Als Abspieler bietet sich hier der Mjölnir mit seinem SD-Karten-Slot auf der Frontseite an, der einen schnellen Wechsel der Micro-SDs in ihren Adaptern – in diesen steckten die Micro SD Cards übrigens auch in der Kühltruhe – erlaubt. Für einen einfachen Vergleich von zwei NVMe-M2-Disks empfahl mir audioNEXT-Chef Carsten Hicking den Eversolo DMP-A10, den er auf der Audiodomain-Website als Streamingclient bezeichnet. Wie dem auch sei, der Eversolo erfüllt nicht nur alle Funktionen, die in meiner Kette sonst der Aries G2.2 übernimmt, sondern verfügt auch über einen eingebauten D/A-Wandler, in dem ESS Sabres ES9039-PRO-Chip zum Einsatz kommt. Ich habe den DMP-A10 allerdings nur als Renderer verwendet und seinen speziell für DACs ausgelegten USB-Ausgang, bei dem mithilfe der iCoupler®-Technologie sowohl das Taktsignal als auch die Daten an die isolierte Seite übertragen und anschließend neu synchronisiert werden, mit meinem M-Scaler verbunden. Der Eversolo bietet, wie erwähnt, zwei Steckplätze für NVMe-M2-Disks, die nach dem Lösen einer Rändelschraube auf der Unterseite des Gerätes zugänglich sind. Auch für die Sicherung der Disk in ihrer Halterung ist kein Werkzeug notwendig: sehr praktisch. Da in den Artesania-Racks die Geräte statt auf einem Boden auf vier Delrin-Kegeln stehen, lassen sich die Disks – natürlich nach dem Ausschalten des Gerätes – mit ein paar Verrenkungen von unten wechseln, ohne den DMP-A10 aus dem Rack nehmen zu müssen.
Im Eversolo sind jetzt eine bespielte und dann kryo-behandelte und eine unbehandelte, inzwischen mit den gleich Daten bestückte Disk installiert. Leider ist es mir nicht gelungen, den Eversolo dazu zu bringen, den Inhalt der Disks für den Zugriff im Netzwerk freizugeben. In dem Fall hätte ich nicht auf seine Funktion als Renderer zurückgreifen müssen, sondern diesen Job wie gewohnt dem Aries G2.2 anvertrauen können. So habe ich beim Vergleich der Disks eine weitere Unbekannte im Spiel: den Klang des gerade von seiner Verpackung befreiten und noch nicht eingespielten DMP-A10. Zudem klingt meine Kette momentan noch ein wenig ungewohnt – und zwar ungewohnt gut, seitdem Einsteins The Poweramp statt auf einer Finite Elemente Carbofibre°-HD-Basis auf der neuen Statement-Variante steht. Kein Wunder also, dass ich von der Wiedergabe von Schostakowitschs Symphonie Nr.15 mit den Duisburg Philharmonikern zwar sehr angetan war, mir die Unterschiede der beiden Varianten von den unterschiedlichen SSDs beim ersten Vergleich aber recht subtil vorkamen. In der Eversolo-App werden die Alben eines jeden Künstlers direkt nach einander angezeigt, und zwar die von der kryo-behandelten Festplatte immer an zweiter Stelle, da ich die unbehandelte Festplatte als erste für die App gescannt hatte. Um dies zu überprüfen, kann man in der geöffneten Album-Ansicht auf den gerade gespielten Titel klicken und sich den File Path oder – ein wenig holprig übersetzt – die Gleisinformation anzeigen lassen: So sieht man, von welchem Speicher der Song gespielt wird.
Nachdem ich mich ein wenig eingehört habe, wird dann doch klar, dass der Beginn des ersten Satzes einen Tick geschmeidiger, fließender, ja einfach weniger technisch rüber kommt, wenn er von der kältebehandelten Festplatte für den Wandler aufbereitet wird. Das ist allerdings nur über eine hochauflösende Kette und nach mehrfachem Hin- und Herschalten deutlich wahrzunehmen. Für diesen leichten Touch mehr – fast schon analogen – Wohlklangs bedarf es übrigens keiner großen Investition: Die Gebühr für die Kryo-Behandlung liegt bei 25 Euro, hinzu kommt noch das Porto für den Versand der Festplatten zu CoolTech und retour. Die Festplatten aus dem eigenen Streamer oder NAS aus- und wieder einzubauen, dürfte für die meisten technisch interessierten Audiophilen ja eher zu den Freuden ihres Hobby zählen.
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