich ist es soweit und ich kann Ihnen den Streaming-DAC SD-880 von Aavik vorstellen. Eigentlich war geplant, den Bericht zeitnah im Anschluss an Dirk Sommers Beschäftigung mit der Vorstufe C-800 und dem Endverstärker P-880 zu bringen, aber es hat dann doch länger gedauert, bis ein Gerät seinen Weg zu uns fand. Das Schöne für einen Autor bei Hifistatement ist, dass man regelmäßig Zugang zu absoluten Spitzenkomponenten bekommt, die ohne Kompromisse bei Qualität und Preis den…
    01.04.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.